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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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antwortete nicht. Gerade kam die nächste Wehe, und Donovan hätte am liebsten mit ihr geschrien.
    „Los geht’s.“ Sarah bedachte ihn mit einem strengen Blick. „Wenn ihr Schmerz nachlässt, müssen Sie sie festhalten, so gut Sie können.“
    Donovan konnte nur nicken. Seine Stimme versagte. Er spürte, dass seine Schwester fast am Ende ihrer Kräfte war. Als die Wehe nachließ, entspannte sie sich. Gleichzeitig konzentrierte sich Sarah wie eine Raubkatze vor dem Sprung auf den Moment, wo sie zupacken wollte.
    „Jetzt!“, rief sie, und er umklammerte Varina, so gut er konnte. Während Sarah das Baby zu fassen versuchte, betete er im Stillen, alles möge gut enden. Die Zeit schien still zu stehen, während Varina keuchte und sich darum bemühte, nicht jetzt schon vor Schmerz zu schreien.
    „Okay, Varina.“ Sarah hörte sich angestrengt an. „Jetzt ist es so weit. Ich zähle bis drei, und dann schreist du, so laut du kannst.“
    „Was ist mit den Kindern?“, fragte Varina schwach.
    „Die habe ich zu Mr. Ordway geschickt.“
    Donovan registrierte, wie das flackernde Licht Sarahs Schatten an der Wand tanzen ließ, während sie zu zählen begann. „Eins, zwei, drei …“
    Varina begann zu schreien, so gut sie es trotz ihrer Hinfälligkeit noch konnte. Für Donovan lag in dem Schrei ihre ganze Verzweiflung über den frühen Tod des Mannes und des kleinen Bruders Virgil, ihre verlorene glückliche Jungmädchenzeit und das Elend, das mit dem Ausbruch des Krieges über ihr Leben gekommen war.
    Donovan wurden die Augen feucht bei diesem Gedanken. Wenn seine Schwester überlebte, würde er dafür sorgen, dass sie wieder glücklich wurde. Das schwor er sich. Er wollte das wiedergutmachen, was der Windhund Charlie ihr angetan hatte.
    „Geschafft“! Sarah seufzte vor Erleichterung. „Das Kind liegt jetzt richtig. Varina, bei der nächsten Wehe gib dein Bestes!“
    Kaum war das gesagt, setzte sie ein. Donovan veränderte die Position und umfasste Varinas Schultern, während sie sich krümmte.
    „Press jetzt, press.“
    Donovan beobachtete, wie die Hebamme Varina Mut machte und die sich keuchend anstrengte. Die beiden Frauen kämpften jetzt gemeinsam um das Leben des Kindes. Immer wieder forderte Sarah: „Press jetzt. So ist es richtig. Immer weiter!“
    Varina sackte erschöpft in seinem Arm zusammen, als das Kind zur Welt kam. Er hörte etwas wie einen sanften Klaps, dann – es war wie ein Wunder – ein dünnes, einem Miauen ähnliches Schreien.
    „Oh!“ Sarah hatte vor Ehrfurcht eine ganz spröde Stimme. „Varina, du hast einen wunderschönen Sohn zur Welt gebracht.“
    Varina seufzte gerührt.
    Donovan wurden die Augen feucht. „Du hast einen Sohn. Hör nur, wie er schreit.“
    Varina lag vor Erschöpfung ganz still. Dann flüsterte sie: „Gib ihn mir, Sarah. Ich will ihn sehen.“
    „Gleich. Vorher muss ich ihn abnabeln und in eine Decke wickeln.“ Sie fuchtelte mit dem Messer herum, und wenig später stand sie mit dem kleinen Bündel im Arm da.
    „Hier hast du deinen neuen kleinen Sohn.“ Sarahs Wangen glühten, als sie sich über das Bett beugte. Die Brille war heruntergefallen, sie baumelte an einem Band vor ihrer Brust. Jetzt konnte er ihre glänzenden grauen Augen mit den langen Wimpern besser erkennen. Aus dem Knoten hatten sich Haarsträhnen gelöst, sie kringelten sich um ihr verschwitztes Gesicht. Sie lächelte, und ihr Mund wirkte auf ihn einladend wie eine reife, süße Frucht.
    Wieder stellte sich bei Donovan so etwas wie ein vertrautes Gefühl ein. Das irritierte ihn immer mehr. Was, zum Teufel, hatte das zu bedeuten? Er hätte auf die Bibel geschworen, diese Sarah Parker hier in Miner’s Gulch kennengelernt zu haben, trotzdem …
    „Gib mir meinen Jungen.“ Varina nahm das eingemummelte Baby, von dem nur das winzige Gesichtchen zu sehen war, in die Arme. „Ich weiß schon, wie er heißen soll: Charles Donovan – nach dem Vater und dem Onkel.“
    „Wie schön, Varina.“ Donovan drückte sie kurz. Dass sein Name und der des alten Esels Charles in einem Atemzug genannt werden sollten, gefiel ihm zwar nicht, aber wenn seine Schwester es so wollte …
    „Jetzt brauchen wir Sie nicht mehr, Mr. Cole.“ Sarah hatte sich die Brille wieder aufgesetzt und die vorwitzigen Locken hinter die Ohren gesteckt. „Wenn Sie uns freundlicherweise allein lassen. Ich möchte Varina waschen und herrichten.“
    „Sie finden mich draußen auf dem Vorhof.“ Er trat hinter den Vorhang, damit

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