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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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können, dachte Jed.
    Geld! Warum hatte er nicht schon früher daran gedacht? Jemand wie Vickys Verlobter gab doch den Käufern sicherlich keinen Kredit; also musste er heute bei der letzten Lieferung die Bezahlung kassiert haben. Reed konnte keine Zeit gehabt haben, dieses belastende Indiz aus dem Haus zu schaffen. Jed musste also nur das Geld finden, bevor Reed es zu verstecken vermochte.
    Entschlossen bewegte sich der dunkelhaarige Amerikaner näher heran und untersuchte die Fensterläden. An einem Eckfenster war eine Holzleiste etwas lose. Jed lockerte sie noch ein wenig mehr und konnte dann in einen spärlich beleuchteten Raum sehen, bei dem es sich offenbar um Reeds Arbeitszimmer handelte. Ein alter Mahagonitisch stand nahe beim Fenster; seine Größe sowie die kunstvoll gedrechselten Ornamente belegten, welch wichtige Rolle er in Reeds Leben spielte. Was Jed indessen faszinierte, waren die ordentlich aufgehäuften Geldscheine auf der Schreibunterlagen. Fünf hübsch sortierte Stapel Banknoten lagen im Lichtkreis der Öllampe.
    Mehr brauchte Jed nicht zu sehen. Es war ihm gleichgültig, ob Reed ihn hörte oder nicht. Er riss den Fensterladen aus den Scharnieren, machte einen Satz über die Fensterbank und landete im Zimmer, gerade als Reed mit einer Pistole in der Hand hereingeeilt kam.
    „Kinkaid! Ich dachte, Sie würden sich schon hinter Schloss und Riegel befinden, doch anscheinend lief es nicht so wie geplant.“ Der Engländer seufzte. „Nun, da ich derjenige mit der Pistole bin, wird dies sehr schnell für Sie vorbei sein.“
    „Warum nur? Sie sind mit einer schönen, liebevollen Frau verlobt …“
    „Und Sie wissen genau, wie liebevoll sie ist, nicht wahr?“
    „Reed, was immer Sie denken mögen – Vicky sagte mir, dass sie nur Sie liebt“, log der Amerikaner und bewegte sich sehr langsam um den Schreibtisch herum. „Ich gebe zu, ich habe sie gebeten, sich das noch einmal zu überlegen, doch sie schwor, Sie seien es, den sie begehrte.“
    „Die Frau begehrt mich so sehr, dass sie mir ihren Körper angeboten hat als Gegenleistung für Ihre Freilassung“, höhnte Reed. „Sie versprach, nie wieder Ihren Namen zu erwähnen, wenn ich die Suche nach Ihnen einstellen ließe. Nennen Sie das Liebe, Kinkaid? Wenn ja, dann sind wohl eher Sie der Geliebte, und nicht ich.“
    „Das hat Vicky getan?“ Es rührte Jed, dass sie für ihn so weit gegangen war.
    „Ich hatte zu dieser Zeit etwas anderes zu tun und konnte ihren Wünschen nicht nachkommen. Nun, was sie mir anbot, wird mir ohnehin bald gehören.“
    „So sehen Sie aus, Sie Ekel!“ Jed war noch zu weit entfernt von Reed, um ihn anspringen zu können, doch ein paar üble Beschimpfungen würden den Engländer ablenken. „Sie sind nichts weiter als ein mieser, kleiner Beamter, der keinen Finger rühren konnte, als Vicky entführt wurde. Oder haben Sie das auch für Geld eingefädelt?“
    „Sagen Sie doch, was Sie wollen, Kinkaid. Ich habe genug, um nie mehr arbeiten zu müssen – über fünfzigtausend Pfund“, prahlte Reed. Er schaute kurz zu dem Geld auf seinem Schreibtisch und trat dann näher heran, als wollte er es vor Jed bewahren. „Das hier ist nur eine Abschlagzahlung. Das Schönste ist freilich, dass jedermann Ihnen die Schuld geben wird an dem, was ich getan habe.“
    „Wie stellen Sie sich das vor?“ Unauffällig zog Jed ein Messer aus seiner Gallabije.
    „Lady Trentons Gäste waren doch sofort bereit zu glauben, dass Sie den Wachmann ermordet hatten, besonders nach Ihren Mordorgien in der Wüste. Es war interessant, die arme Victoria zu beobachten; sie versuchte, Sie zu rechtfertigen, was ihr natürlich nicht gelang. Diesen Leuten wird es nicht schwerfallen zu glauben, dass Sie heute Nacht hier erschienen, um mich umzubringen, wozu es allerdings nicht kam, weil ich Sie in Notwehr tötete.“
    „Wehren Sie sich hiergegen!“, rief Jed und warf sein Messer.
    Der Diplomat sprang zur Seite und schoss genau in dem Moment, als das Messer seine Schulter streifte. Die Kugel traf nicht, sondern flog in den Garten. Ehe Reed zum zweiten Schuss kam, stürzte sich Jed auf ihn und stieß ihn gegen den Schreibtisch.
    „Ich warne Sie, Kinkaid. Meine Männer kommen jeden Moment zurück und …“
    „Sollen sie nur kommen. Ich bin bereit.“ Jed packte die Hand, in der Reed die Pistole hielt, und schlug sie gegen den Schreibtisch. Der Engländer stöhnte bei jedem Hieb auf. Endlich öffnete er die Finger, die Waffe fiel zu Boden, und Jed

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