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Historical Collection 04

Historical Collection 04

Titel: Historical Collection 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Scott , Louise Allen , Joanne Rock
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ungeachtet des Grundes – dankbar bin, Rowena wiederzuhaben, komme ich nicht umhin zu denken, dass sie ohne Eure Rachsucht gar nicht erst in Gefahr geraten wäre. Euer Vorhaben gefährdet uns ebenso wie Eure Männer.“
    Diese Folgerung brachte ihn aus der Fassung. Ihr war daran gelegen, ihn zu schützen? Hätten ihn ihre Worte nicht bis ins Mark getroffen, so hätte er gelacht.
    „Ich verlange, dass Ihr Rowena und mir sicheres Geleit zum Kloster der ‚Sisters of the Weeping Well‘ gewährt“, fuhr sie fort und reckte das Kinn. „Ich habe meine Rolle in Eurem Plan getreulich gespielt.“
    „Und ich die meine in Eurem Plan“, gemahnte er sie. „Und nun, da ich meinen Beitrag geleistet habe, werdet Ihr hierbleiben, bis ich gewiss sein kann, dass Ihr kein Kind von mir tragt.“
    Gestählt durch den eisernen Willen, an dem er in den einsamen Monaten im Heiligen Land geschmiedet hatte, schob Gareth den Schmerz in seinem Arm beiseite, hob Emma hoch und trug sie vorbei an all den Männern, Pferden und Marketenderinnen, die sich vor dem Wohnturm tummelten. Darauf bedacht, ihr Gewicht hauptsächlich seinem gesunden Arm aufzubürden, betrat er mit eingezogenem Kopf den halb vollendeten Wohnturm.
    „Bei allen Heiligen“, murmelte sie und begutachtete aus schmalen Augen seine linke Schulter. „Ihr seid ja verwundet.“
    Daran, nur aufgrund einer Verletzung weibliche Beachtung zu finden, war ihm nun wahrlich nicht gelegen.
    „Nicht so schwer, als dass wir diese Angelegenheit zwischen uns nicht sofort klären könnten.“ Mit dem Fuß stieß er die Tür zu einem Gang auf und strebte seinen Gemächern entgegen. Seine Stiefel klangen laut auf dem Steinboden.
    „Ich habe bereits eine Lösung gefunden“, warf sie ein. Sie klang sanfter als zuvor. Wärmer. „Im Kloster falle ich niemandem zur Last.“
    „Ihr seid fürs Klosterleben ebenso wenig geschaffen wie ich.“ Er polterte durch die Tür zum Kaminzimmer und stieß auf Emmas Kammerfrau, die am Boden kniete und Bronson just einen Kuss auf die Lippen hauchte.
    Emma unterdrückte ein Keuchen, wohingegen Gareth ein Grinsen niederrang.
    „Verzeihung.“ Im Vorbeigehen nickte er den beiden zu. Nachdem er sein Schlafgemach betreten hatte, schloss er die Tür, die die beiden Räume voneinander trennte.
    Im Kamin des kleinen Schlafgemachs knisterte kein Feuer, doch an der gegenüberliegenden Wand brannte eine Fackel und beschien Emmas sahneweiße Haut. Die Augen weit aufgerissen, starrte Emma zu Gareth herauf. Ihre Lippen formten ein überraschtes „O“.
    Gareth setzte sie auf dem Bett ab, fest entschlossen, sie aus ihren Kleidern zu befreien und ihr zu zeigen, weshalb es in ihrer Zukunft kein Kloster geben würde. Doch Emma richtete sich hastig auf.
    „Bronson betet Rowena an.“ Sie griff nach seiner Tunika, um seine Wunde zu untersuchen, war in Gedanken jedoch woanders. Dabei wollte er, dass sie ihn im Sinn hatte.
    Ihn und sich.
    Und das, was er nun mit ihr zu tun gedachte.
    Aber er hielt sich vor Augen, dass das, was sie geteilt hatten, neu für sie war. Zudem hatte sie bis vor Kurzem in der unangenehmen Lage gesteckt, seine Gefangene zu sein. Daher hielt er es für besser, sich Zeit zu lassen, damit sie begriff, worauf er aus war.
    Denn das Band, das sie geknüpft hatten, war unverbrüchlich.

7. KAPITEL
    E mma versorgte Gareths Schulter mit flinken Fingern, erstaunt darüber, dass er sie mit einem derart versehrten Arm hatte tragen können. Sie hatte eine Schüssel mit Wasser geholt und reinigte behutsam die Wunde.
    „Ich glaube, dass auch sie recht angetan von ihm ist“, sagte er und riss Emma damit aus ihren Gedanken. Sie hatte über seine Stärke nachgegrübelt und darüber, dass er sein Versprechen, ihre Freundin zu retten, gehalten hatte.
    Gareth war ein guter Mann. Ein ehrenhafter Mann.
    „Wie bitte?“ Klar zu denken fiel ihr schwer, solange sie ihm mit den Händen über die warme Haut strich, um die klaffende Scharte und diverse weitere Schnittwunden zu säubern. Wassertropfen rannen ihm über die Haut, und Emma war versucht, sie mit der Zunge aufzufangen.
    Und war dieses Ansinnen nicht gänzlich fehl am Platze? Dennoch konnte sie nicht verhindern, dass beharrlich sinnliche Bilder in ihr aufstiegen.
    Er lachte leise und hob ihr das Kinn, sodass sie ihn anschauen musste.
    „Ich habe von Rowena und Bronson gesprochen. Ihr habt erwähnt, dass er sie anbetet, und ich habe die Vermutung geäußert, dass seine Empfindungen erwidert werden.“ Er grinste.

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