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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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Rock, um eine am Rand halb vereiste Pfütze zu umrunden, sah sie ihn … Donovan Cole, frisch gewaschen, rasiert und im Sonntagsstaat, er kam um die hintere Ecke der Kirche herum, an seinen beiden Seiten Annie und Katy.
    Sarah bekam einen Schreck. Eisige Kälte drang gleichzeitig in einen ihrer Stiefel ein, weil sie prompt in die Pfütze hineintrat.
    Nicht Donovan, nicht ausgerechnet heute!, dachte sie.
    Sarah bezwang den Impuls, umzukehren und sich in ihre Wohnung zurückzuschleichen. Weder Donovan noch die Mädchen hatten sie bisher entdeckt. Vielleicht war es noch nicht zu spät. Sie konnte vorgeben, krank zu sein. Tatsächlich fühlte sie sich fast schon so.
    Sarah zögerte, war schon auf Flucht eingestellt, gab sich dann aber einen Ruck. Wo war nur ihr Mut geblieben? Was war mit ihrem Entschluss, ein für alle Mal mit dem Lügen aufzuhören?
    Sie durfte jetzt nicht feige sein. Donovan und seine Nichten stiegen die Treppenstufen hoch, sie drehten ihr die Rücken zu. Sarah reckte das Kinn und marschierte entschlossen auf die Kirche zu. Der halb gefrorene Matsch knirschte unter ihren Stiefeln. Sie hatte einen trockenen Mund, und ihre Lippen formten lautlos irgendwelche Worte.
    Erst als sie die Treppe zur Kirche erreicht hatte, begriff sie, dass sie stumm ein berühmtes Schlachtlied angestimmt hatte.

    Donovan ging durch den überfüllten Saal, Annie rechts an der Hand, Katy links. Die kleine Kirche füllte sich immer schnell. Wer zuerst kam, ergatterte einen Platz. Annie machte aber noch eine Lücke für drei am äußeren Ende einer der Kirchenbänke aus und zog Donovan mit sich. Es war wie Spießrutenlaufen, als sie sich an den Sitzenden mit ihren Knien, Petticoats, Stiefeln und Stöcken vorbeizwängten und zu einem Plätzchen gelangten, das so eng war, dass er die Beine an die Brust ziehen musste.
    Soweit es möglich war, richtete er sich ein und lehnte sich seufzend zurück. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er zuletzt den Fuß in eine Kirche gesetzt hatte, aber Varina hatte darauf bestanden, dass er ging und die Mädchen mitnahm. Um des lieben Friedens willen hatte er nachgegeben. Warum auch nicht, eine Stunde singen und in der Bibel lesen konnte nicht schlimmer sein, als sich mit Varina zu streiten. Vielleicht tat es ihm sogar gut.
    Sein Blick glitt müßig durch den schäbigen Raum, er nahm hier und da vertraute Gesichter wahr – da waren der Ladeninhaber und seine Frau, der einarmige Kriegsveteran, der den Mietstall betrieb, und die grauhaarige Widow Harley, die gegenüber von Satterlees Geschäft eine Männerpension führte.
    Sarah sah er nicht. Nicht, dass er das erwartet hätte! Nach dem gestrigen Vorfall hätte Donovan ein Monatsgehalt darauf verwettet, dass sie nicht den Nerv haben würde, hier zu erscheinen. Ich habe es geschafft, rechnete er sich aus. Bestimmt sitzt sie zu Hause und packt.
    Er bedauerte nichts. Sarah war eine Lügnerin und Spionin. Sie verdiente es, am höchsten Baum in Miner’s Gulch aufgehängt zu werden. Trotzdem war er mit dieser Frau äußerst fair gewesen. Weil sie Varinas Leben und das des Babys gerettet hatte, gab er ihr die Chance davonzulaufen. Mehr nicht. Sollte sie glauben, dass er bluffte, würde es mit ihr ein trauriges Ende nehmen. Er bluffte nur beim Pokern.
    Ja, eigentlich hatte er die schmutzige Angelegenheit mit Takt und Geschick gemeistert. Donovan beglückwünschte sich selbst. Nur schade, dass er sie gestern in die Arme genommen und geküsst hatte, bis sein Blut in Wallung kam. Das hatte er nicht geplant, und er konnte es sich selbst nicht erklären.
    Unbewusst fuhr er sich mit der Zunge über die Innenseite der Unterlippe. Es kribbelte ihn, wenn er nur an den Kuss dachte und daran, wie sie dabei dahingeschmolzen war. Seine Brustspitzen verhärteten sich, wenn er sich nur daran erinnerte, wie sie seine bloße Haut berührt hatte und wie ihre Brüste in der fadenscheinigen Bluse bei der Umarmung an seinen Oberkörper gepresst wurden. Auf einmal wurde es ihm heiß in der Lendengegend.
    Verdammt! Du bist in der Kirche …
    Annie stieß ihn mit ihrem offenen Gesangbuch gegen den Arm. Widow Harley hatte ihren Platz vor der versammelten Gemeinde eingenommen, den dürren Arm in der Schwebe, um das Zeichen für das Singen des Chorals zu geben. Donovan riss sich aus seinen Träumereien los und fasste das Gesangbuch mit zwei Fingern mit an. Als die düsteren Klänge eines auch ihm bekannten Kirchenliedes laut wurden, fiel er mit seinem ungeübten Bariton in den

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