Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hintergangen

Hintergangen

Titel: Hintergangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Abbott
Vom Netzwerk:
also vor acht wieder hier. Ich habe ihn gefragt, wie die Firma die Absage denn begründet habe, aber darum hatte er sich dann nicht mehr gekümmert.
    Sebastian ist sofort abgereist, und ich habe nie mehr mit ihm gesprochen. Offenbar hatte Laura vor jenem Abend noch nie von ihm gehört, und sie hat mir erzählt, sie habe danach auch nichts mehr von ihm gehört. Sie hat Hugo wohl darauf angesprochen, doch der habe nur gesagt, dass es ihm peinlich sei und er ihn deshalb nicht wieder einladen werde.«
    Imogen setzte sich wieder Stella gegenüber und wischte sich das Gesicht mit dem Küchenkrepp ab. Eine immer noch grollende Stella sah ihr ins Gesicht.
    »Ich weiß, was du jetzt denkst«, sagte Imogen, »aber lass mich bitte fertig erzählen, bevor du mich verurteilst. Nach jener Nacht hat Hugo zu Laura gesagt, ich sei abstoßend, eine Trinkerin, die ihrem Bruder das Herz gebrochen habe. Ich hätte ihn vor Sebastian blamiert, obwohl ich nicht verstehe, wieso ich mehr schuld sein soll als dieser sogenannte Freund. Er wolle mich nicht mehr im Haus haben, hat er verkündet. Will sei selbstverständlich immer willkommen. Er hat von ihr verlangt, dass sie mich nie wiedersieht.
    Ich hatte keine Ahnung, was geschehen war, aber ich habe gewusst, dass irgendetwas nicht stimmt. Ich liebe Will. Etwa ein halbes Jahr später, ich habe gerade diesen ganzen Hype um das Internet untersucht und was der für unsere Firma bedeuten könnte, bin ich auf der Webseite der BBC auf einen Artikel über eine Substanz namens Rohypnol gestoßen. Heute hat jeder schon mal von sogenannten Date-Rape-Drogen gehört, aber damals war das was ganz Neues. Die Substanz ist in ein paar Vergewaltigungsfällen in den USA benutzt worden, in Großbritannien war es aber das erste Mal. Danach war ich absolut überzeugt, dass man Laura und mir an jenem Abend Rohypnol in die Drinks gemischt hatte.«
    Stella hatte zugehört, war aber noch nicht überzeugt.
    »Wieso hätte Hugo dich und Laura betäuben sollen? Und woher sollte er sich das Zeug denn beschafft haben?«
    »Habe ich nicht erwähnt, dass Sebastian Amerikaner ist? In den USA ist es leicht zu beschaffen, denn in Mexiko ist es nicht illegal. Ich nehme also an, Sebastian hat es mitgebracht. Hugo muss es vorher mit ihm abgesprochen haben. Der Plan war vermutlich, mich in Misskredit zu bringen, damit er Laura verbieten konnte, mich wiederzusehen.«
    »Also, ich kann mir nicht vorstellen, wieso er das hätte tun sollen, aber darauf kommen wir später. Woher hätte jemand denn wissen sollen, dass Will so zeitig zurückkommen würde?«
    »Erst habe ich auch alles für unglückliche Umstände gehalten, doch dann ist mir alles viel zu gut geplant vorgekommen. Also habe ich bei der Firma in Südirland angerufen. Dort hatten sie noch nie etwas von dem Mann gehört, der Will angerufen hatte. Ich habe auch bei British Airways nachgefragt, um herauszufinden, wer für die Tickets bezahlt hatte, dort hatte ich aber auch kein Glück.«
    Allmählich glaubte Stella, dass doch ein Körnchen Wahrheit darin liegen könnte, aber dann wäre ihr toter Schwiegersohn ja noch übler gewesen, als sogar sie gedacht hatte. Sie schnappte sich einen Toast vom Teller und fing an, ihn üppig mit Konfitüre zu bestreichen. Allerdings machte sie keine Anstalten, ihn zu essen, und schob den Teller beiseite.
    »Entschuldige, Imogen, aber das scheint mir doch zu weit hergeholt. Wieso hätte er das tun sollen? Und was hat Laura zu dieser ungeheuerlichen Theorie gesagt?«
    »Laura hat doch viel zu sehr unter seiner Fuchtel gestanden, und das mit dem Rohypnol hat sie mir nicht glauben wollen. Sie hat gesagt, ich solle sie nicht mehr anrufen, und ich war so verwirrt, dass ich es auch nicht getan habe. Immer wieder habe ich es Will versucht zu erklären, doch er war nicht zu überzeugen. Ein paar Tage bevor wir die Abendeinladung von Hugo bekommen hatten, hatte Laura am Telefon bitterlich geweint und gesagt, da sei etwas, über das sie unbedingt mit mir reden müsse. Ich habe sie gefragt, was los sei, doch sie hat nur geantwortet, dass sie am Telefon nicht reden könne. Ich wollte eigentlich sofort zu ihr fahren, aber Hugo war da, und sie hat mich gebeten zu warten, bis er weg wäre. Er hatte wohl ein paar Wochen später in Paris zu tun, dann hat sie mir alles erzählen und auch zeigen wollen – es musste also Oxfordshire sein. Wir hatten uns gerade für einen Tag verabredet, da hat Laura plötzlich den Atem angehalten und geflüstert: ›Mist! Ich

Weitere Kostenlose Bücher