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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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ihre Miene verbarg ihr Gefühlschaos. Niemals hatte jemand bisher so verächtlich mit ihr gesprochen. Dass das nun ausgerechnet Donovan sein musste …
    „Noch was.“ Er blieb an der offenen Tür stehen und stützte sich am Türrahmen ab. „Ich will dich hier aus diesem Ort und von meiner Schwester und ihren Kindern weg haben. Verschwinde innerhalb einer Woche, und ich werde deine Vergangenheit verschweigen. Andernfalls wird das ganze Nest von deinen Schandtaten hören. Ich schätze, hier gibt es einige Leute, die wenig Verständnis dafür haben.“
    Sarah nahm eine Haltung an, die einer Königin Ehre gemacht hätte. „Nur zu“, sagte sie steif. „Dass du mir eine Woche Zeit lässt, tut nichts zur Sache. Miner’s Gulch ist meine Heimat. Was auch immer du sagst oder tust: Ich habe nicht die Absicht zu gehen.“
    Donovans Gesicht drückte Überraschung aus, aber er fing sich schnell. „Der Himmel möge dir helfen, Sarah Parker. Sag später nicht, ich hätte dir keine faire Chance gegeben. Denk darüber nach, bevor es zu spät ist.“
    Sarah gab keine Antwort. Stocksteif stand sie da, als Donovan sich umwandte und die Tür brüsk hinter sich zuschlug.
    Sarah bewegte sich erst, als seine Tritte auf den Treppenstufen verhallt waren. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, und die Knie wurden ihr weich. Sie setzte sich auf eine der Bänke, ihr Herz pochte wild vor Angst. Noch ist es nicht zu spät, erinnerte sie sich. Eine Woche hat er mir Zeit gegeben, zu gehen. Ich könnte diese Frist nutzen, um eine Geschichte über einen neuen Job oder eine überraschende Erbschaft im Osten zu verbreiten. Ich könnte in Muße packen und mich mit einer Mietkutsche zur nächsten Poststation bringen lassen, um dort den Postwagen nach Denver zu besteigen. Aber was dann? Soll ich woanders weiterlügen, bis ich auch dort erkannt werde? Oder soll ich nach Neuengland gehen? Dahin würden mich nur noch meine qualvollen Träume verfolgen …
    Nein, entschied Sarah und bezwang ihre Furcht. Weglaufen ist nicht der richtige Weg. Sie hatte hart gearbeitet, um sich hier eine Existenz aufzubauen, indem sie Südstaaten-Kinder unterrichtete und Südstaaten-Frauen half, wenn sie sie brauchten. In den letzten Monaten hatte sie sogar manchmal ruhig und ohne Albträume schlafen können. Ihre Hoffnung auf Frieden würde sich hier erfüllen, bei den Menschen, die sie betrogen hatte und liebte.
    Resolut stand sie auf, klopfte sich den Kreidestaub vom Rock und machte sich daran, den Klassenraum für den Unterricht am nächsten Tag herzurichten. Sie würde so weitermachen, als wäre nichts passiert, als ob Donovan niemals mit seinen Drohungen bei ihr gewesen wäre. Sie würde ihm zeigen, aus welchem Holz Sarah Parker geschnitzt war. Allen wollte sie es zeigen.
    Sie nahm die Kreide und schrieb neue Rechentürme auf die Tafel, erst leichte Aufgaben, dann schwere. Vielleicht passiert ja gar nichts, versuchte sie sich aufzumuntern. Vielleicht entpuppten sich seine Drohungen als Bluff.
    Nein, sie wusste es besser. Er meinte, was er sagte. Er war so geradeaus, wie man es nur sein konnte. Was für eine Absicht er auch bekunden mochte, er würde sie verwirklichen. Das war so klar wie die Tatsache, dass dem Herbst der Winter folgte.
    Die Kreide entfiel ihrer Hand und zerbrach auf dem Boden. Sarah ließ die Stücke liegen und verschränkte die Arme vor der Brust, um sich zu wärmen. Sie fröstelte.
    Langsam ging sie zum Fenster und beobachtete von dort aus die Menschen, die die schlammige Straße entlanggingen. Die Einwohner von Miner’s Gulch waren zwar im Moment ihre Freunde, doch der Krieg war an ihnen allen nicht spurlos vorübergegangen. Viele hatten Freunde und Verwandte verloren, nicht wenige ihren ganzen Besitz. Sie akzeptierten sie trotz allem, auch als Yankee – aber als Spionin? Wenn sie sie damals in Richmond erwischt hätten, wäre sie ohne Zweifel aufgehängt worden. Was konnte ihr hier, in einer Stadt ohne Gesetze, zustoßen?
    Mit geschlossenen Augen legte Sarah die Stirn gegen das raue Holz des Fensterrahmens. Eben war sie noch überzeugt gewesen, stark genug dafür zu sein, sich der Vergangenheit zu stellen. Jetzt verließ sie auf einmal der Mut. Sie war schwächer und ängstlicher als je zuvor in ihrem Leben.

    Donovan machte große Schritte. Der Schlamm spritzte unter seinen Stiefeln auf, während er energisch von Sarah forteilte. Sie hat es nicht mal abgestritten! Aufgebracht dachte er darüber nach, während er an dem geschlossenen

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