HISTORICAL Band 0264
Schlafzimmertür auf und zog Sally mit hinein.
„Ich kann es mir nicht leisten, mir noch ein Korsett ruinieren zu lassen!“, beschwor Sally ihn.
Jack lachte. „Du wirst nicht einmal merken, dass du es nicht mehr trägst“, versprach er und beugte sich über ihren Mund. Sobald ihre Lippen sich berührten, ergriff wieder das glühende, alles verzehrende Verlangen von ihm Besitz, und er gab sich dem Luxus hin, alle anderen Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen, bis nichts mehr existierte als seine immer stärker zunehmende Erregung und der brennende Wunsch, endlich wieder mit ihr eins zu werden.
Als Sally dieses Mal erwachte, war es draußen noch dunkel, und im Raum brannte nur eine einzige Lampe. Im Haus war alles still. Jack schlief neben ihr, einen Arm hatte er besitzergreifend über ihren Bauch gelegt. Als sie sich leicht bewegte, spannte er den Arm an und zog sie fester an sich. Er fühlte sich warm an, eine Strähne seines Haars kitzelte ihre Wange.
Sally lag eine Weile regungslos da. Sie war müde und schlaftrunken, aber trotzdem begann sie, auf Jacks nackten Körper so nah neben dem ihren zu reagieren. Einen Moment lang beunruhigte sie dieses Gefühl. Sie hatte immer gedacht, die körperlichen Bedürfnisse einer Frau seien viel schwächer als die eines Mannes, und doch hatte ihr Verlangen dem von Jack von Anfang an in nichts nachgestanden. Eigentlich hätte sie ein schlechtes Gewissen haben sollen. Sie kannte ihn noch nicht lange und nicht gut, und trotzdem begehrte sie ihn mit einer Heftigkeit, die vollkommen unanständig war.
Jack murmelte etwas im Schlaf und küsste sie leicht auf den Hals, und in dem Moment erwachte in Sally ein Gefühl, das ihr unvertraut, aber warm und beglückend war, so wie man sich wahre Liebe vorstellte. Einen Augenblick lang kämpfte Sally dagegen an, stritt es ab, redete sich ein, dass es zu früh war, sich in ihn zu verlieben, unmöglich, sinnlos und hoffnungslos. Doch sie kam nicht gegen die Empfindungen an, die ihren Körper und ihre Seele überfluteten.
Seufzend drehte sie sich zu Jack um. Sie wollte ihn nicht lieben. Ihr war klar, das war das Dümmste, was sie tun konnte. Er war ein Draufgänger mit einer dunklen Vergangenheit, und mehr als eine zwanglose Affäre konnte es für sie niemals geben. Doch es war schon zu spät. Gegen alle Vernunft musste sie sich eingestehen, dass sie eine tiefe, innige Liebe für ihn empfand, der sie sich hilflos ausgeliefert fühlte.
Sie musste sich ablenken. Lächelnd strich sie mit der Hand über seine Brust und spürte die harten Muskeln unter der glatten, warmen Haut. Er duftete nach seinem Zedernholzparfum. Sie beugte sich vor und küsste ihn zart auf die Brust; mit der Zungenspitze begann sie seine nackte Haut zu kosten, angetrieben von einer sinnlichen Neugier, die erkunden, aber auch provozieren wollte. Sie ließ ihm die Finger über Bauch und Schenkel wandern, bevor sie die Liebkosung mit den Lippen fortsetzte. Jack rührte sich und stöhnte leise ihren Namen. Selbst im Halbschlaf war sein Verlangen nach ihr nicht zu übersehen.
„Fühlt sich das gut an?“, flüsterte sie, selbst erstaunt über ihren Wagemut und erregt, dass sie eine solche Wirkung auf ihn hatte.
„Hexe.“ Er drehte sie blitzschnell auf den Bauch und schob sich über sie. „Du lernst zu schnell.“
Sie wollte sich verwirrt umdrehen und ihn fragen, was er da tat, aber er hielt ihre Hüften fest, und sie stieß einen leisen Schrei aus, als sie plötzlich seine warme Zunge zwischen ihren Schenkeln spürte. Sie fühlte sich unendlich verwundbar, während er ihre Beine spreizte und sie dann langsam und genüsslich mit Lippen und Zunge liebkoste. Die Empfindungen steigerten sich zu einer unerträglich süßen Qual, und als er unvermittelt in sie eindrang, erreichte sie fast sofort einen atemberaubenden Höhepunkt.
Zitternd und erschöpft versuchte sie, sich flach auf dem Bett auszustrecken, aber Jack hielt sie fest und behielt seinen Rhythmus bei, im einen Moment tief in ihr, sich dann wieder zurückziehend, ein Rhythmus, so uralt wie die Zeit. Sie spürte, wie er ihre Hüften fester packte und sich schließlich in ihr verströmte.
Einen Moment lang war nichts anderes zu hören als ihre schweren Atemzüge, dann drehte er Sally langsam auf den Rücken, und sein Kuss war ebenso eindringlich und leidenschaftlich wie sein Liebesakt zuvor. Als er sie freigab, wirkte sein Gesichtsausdruck so angespannt, als wäre er zornig auf sie. Sie sah ihn an, und da war
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