Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Collection Band 01

Historical Collection Band 01

Titel: Historical Collection Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGUERITE KAYE BRONWYN SCOTT MICHELLE WILLINGHAM ELIZABETH ROLLS
Vom Netzwerk:
ihre Aussichten auf eine respektable Ehe für immer verloren waren. Es war ein ernüchternder Gedanke.
    Bald würde sie frei sein. Die Wüste würde hinter ihr liegen, aber das Stigma der Gefangenschaft nicht. Bisher hatte sie sich nicht erlaubt, an ein Leben nach der Wüste zu denken. Aber nun musste sie es tun, wenn die Freiheit schon so nah war. Sie konnte ein neues Leben beginnen. Sie hatte Verbindungen, Geld und den Ruf ihres Vaters, die ihr zugute kommen würden. Doch welche Gesellschaft würde sie aufnehmen? Gewiss nicht die Englands. Wo sie auch zu leben gedachte, es würde weit entfernt von Englands Küste sein –, und sie würde sehr wahrscheinlich allein bleiben müssen.
    * * *
    D er Scheich wünscht nicht, die Franzosen zu besiegen?“ Crispin erhob sich von seinem Sofa und versuchte, Alex’ Neuigkeiten zu verdauen, während sie am folgenden Morgen gemeinsam ihr Frühstück aus Joghurt und Datteln zu sich nahmen.
    Alex erzählte ihm, was er in der Nacht davor von Susannah erfahren hatte. „Scheich Bitar betrachtet die Franzosen als Affront gegen die Tradition seines Landes. Doch mehr noch hält er al Qadir für einen Tyrannen. Wer sich nicht bereitwillig seinen Anordnungen fügt, wird unterjocht. Das macht ihn in den Augen des Scheichs nicht zu einem besseren Herrn als die Franzosen.“
    „Aber vielleicht zu einem leichter zu besiegenden Mann“, vermutete Crispin scharfsinnig. „Es wäre so viel einfacher, die Bemühungen des Emirs zu untergraben und dann zu hoffen, dass die Franzosen nicht in der Lage sein werden, wirklich zu kontrollieren, was sich in der Wüste abspielt.“
    Alex nickte. Das war auch seine Schlussfolgerung. „Es wäre ein unglaubliches Kunststück, die Stämme zu einer vereinigten Armee zu verschmelzen. Die Versuche des Emirs müssen zwangsläufig fehlschlagen. Die Stämme haben sich seit Urzeiten gegenseitig bekämpft, und nun will der Emir sie zu Verbündeten machen.“
    Wenn der Scheich die Engländer davon abhielt, dem Emir ihre Unterstützung anzubieten, würde die Armee, die er aufbieten könnte, vielleicht nicht in der Lage sein, die Franzosen zu besiegen. Nichts konnte den Willen der Männer, in den Kampf zu ziehen, wirkungsvoller brechen als eine Niederlage. Ohne Armee war al Qadir ein Nichts, ein machtloser Potentat, und Bitar setzte darauf, dass die Franzosen ihn allein in der Wüste herrschen lassen würden.
    Crispin setzte sich wieder und fuhr sich mit der Hand durch das lange dunkle Haar. „Es ist wahrscheinlich, dass der Scheich recht hat. Die Franzosen können vielleicht behaupten, das Gebiet auf der Landkarte zu besitzen, aber in Wirklichkeit wird es schwierig sein, in einem so harten, riesigen Land die Herrschaft zu erlangen. Der Scheich nimmt es lieber mit den Franzosen auf als mit Abd al Qadir.“
    „Zu schade. Wenn jemand die Stämme vereinen könnte, dann der Emir. Nach allem, was ich über ihn weiß, ist er ein Heiliger, ein anständiger Mann. Und auch zu Neuerungen bereit. Seine Armee ist nach europäischem Vorbild aufgebaut, er erzieht seine Männer auf westliche Art. Die Menschen, die sich ihm angeschlossen haben, erkennen den Wert dieser Neuerungen.“
    „Muhsin Bitar jedoch nicht.“ Crispin seufzte. „Besser ist es, er erfährt nicht den wahren Grund unseres Hierseins, obwohl zwei Engländer in der Wüste notgedrungen Fragen aufwerfen werden.“ Er überlegte einen Moment. „Wir sagen Bitar, dass wir Pferdehändler sind. Ein moussem ist schließlich die beste Gelegenheit, neue Pferde zu entdecken. Vielleicht wird uns das ein Alibi geben und ihn davon überzeugen, dass wir nichts Politisches im Sinn haben.“
    Er zwinkerte Alex zu. „Ich hoffe übrigens, das Alibi zu einer Tatsache machen zu können. Der Scheich besitzt einen vorzüglichen schwarzen Hengst. Das verflixte Tier schläft sogar im Zelt des Scheichs. Kannst du dir das vorstellen?“
    Alex lachte über den Ausdruck auf Crispins Gesicht. „Es ist wegen der Kamele. Pferde können ihren Gestank nicht ertragen. Es macht sie nervös und schwer zu bändigen.“
    „Wie eine Frau“, bemerkte Crispin trocken.
    Alex überhörte die gewiss nicht zufällig geäußerte Anspielung. Über jede politische Notwendigkeit hinaus war er noch nicht bereit, über Susannah und alles, was sich gestern Nacht abgespielt hatte, zu reden.
    „Ich muss mir eine Art überlegen, wie ich es ihm als Geschenk abschmeicheln kann“, überlegte Crispin weiter.
    „Ich denke, da können wir bessere Geschenke von ihm

Weitere Kostenlose Bücher