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HISTORICAL Band 0272

HISTORICAL Band 0272

Titel: HISTORICAL Band 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYN STONE LOUISE ALLEN
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und sie fühlte die Erregung tief in ihrem Leib, die sie beinahe vergessen hatte. Sie erwartete geradezu, dass seine Lippen ihr Ohr berührten, seine Zungenspitze die zarte Muschel erkundete. Aber seine Hände fassten weiter nach unten und umfingen ihr Gesäß.
    Seine kraftvollen Finger berührten sie zart, aber doch voller Begehren. Und dann stand Jack auf einmal ohne Vorwarnung auf, und sie wurde mit Schwung hochgehoben. Eva klammerte sich an ihn, und plötzlich stand er bei ihr im warmen Wasser.
    Sie waren so dicht aneinandergepresst, dass der Knoten seines Hüfttuchs in ihr Fleisch drückte. Ein Knie drängte sich zwischen ihre Schenkel. Seine harten Brustwarzen streichelten ihren Busen – unmissverständlich spürte sie das Verlangen seines Gliedes.
    Eva hob ihr Gesicht, sein nasses Haar streifte ihre Wange. „Geh“, raunte er heiser.
    „Was?“, flüsterte sie. Er hielt die Augen geschlossen, der dichte Kranz feuchter Wimpern berührte seine Wangen.
    „Geh. Leg dich ins Bett.“ Er hielt die Augen immer noch geschlossen, seine Lippen umspielte ein dünnes Lächeln. Sie sehnte sich danach, seine Mundwinkel zu küssen. „Du hast mich mehr erwärmt, als man es von einem Freund erwarten darf.“
    Jack stand reglos da und horchte auf Evas Rückzug hinter den Wandschirm. Als er hörte, wie ein Leinentuch ausgeschlagen wurde, öffnete er die Augen, goss das restliche heiße Wasser nach, entledigte sich des Tuches und sank in die Badewanne.
    Die Hitze umfing ihn wie die zärtlichen Arme einer liebenden Frau. Er lehnte sich entspannt zurück und ließ die Beine aus der Wanne baumeln. Am liebsten hätte er die ganze Nacht im Bad verbracht und dieses Wohlgefühl genossen.
    Aber er musste nachdenken und planen. Er musste sich klar darüber werden, was soeben geschehen war. Das warme Wasser trug nicht dazu bei, den allzu deutlichen Beweis zu beseitigen, welche Wirkung Evas Umarmung in ihm ausgelöst hatte.
    Wie hatte das nur geschehen können? Durchfroren, müde und abgekämpft hatte er nichts anderes im Sinn gehabt, als sie aufzuwärmen und unter die Bettdecke zu stecken. Hätte man ihn gefragt, ob er in seiner Erschöpfung fähig wäre, auch nur an Wollust zu denken, hätte er nur milde gelächelt. Anscheinend aber kannte er seinen Körper weniger gut, als er glaubte.
    Er vernahm ein diskretes Hüsteln, hörte, wie Eva auf nackten Füßen zum Bett huschte. Zum ersten Mal fragte er sich, was sie wohl von ihm als Mann dachte.
    Selbstgefälliger Narr, schalt er sich und tastete mit immer noch geschlossenen Augen nach der Seife. Sie sah in ihm einen Abenteurer, einen Mann, der zu Gewalt neigte, der sich dreist über ihren Rang und gesellschaftlichen Status hinwegsetzte. Vielleicht sah sie in ihm auch jemanden, der ihr versprochen hatte, ihr Freund zu sein, der beinahe über sie hergefallen wäre, um sie triefendnass auf dem Fußboden zu nehmen.
    Aber er hatte es nicht getan. Warum nicht? Jack begann, sich den üblen Geruch des Flusses abzuwaschen – und schnitt eine Grimasse, als ihm der Duft von Evas parfümierter Seife in die Nase stieg. Nach dem Bad würde er duften wie ein Blumenstrauß, aber er war zu müde, um das Bad zu verlassen und seine eigene Seife zu suchen. Er hatte sie nicht einmal geküsst, sich nicht über sie gebeugt, um ihre begehrlich gereckten Brustspitzen mit der Zunge zu necken und das süße Gewicht ihrer Brüste in seinen Händen zu wiegen.
    Und zwar deshalb nicht, weil ich sie lieben will und nicht nur in animalischer Lust über sie herfallen möchte. Ich möchte sie lieben, wenn sie ganz bei sich ist und weiß, was sie tut, dachte er grimmig. Nicht weil sie sich erschöpft an mich klammert, verängstigt und dankbar, dass ich ihr das Leben gerettet habe – im letzten Moment.
    Was zum Teufel denke ich da eigentlich?, fragte Jack sich irritiert. Er glitt tiefer ins Wasser, tauchte kurz unter und schäumte sich dann das Haar energisch ein.
    In diesem Zimmer, in diesem Bett lag eine Großherzogin, kein williges Straßenmädchen. Und auch keine lebenslustige Witwe, die ihm ihre Dankbarkeit für einen erfolgreich ausgeführten Auftrag erweisen wollte, sozusagen als Bonus zu seinem Honorar. Diese Erfahrung machte er gelegentlich. Er legte es zwar nicht darauf an, bemühte sich dann und wann sogar, dieser Belohnung zu entgehen, aber manchmal fand er solche intimen Begegnungen sogar angenehm, wenn auch kurzlebig.
    Dies hier war etwas anderes. Die Großherzogin Evaline war anders. Sie strahlte eine

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