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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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Stirnrunzelnd hob Mary das vergilbte Stück Papier auf und entfaltete es, ohne nachzudenken. Es erwies sich als unbeholfen skizzierte Karte, der Halil ibn Aybaks ähnlich, doch viel flüchtiger in der Zeichnung. Mary erkannte den Kenia, doch der Rest der Karte ergab für sie keinen Sinn, besonders nicht die seltsamen, mit Bleistift am Rand vermerkten Zahlenkolonnen. Da Camerons Eigentum sie nichts anging, bezwang sie die Neugier, so geheimnisvoll die Karte auch sein mochte, faltete das Blatt und wollte es in die Hemdtasche stecken. Sie bemerkte indes, dass der Knopf fehlte und die Tasche am Saum ausgerissen war. Damit Cameron die sicher für ihn wichtige Zeichnung nicht verlor, schob sie das fleckige, gelb gewordene Papier in ihre Hemdtasche und machte den Knopf zu. So war die Karte gut aufgehoben. Mary beschloss, sie dem Gatten nach dem Aufschlagen des Nachtlagers auszuhändigen.
    Mittlerweile war das Grab ausgehoben und der tote Träger hineingesenkt worden. Die Swahili schaufelten Erde auf die Leiche. Schweißüberströmt beobachtete Cameron sie mit finsterem Blick und nahm einen langen Schluck aus der Feldflasche. Sobald die Eingeborenen einen kleinen Hügel auf dem Grab angelegt hatten, hob Cameron sein Hemd auf, zog es an und stopfte die Ende in die Hosen.
    Mary merkte ihm an, wie sehr er sich innerlich quälte, und gewann den Eindruck, dass er sich die Schuld am Tod des Trägers gab.
    Der Tross setzte sich wieder in Bewegung. Ein mürrischer Askari übernahm die Last des Toten. Die Stimmung war gedrückt, während man den sich emporschlängelnden Pfad hinaufstieg.
    Cameron ertappte sich dabei, dass er bei jedem Schritt auf die Umgebung achtete. Auch die Eingeborenen waren vorsichtiger geworden. Bei Anbruch der Abenddämmerung, als jeder vollkommen erschöpft war, ließ er in einer von bewaldeten Hängen geschützten Schlucht das Nachtlager aufgeschlagen. Der Ort war gut gewählt, da es an einer Stelle eine weitüberhängende Felsnase gab, wo eine Wache aufgestellt werden konnte, und ein schmales, einen kleinen Teich bildendes Rinnsal. Cameron gab die Erlaubnis, ein Feuer zu machen. Das Risiko erschien ihm nicht zu groß. Einige Stunden zuvor hatte er eine Hirschantilope erlegt. Er schätzte den Geschmack ihres Fleisches zwar nicht, doch die Swahili mussten etwas Nahrhaftes zum Essen haben, um bei Kräften und Laune zu bleiben. Wenn sie mit gut gefüllten Bäuchen schlafen gehen konnten, würde sie ihm bestimmt nicht nachts davonlaufen, so dass auch er imstande war, einige Stunden die dringend benötigte Ruhe zu finden. Seit zwei Tagen hatte er nicht mehr richtig geschlafen, aus Angst, morgens zu erwachen und mit der Gattin im Camp allein zu sein.
    Er hatte sich vor einen Felsbrocken gesetzt, schaute dem Treiben im Lager zu und glaubte zu wissen, was er von den Eingeborenen halten musste. Sie waren faul und nicht besonders mutig. Solange er sie unter Druck setzte, würden sie ihm murrend gehorchen. Doch wenn er es im falschen Augenblick an Aufmerksamkeit fehlen ließ, konnte es zu einer kritischen Situation kommen. Er bemühte sich, nicht einzuschlummern, und starrte über das flackernde Feuer hinweg zur Gattin, die im offenen Zelteingang ihren Rucksack umpackte. Ihre Anwesenheit machte ihm alles nur noch schwerer. Es war problematisch genug, für die eigene Sicherheit zu sorgen, doch die Vorstellung, was siebzehn aufsässige Swahili einer hilflosen Frau antun mochten, verursachte ihm kaltes Grausen. Es musste eine Möglichkeit geben, sich der Loyalität der willensschwachen Eingeborenen zu versichern. Vielleicht war es ein guter Gedanke, ihnen von dem versteckten Elfenbein zu erzählen und ihnen anzubieten, es mit ihm zu holen und einen Anteil am Erlös zu erhalten. Natürlich ging Cameron dann ein nicht unbeträchtliches Risiko ein, aber wenn er damit die Sicherheit von Gattin und Tochter erkaufen konnte, sollte es ihm recht sein.
    Instinktiv griff er zur Hemdtasche, wo ein Teil seiner Hoffnungen, der Schlüssel zu einer besseren Zukunft, die Chance auf ein angenehmeres Leben, in Form der von Henry Murchison gezeichneten Skizze an seinem Herzen ruhten. Jäh hielt er inne. Der Knopf der Lasche war verschwunden, die Tasche leer und der Saum zerrissen. Er hatte die Karte verloren.

    Nach dem langen Marsch war Mary hungrig, doch es fiel ihr nicht leicht, das vom Koch zubereitete Stew zu essen. Das Fleisch der Hirschantilope war zäh und fett und obendrein. von dem wohlmeinenden Küchenburschen mit einem

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