Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hinter dem Horizont: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Hinter dem Horizont: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Hinter dem Horizont: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrej Djakow
Vom Netzwerk:
ereignisreichen Reise ausgerechnet hier landen würden: in finsteren Katakomben im Inneren eines Bergs. Hatten sie den ganzen Weg zurückgelegt, nur um wieder unter der Erde zu landen? Welch Ironie des Schicksals …
    Ein klammes Gefühl an den Füßen riss Gleb aus seinen trüben Gedanken. In den feuchten Schuhen musste man sich ja eine Erkältung holen! Der Junge verschränkte fröstelnd die Arme und warf einen Blick auf sein löchriges Schuhwerk. Erst jetzt fiel ihm auf, dass seine Füße bis zu den Knöcheln im Wasser standen.
    Der Junge sprang aus der Pfütze und inspizierte den unebenen Boden ihres Rückzugswinkels. Von der Einsturzstelle her floss ein dünnes Rinnsal, mäanderte durch die gesamte Kaverne und sammelte sich an der gegenüberliegenden Wand in einem winzigen See.
    »Wasser dringt ein!«, schrie Aurora alarmiert.
    Innerhalb weniger Minuten war die gesamte Kaverne überschwemmt, und das Wasser stieg immer schneller. Anscheinend hatte sich die Glückgöttin endgültig von den Abenteurern abgewendet.
    »Das war’s, Leute, jetzt geht’s uns an den Kragen«, sagte Migalytsch leise und erstaunlich unaufgeregt. »Steter Tropfen höhlt den Stein, heißt es doch. Das Wasser hat ein Schlupfloch gefunden …«
    Unwillkürlich richteten die Anwesenden die Blicke auf ihren Kommandeur. Taran, der normalerweise vor Selbstbewusstsein strotzte, schaute hilflos auf das hereinströmende Wasser und unternahm nichts, um die beginnende Panik abzuwenden.
    Sag doch was, dachte Gleb flehentlich. Irgendwas! Dir ist doch noch immer ein Ausweg eingefallen!
    Es sah fast so aus, als hätte der Stalker den Glauben an die eigene Stärke verloren. Mit gesenktem Kopf watete er in die hinterste Ecke und lehnte sich erschöpft gegen die Wand …
    »Es hat ein Schlupfloch gefunden, sagst du? Stimmt …«
    Der Stalker ließ seine Bemerkung so beiläufig fallen, dass es ein paar Augenblicke dauerte, bis bei Migalytsch der Groschen fiel. Doch dann kletterte er Hals über Kopf aus seiner Nische und watete durchs beinahe hüfthohe Wasser hinüber zum Kommandeur. Auch die Übrigen fanden sich aufgeregt tuschelnd dort ein.
    An der Stelle, die Taran entdeckt hatte, formte das Wasser eine rotierende Spirale, was darauf hindeutete, dass sich irgendwo im Gestein eine Öffnung befand, durch die das eisige Nass langsam, aber sicher aus der Kaverne strömte.
    »Ein Strudel!«, rief Gleb euphorisiert. »Unten an der Wand muss ein Riss sein. Wir müssen ihn größer machen!«
    »Das wollte ich gerade vorschlagen«, erwiderte Taran lächelnd. »Dym, genug gefaulenzt! Es gibt wieder mal Arbeit für dich.«
    Gennadi tauchte den Arm ins Wasser und suchte rudernd den Boden ab. Kurz darauf erschien ein zufriedenes Grinsen auf seinem Gesicht, und er zog eine schwere Spitzhacke heraus.
    »Aus dem Weg, Leute. Nicht dass ich noch aus Versehen jemandem wehtue …«
    Der Mutant holte aus und rammte das Werkzeug in das harte Gestein. Das Wasser spritzte bis zur Decke. Dann folgte der nächste Hieb … Und noch einer … Beim vierten Versuch flutschte die Spitzhacke durch und stieß in einen Hohlraum vor. Im selben Augenblick verstärkte sich die Rotation des Wirbels, und das Wasser rauschte gurgelnd durch die entstandene Bresche.
    Die Abenteurer stießen Freudenschreie aus. Sie waren klatschnass und froren erbärmlich, doch jetzt konnten sie ihr Glück kaum fassen und scharten sich um den Durchbruch, dessen oberer Rand bereits über dem Wasserspiegel lag.
    »Und, was ist dort?« Der Heide machte einen langen Hals, doch der breite Rücken des Mutanten versperrte ihm die Sicht.
    »Irgendeine Höhle. Aber ich kann nichts erkennen.«
    Gennadi machte Platz für Gleb. Der Junge zwängte sich in das Schlupfloch, leuchtete mit der Lampe umher und schlüpfte auf die andere Seite der Gesteinswand.
    »Sieht nach einer aufgegebenen Abbaustelle aus!«, meldete seine dumpf klingende Stimme. »Kommt her, hier ist es trocken.«
    Nachdem Gennadi die Bresche mit einigen kräftigen Hieben vergrößerte hatte, kletterten die Abenteurer, die ihre wundersame Rettung noch immer kaum glauben konnten, einer nach dem anderen hindurch und fanden sich in einem Tunnel wieder, der leicht geneigt verlief. Das Wasser floss in raschem Strom nach unten und verschwand hinter einer Biegung des Schachts.
    Nachdem sich auch Gennadi durch die Wand gekämpft hatte, schlug die Mannschaft, ohne sich abzusprechen, spontan den Weg nach oben ein. Der flache, aber ziemlich lange Anstieg endete an einem aus

Weitere Kostenlose Bücher