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Historical Collection Band 01

Historical Collection Band 01

Titel: Historical Collection Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGUERITE KAYE BRONWYN SCOTT MICHELLE WILLINGHAM ELIZABETH ROLLS
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noch die heimlichen Ausflüge in die Umgegend hatten je die wonnevollen, erschreckenden, verzehrenden Gefühle in ihr hervorrufen können, die sie nun durchströmten.
    Der lederne Brustpanzer seiner Rüstung presste sich hart gegen ihre Brüste, als er seinen Griff um ihre Taille verstärkte. Seine Bartstoppeln scheuerten über ihre zarte Gesichtshaut, doch die Sanftheit seines Mundes wog ihre Rauheit auf. Sie fühlte sich winzig in den Armen eines so kraftgeladenen Mannes, seinen leidenschaftlichen Avancen hilflos ausgeliefert, aber weder hatte sie den Wunsch, Widerstand zu leisten, noch wollte sie, dass der Kuss endete.
    So sicher wie in der Umarmung dieses ungezähmten Kriegers hatte sie sich nicht mehr gefühlt, seit sie Waise geworden war. Aber was verband sie mit ihm, außer diesem Kuss?
    Diesem verbotenen Kuss.
    Der Gedanke durchdrang ihre Benommenheit, und sie löste sich aus der Umarmung. War sie von Sinnen, dem Samurai solche Freiheiten zu gestatten? Ihr Onkel würde schäumen, wenn er davon wüsste – was für sie indes nicht von Belang war. Sie hatte keinerlei Scheu, sich ein Vergnügen zu gönnen, das ihr Vormund ihr schon aus Prinzip abschlagen würde.
    Viel bedeutsamer war ihre eigene Haltung in dieser Sache. Wie kam sie dazu, einem beinahe Fremden zu erlauben, sie zu küssen? Lag es daran, dass man sie jahrelang von der Außenwelt abgeschirmt hatte? Sie war von edler Geburt, wohlhabend und, viel wichtiger noch, eine Dichterin. Wie konnte sie sich so billig verkaufen! Ihr Zorn, zeitweise ausgelöscht durch das Verlangen, das seine Berührungen in ihr hervorgerufen hatten, kehrte mit Macht zurück.
    Er beobachtete sie schweigend. Seine Augen wirkten unergründlich wie schwarze Seen, doch sein Mund glänzte noch feucht von ihren Lippen. Die Hände zitterten ihr vor Wut ebenso wie vor Verlangen, und Miko strich mit der Fingerspitze über die ledernen Lamellen seines Brustpanzers.
    „Mein Onkel hat dir aufgetragen, mich zu schützen“, sagte sie mit zornbebender Stimme. „Er wusste nicht, dass er es mit einer geschuppten Schlange zu tun hat, die den gefangenen Vogel verschlingt. Wie kannst du es wagen, dich einer adligen Frau zu nähern, der Nichte deines Fürsten?“
    Takeshi wusste nicht, was er darauf antworten sollte, also schwieg er und nahm die Schriftrolle von Mikus Lackpult.
    „Ich dachte, du kannst nicht lesen“, stichelte Miku, noch immer zornig über seinen unverschämten Kuss und ihre bereitwillige Reaktion darauf.
    Das Nicken des auf so geheimnisvolle Weise attraktiven Kriegers zeugte von einem Selbstbewusstsein, das Miku zur Weißglut brachte und sie gleichzeitig faszinierte. „Das ist richtig“, erwiderte er ruhig. „Aber Euer Onkel kann es. Und sein Befehl besagt nicht nur, Euch zu bewachen, Miku- san , sondern sicherzustellen, dass Ihr in seiner Abwesenheit keinerlei Gedichte mehr schreibt. Er findet Eure Verse …“ Sein Blick ging zu ihren Lippen, ehe er ihr wieder in die Augen sah. „… unanständig.“
    „Unanständig ist die Art und Weise, wie er mich kontrolliert“, widersprach sie hitzig. „Unanständig ist auch dein Verlangen nach …“
    Sie verstummte, während ihr flammende Röte ins Gesicht schoss; Röte, die ebenso von ihrem Ärger herrührte wie von der zunehmenden Anziehung, die sie für den stoischen Krieger verspürte. Es war etwas unbestreitbar Berauschendes in seinen Augen, und die Gefühle, die seine beeindruckende körperliche Stärke und sein nicht minder beeindruckendes Gebaren in ihr hervorriefen, ließen sich nicht mehr leugnen.
    Takeshi betrachtete Miku, und nur die schwelende Leidenschaft in seinem Blick verriet, dass seine Gelassenheit nicht viel mehr als Fassade war. „Glaubt Ihr wirklich, dass das, was ich will, unanständig ist?“, fragte er und erhob sich. „Oder kam es nur unerwartet für Euch?“
    Er stand da mit vor der Brust verschränkten Armen, ein Inbild selbstverständlicher Befehlsgewalt, und hielt ihren Blick fest wie jemand, der uneingeschränkten Gehorsam nicht nur gewohnt war, sondern gegebenenfalls auch herbeiführte. Mikus unabhängiger Geist indes war es ebenso wenig gewöhnt, sich zu unterwerfen.
    „Für den Dichter ist der Bambuspinsel das Leben“, murmelte sie erbittert, „und die Tusche seine Seele. Du kannst mir das Reispapier nehmen, aber nicht meine Dichtung. Und du wirst mich niemals kontrollieren.“
    „Darüber Aussagen zu treffen liegt nicht in Eurer Macht.“
    Sie drehte sich zu dem Lackpult und griff nach

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