HISTORICAL BAND 295

Titel: HISTORICAL BAND 295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock Joanna Fulford

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ich. Mehr Antworten wirst du von mir nicht bekommen.“
    „Wirklich nicht?“
    „Lass mich los!“
    „Nein.“
    Sie versuchte ihn wegzuschieben, doch ihre Bemühungen bewirkten nur, dass er sich noch mehr amüsierte. Schließlich raubte er sich einen Kuss.
    „Beantworte meine Frage.“
    „Das werde ich nicht.“
    Wieder küsste er sie, länger und leidenschaftlicher diesmal, wobei seine Augen gefährlich funkelten.
    „Wie hast du mich vorhin bezeichnet? Als einen Wikingerrüpel, nicht wahr?“
    Sie versuchte weiter vergeblich, ihn abzuwehren. „Aus gutem Grund …“
    „Das, meine liebe Elgiva, wird sich erst noch herausstellen müssen.“

13. KAPITEL
    Nach Torvalds Warnung schickte Wulfrum gleich am nächsten Morgen Patrouillen los, um herauszufinden, ob sich tatsächlich aufrührerische Banden in den Wäldern herumtrieben. Den Frieden auf Ravenswood wollte er nicht gleich wieder aufs Spiel setzen, indem er eine mögliche Gefahr ignorierte. Also machten sich Eisenfaust und seine Gefährten auf den Weg in die Wälder. Die Suche ergab jedoch nichts, nirgends stießen sie auf Rebellengruppen.
    „Wir haben Spuren eines ehemaligen Lagers entdeckt“, berichtete Eisenfaust. „Aber die Aufständischen haben es schon vor längerer Zeit aufgegeben.“
    „Dennoch werden wir die Patrouillen entlang der Grenzen verstärken und zusätzliche Wachen postieren, bis wir Genaueres wissen.“
    „Fürchtet Ihr einen Überraschungsangriff?“
    „Ich fürchte gar nichts, aber ich möchte nicht im Schlaf von ihnen überrascht werden. Kümmere dich darum, Olaf.“
    Eisenfaust nickte und ging fort, um die Befehle in die Tat umzusetzen.
    Elgiva, die der Unterhaltung schweigend gefolgt war, verspürte Erleichterung, aber auch ihr schlechtes Gewissen regte sich. Immerhin hatte Aylwin auf sie gehört und ihre Warnung befolgt. Sie war sicher, dass die Rebellen keinen Angriff auf Ravenswood unternehmen würden, dennoch fragte sie Wulfrum, ob er es genauso sah.
    „Wenn sie es versuchen, wird das der letzte Fehler ihres Lebens sein“, antwortete er und lächelte, als er ihre besorgte Miene sah. „Du musst keine Angst haben. Solange ich lebe und atme, wird Ravenswood nichts geschehen.“
    „Was dir gehört, das bewachst du gut“, erinnerte sie sich.
    Wulfrum musste lachen. „Ganz genau, Elgiva. Und deshalb wird dir auch nichts passieren.“
    Sie musterte ihn fragend. Behütete er sie nur so gut, weil sie sein Besitz war? Irgendwie war das nicht der Eindruck, den sie gewonnen hatte. In letzter Zeit war er stets ausgesprochen sanft und mitfühlend gewesen, ausgenommen bei dem Zwischenfall mit den Malen an ihrem Arm. Da war er wüst und ungehalten geworden, um ihr das Geständnis abzuringen.
    „Vorläufig wirst du allerdings nicht mit Osgifu in den Wald gehen, um Kräuter zu sammeln“, fuhr er fort. „Erst müssen wir Gewissheit haben, dass sich da draußen niemand herumtreibt.“
    Sie widersprach nicht, da sie den Grund für seine Anweisung gut verstehen konnte. Außerdem hatte sie inzwischen einen Vorrat an Heilpflanzen angelegt, der für eine Weile reichen würde. Mit einem Mal erschien ihr der Wald nicht mehr als die sichere Zuflucht, die er einmal dargestellt hatte. Früher hatte sie immer gedacht, dass ihr von ihren Landsleuten keine Gefahr drohte, doch da war sie sich längst nicht mehr so sicher. Würde man sie als Verräterin, als Überläuferin betrachten? Ein sehr unerfreulicher Gedanke.
    Wulfrum hielt Wort und stellte weitere Wachposten an strategisch wichtigen Punkten rings um Ravenswood auf. Doch die Tage verstrichen, ohne dass es einen Hinweis auf die Rebellen gab.
    „Wahrscheinlich sind sie längst weitergezogen“, meinte Ido, als der Feind nach einer Woche immer noch auf sich warten ließ.
    „Möglicherweise“, erwiderte Wulfrum. „Dennoch sollten wir weiterhin wachsam sein, bis wir Gewissheit haben, dass keine Gefahr droht.“
    Elgiva hoffte, dass Ido recht behalten würde, doch nur zwei Tage später wurde das Verschwinden von zwei Schafen gemeldet. Spuren deuteten darauf hin, dass die Diebe sich in den Wald zurückgezogen hatten, aber auch eine neuerliche Suche ergab nichts. Noch mehr Wachen wurden aufgestellt, und ständig waren Patrouillen an den Grenzen des Landes um Ravenswood unterwegs. Dennoch fand sich kein Hinweis auf den Verbleib der Schafe, und auch die Diebe konnten nicht gestellt werden. Kurz darauf verschwand ein junger Ochse.
    „Wie schaffen die es, unsere Abwehr zu überwinden?“, wollte