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Historical Collection 04

Historical Collection 04

Titel: Historical Collection 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Scott , Louise Allen , Joanne Rock
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neigte sich vor und raubte ihr einen Kuss.
    Sobald er mit dem Mund den ihren berührte, war ihm klar, dass sie noch nie einen Mann geküsst hatte. Er zupfte zärtlich an ihren Lippen, um sie dazu zu bringen, den Kuss zu erwidern. „Es ist keineswegs das Einzige, das du mir zu bieten hast, güzelim , meine Schöne.“
    Auf seinen nächsten Kuss ging sie zögerlich ein, ein wenig unbeholfen zwar, doch Khadin nahm ihr Gesicht in beide Hände und trank begierig von der Süße ihrer Lippen. Nach und nach ergab sie sich dem Rhythmus, und schließlich umschlang sie seine Taille, als ringe sie um Gleichgewicht.
    Er war froh darüber, dass sie sich nicht gänzlich gegen ihn sperrte. Obwohl sie unerfahren war und sie beide sich kaum kannten, wollte er mehr Zeit mit ihr verbringen. Im Gegensatz zu den Frauen, mit denen er bislang zu tun gehabt hatte, hatte sie noch keine berechnende Bemerkung fallen lassen, aus der ein Interesse an seinem Reichtum sprach. Sie sehnte sich allein nach Freiheit.
    Als er sich von ihr löste, schoss ihr das Blut in die Wangen, doch die Röte wich rasch einem gequälten Ausdruck. Laila hatte nichts Kränkendes geäußert, aber Khadin erkannte, dass sie nicht einlenken würde. Sie war wie ein gefangenes wildes Tier – sie würde sich nicht in ihr Schicksal fügen. Allerdings sah er auch Unsicherheit in ihren Augen, so als habe er etwas in ihr geweckt, das ihr neu war.
    Er ließ sie los und trat an den Zaun. Lange musste er warten, bis er endlich ihre leisen Schritte hörte. „Ich weiß, dass Ihr mich heute vor einem weit schlimmeren Los bewahrt habt“, flüsterte sie hinter ihm. „Jede andere Frau würde weinen vor Freude darüber, in einem Palast wie diesem leben zu dürfen.“
    „Nicht aber du.“
    Laila trat neben ihn, schüttelte den Kopf und stützte sich mit den Unterarmen auf dem Zaun ab. „Ich fühle mich verloren hier. Und ich weiß, dass ich nicht so bin wie die anderen.“
    Sie hatte ihren Schleier gerichtet, sodass ihr Mund wieder bedeckt war, aber bedingt durch das Abendlicht zeichnete sich ihr Gesicht als Silhouette unter dem Stoff ab. Aus den Augenwinkeln warf sie Khadin einen Blick zu. „Die Wachen beobachten uns, nicht wahr?“
    Khadin nickte knapp. „Ständig. Ungestörtheit gesteht man mir ausschließlich im Bett zu. Doch selbst vor meinem Schlafgemach stehen immerzu kapıcı .“
    Er meinte, sie leicht erschauern zu sehen. „So würde ich nicht leben wollen“, sagte sie.
    „Das ist der Preis dafür, ein Prinz zu sein.“ Er redete es nicht schön, es war immer so gewesen. Nur innerhalb der Grenzen Nerassias konnte er tun, was immer ihm gefiel. Abermals beschlich ihn eine düstere Vorahnung und warf die Frage in ihm auf, ob diese Nacht wohl seine letzte sein würde.
    Eine ganze Weile standen sie da und betrachteten das Pferd. Laila schien wie bezaubert von dem Tier. Ihre Miene drückte Entschlossenheit aus – die Zuversicht, dieses stolze, trotzige Ross dem eigenen Willen beugen zu können.
    Khadin fragte sich, ob er sie ebenfalls würde zähmen können. Wie eine arabische Prinzessin würde auch sie sich keinem Mann unterwerfen. Doch er spürte, dass sie eine Frau war, die viel zu geben hatte, wenn sie sich erst einmal von ihm anrühren ließe. Er wollte ihr zeigen, welche Leidenschaft in ihr steckte, wollte ihr beibringen, wie sich die Sinneslust anfühlte. Und er wollte sehen, wie sie sich gehen ließ, wenn ihre beiden Leiber eins wurden. Vielleicht konnte er damit den Schatten seiner dräuenden Meuchelung vertreiben und vergessen, dass diese Augenblicke hier womöglich seine letzten waren.
    „Ich weiß, dass du dir die Freiheit wünschst“, setzte er an. Sofort horchte sie auf, schaute ihn hoffnungsvoll an und ergriff seine Hände. Er spürte das glühende Sehnen in jeder Faser ihres Körpers.
    „Bitte“, hauchte sie. In ihren Augen sah er, dass sie alles für ihre Freiheit gegeben hätte. Er hätte sich schämen sollen für das Angebot, das er ihr unterbreitete, aber er wollte sie doch so sehr.
    „Wenn ich nach Nerassia aufbreche, werde ich dich persönlich in deine Heimat bringen.“ Falls man ihn gehen ließ, hieß das. Aber er weigerte sich, auch nur in Betracht zu ziehen, dass die Angelegenheit einen anderen Ausgang nehmen mochte. „Tagsüber darfst du mit dem Hengst arbeiten und versuchen, ihn zuzureiten. Wenn du das schaffst, schenke ich ihn dir. Nachts aber wirst du in meinem Gemach schlafen.“ Er neigte sich vor, hob den Schleier und hauchte ihr

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