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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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Träumen, sie klang wie Kanonendonner, dazu gesellten sich das Wiehern der Pferde und die Schreie von Verwundeten.
    „Du entgehst Gottes Strafe nicht, Sarah Jane! Wohin du dich auch wendest, sein Zorn verfolgt dich, zum Schluss wirst du für deine Sünden brennen. Der Teufel wird dich holen und ins Fegefeuer stecken!“
    Sarah blies das Licht in der Lampe aus und zog sich im Dunkeln aus. Sie schob sich das Flanellhemd über den Kopf und schloss es bis zum Hals mit fahrigen Fingern. Das Mondlicht warf jetzt den Schatten des Fensters auf die Decke. Sie kroch schnell zwischen die Laken und lag ganz starr mit weit geöffneten Augen da.
    Seltsam, manche Dinge veränderten sich wohl nie. Schon als kleines Mädchen hatte sie nachts wach gelegen. Damals hatte sie gelauscht, wie es im Gebälk des alten Hauses ächzte und stöhnte, und sich vorgestellt, der Teufel würde kommen und sie von ihrem Bett entführen. Zwanzig Jahre später fürchtete sie sich immer noch so sehr vor jedem Schatten, dass sie dagegen gar nichts tun konnte.
    Wann kam der Moment der Abrechnung? Wann würde von ihr der Tribut eingefordert werden? Ungeduldig drehte sich Sarah um und schlug auf ihr Kissen ein. Sie hatte hier und jetzt genug Probleme. Der Teufel wartete bekanntlich, bis seine Zeit kam. Donovan tat es nicht. Er war kein geduldiger Mensch. Er rächte sich schnell und gnadenlos. Vielleicht fiel ihr aber eine Möglichkeit ein, ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen?
    Ruhelos ließ sie sich auf die Seite plumpsen und versuchte, mit den Füßen die festgezerrte Decke zu lockern. Es musste eine Lösung geben. Es gab immer eine Lösung. Sie musste sie nur finden.
    Es war ihr nicht möglich, zu schlafen. Sarah verließ das Bett, zog sich ein Kleid über und ging zum Fenster. Das Ticken der Uhr im Nebenraum hallte in der Stille wider, während sie durch die Vorhangfetzen auf die schwarzen Umrisse der Kiefern und das Mondlicht sah. Es gab immer eine Lösung. Vielleicht war es nicht immer eine einfache und vielleicht nicht gerade die, die einem gefiel. Doch es gab sie. Sie zitterte in dem abgetragenen Flanellkleid und umfasste ihre Arme, um sich zu wärmen, während sie sich den Kopf zerbrach und überlegte. Irgendwo lag die Antwort, das wusste sie …
    Auf einmal kam ihr schlagartig eine Idee. Ihr stockte der Atem, als sie alles abwog. Im Grunde war die Geschichte so einfach. Kaum zu glauben, dass sie nicht früher daran gedacht hatte.
    Einfach schon – aber auch erschreckend … Ihre Hände zitterten, während sie die Risiken und Unwägbarkeiten bedachte. Nein, eigentlich fehlte ihr dazu doch der Mut. Es musste einen leichteren Weg geben.
    Sie wartete in der Dunkelheit, war allein und fror, und es fiel ihr nichts Besseres ein. Sarah wusste, was zu tun war. Zu lange war sie davongelaufen und in irgendwelche Rollen geschlüpft, um sie dann wieder abzulegen. Es war an der Zeit, damit ein für alle Mal aufzuhören.

4. KAPITEL
    Hammerschläge hallten in der eisigen Morgenluft wie Gewehrschüsse durch die Schlucht. Sarah hörte sie schon, als sie noch eine halbe Meile von dem Gelände der Suttons entfernt war. Bei dem Lärm wurde ihr vor Angst die Kehle eng. Sie hatte gehofft, Donovan wäre vielleicht nicht zugegen, wenn sie Varina und das Baby besuchte. Dem war also nicht so.
    Sie zügelte das Maultier, halb entschlossen umzukehren. Aber nein, das wäre Feigheit. Als Hebamme und Freundin hatte sie ihre Pflicht zu tun. Wenn Varinas flatterhafter Bruder auf die Idee kam, sie zu stören, würde sie ihn in die Schranken weisen.
    Sarah rückte die Brille zurecht und nahm all ihren Mut zusammen, während sich das Maultier seinen Weg den glitschigen Pfad hinauf suchte. Sie hatte so lange mit der Gefahr gelebt, dass sie an sie gewöhnt war. Aber Donovan war noch eine andere Klasse. Er traf sie mit seiner Wut mitten ins Herz. Wenn er sie ansah, erblickte er in ihr den verlogenen, treulosen Satansbraten, der sie einmal gewesen war. Dabei hatte sie so hart dafür gearbeitet, dies alles hinter sich zu lassen.
    Solange Donovan und sein Hass existierten, würde aber auch Lydia am Leben bleiben.
    Als sie das Ende des Wäldchens erreichte, kam Varinas kleine Blockhütte in Sicht. Sie machte Donovan auf dem Dach aus. Er befestigte einen Querbalken auf dem bereits fertigen Grundgerüst des Anbaus. Das Holz, das er für diesen Zweck aus der Mine herbeigeschafft hatte, war schwer und an sich ungeeignet. Wieder hallten Hammerschläge durch den Canyon, als er auf einige

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