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Historical Band 303

Historical Band 303

Titel: Historical Band 303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ashford , Michelle Willingham
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werden, gehe ich mit den Mädchen immer dort hinein.“
    Das hörte sich nicht gut an. „Geschieht das oft?“
    „Von Zeit zu Zeit. Leider lieben die MacKinlochs den Kampf.“ Ein melancholischer Ausdruck überschattete ihr Gesicht, und ihre blauen Augen blickten schwermütig. „Sie werden nie ihre Freiheit aufgeben. Dazu sind sie zu stolz.“
    Unwillkürlich verglich Nairna die beiden Clans. Ihr Vater hatte sich nicht um Stolz oder Freiheit geschert. Um ihr Land zu retten und seinen Clan zu schützen, hatte Hamish den Engländern Treue geschworen. Er hatte seine Wahl getroffen und der Rebellion den Rücken gekehrt. Aber am Ende würde er gezwungen sein, den Engländern entgegenzutreten. Im Gegensatz dazu lebten die MacKinlochs im Schatten ständiger Kämpfe. Und Nairna wusste nicht, was schlimmer war.
    „Ich gehe mit meinen Mädchen spazieren“, sagte Laren und wurde dabei ein wenig rot. „Wir sind wahrscheinlich in ein paar Stunden zurück.“ Der schuldbewusste Gesichtsausdruck der Herrin von Glen Arrin verriet Nairna, dass ihre Begleitung nicht erwünscht war.
    „Dürfte ich in der Zwischenzeit einen Blick in die Haushaltsbücher werfen?“, platzte Nairna heraus. „Auf der Burg meines Vaters half ich mit, die Einkünfte zu steigern. Vielleicht könnte ich das auch hier tun.“
    „Wenn du möchtest.“ Sie sagte ihr, wo sie alles finden konnte. Dann entschuldigte sie sich und ging. Dem Chaos im Saal schenkte sie keinen weiteren Blick.
    So wie Laren durch den Raum ging, machte sie den Eindruck, als hätte sie alle Hoffnung aufgegeben, als herrschte in ihrer Seele nur Dunkelheit. Von der nahen Treppe eilten ihre beiden Mädchen herbei und gesellten sich zu ihr. Hand in Hand verschwanden sie schweigend.
    Wo gingen sie hin? Machten sie einen Spaziergang am Ufer des Sees? Es kam Nairna seltsam vor, dass die Burgherrin stundenlang verschwand. Irgendetwas stimmte hier nicht. Sie dachte daran, ihnen zu folgen, aber dann verwarf sie den Gedanken. Jetzt, da weder Alex noch Bram eingreifen konnten, hatte sie die Chance, mehr über Glen Arrin zu erfahren. Vielleicht fand sie ja Wege, wie man ihre Burg wieder aufbauen konnte.
    Geld verdienen war eine Sache, von der sie etwas verstand. Zahlen und Münzen konnte man vervielfachen. Man konnte mehr daraus machen. Und sollte es einen Weg geben, die Lebensumstände hier auf Glen Arrin zu verbessern, dann würde sie ihn finden.
    Nairna lehnte sich gegen die äußere Ringmauer und dachte über die Probleme des Clans nach. Ihr Kopf war voller Ideen. Mit Schafen könnten sie gewinnbringend Wolle herstellen, oder vielleicht könnten sie auch die Viehherden vergrößern. Es gab auch etwas Land zu bewirtschaften. Es reichte aber nur zum Anbau von Getreide.
    Während ihr Kopf sich mit Träumen über wachsenden Reichtum beschäftigte, sorgte ihr Herz sich um Bram. Sie erinnerte sich an seine warmen Lippen und an die Art, wie er ihre Brüste umfasst und mit den Daumen ihre Knospen gestreichelt hatte. Sie lehnte das glühende Gesicht an die kühle Mauer und stellte sich vor, wie er ihr die Kleider auszog und ihre Haut für seine Liebkosungen entblößte. Er würde sie wieder küssen. Ob sein hungriger Mund über ihre Brüste streifen würde, bis hinunter zu ihren Oberschenkeln?
    Mit einem Mal fiel ihr das Atmen schwer. Sie stützte sich an der Mauer ab und gab sich Mühe, die Vorstellung zu vertreiben.
    Bram hatte gesagt, er würde in etwas mehr als einer Woche mit Callum zurückkehren. Sie wollte daran glauben, dass er sicher mit seinem Bruder heimfand, aber die Angst, ihn wieder zu verlieren, war größer.
    Sie unterdrückte ihre aufsteigende Furcht. Sie musste jetzt stark sein und auf seine Rückkehr warten. Und wenn er zurück war, was dann?
    Würde sie endlich seine Frau werden? Und würden sie zurückgewinnen, was sie verloren hatten? Würde diese Verbindung ihr das ersehnte Kind schenken? Oder würde sie sich verbitterten Selbstvorwürfen hingeben und ihre Ehe verwelken wie die von Laren und Alex?
    Ihr Blick schweifte über den inneren Burghof und musterte jeden der noch verbliebenen Clansleute. Es gab ungefähr zwanzig jüngere und zehn ältere Männer. Auch wenn alle ihrer täglichen Arbeit nachgingen, bot der Anblick der Burg ein Bild der Vernachlässigung.
    Nairna bezweifelte, dass Alex, stur wie er war, die Frauen zurückholen würde, obwohl seine Männer sie brauchten.
    Aber vielleicht gab es doch etwas, das sie tun konnte.
    Als es dämmerte, schnitt sie Dougal los. Die

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