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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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geschätzt und sie gebraucht.
    Dann war er dazwischengetreten und sofort bereit gewesen, sie zu verurteilen und die sogenannte Gerechtigkeit walten zu lassen. Und in seinem Eifer hatte er die Lawine von Hass losgetreten, die sie zerstörte.
    Wie zum Hohn war misstönendes Klaviergeklimpere zu hören. Aus einem der Fenster oben drangen lustvolles Stöhnen und das schrille Kichern einer Frau. Faye starrte in die Dunkelheit.
    „Ich muss zurück“, sagte sie müde. „Smitty wird schon nach mir suchen. Machen Sie sich keine Sorgen wegen Ihres Geldes. Ich werde es für Miss Sarah sicher verwahren.“
    „Das weiß ich“, murmelte Donovan. „Und – danke. Sie sind eine gute Frau, Faye Swenson.“
    Sie antwortete mit einem bitteren Gelächter. „Diesen Spruch habe ich noch nicht oft gehört. Gute Nacht, Mr. Cole.“
    Die abgetragene Seide raschelte, als sie ging und von ihr nichts zurückblieb als eine Spur von Rauch, Whiskey und billigem Parfüm, die der Nachtwind bald davongetragen hatte.
    Donovan steckte die Hände in die Taschen und ging durch das Gässchen zurück auf die Hauptstraße. Die Fenster über Amos Satterlees Laden waren dunkel und leer. Mrs. Eudora Cahill hatte Sarahs geliebte Schulklasse übernommen, und der tägliche Unterricht lief weiter wie früher. Doch es lebte dort in den Räumen keiner mehr. Nachts war der Ort öde und leer.
    Als Donovan um die Ecke kam und am Saloon vorbeiwanderte, richtete er den Blick auf den Boden. Es machte keinen Sinn, zu den Fenstern hinaufzusehen und sich über Sarah Gedanken zu machen. Für immer war sie aus seinem Leben verschwunden. Auch wenn es höllisch wehtat. Diese Trennung war für sie beide das Beste.
    Nebenbei gingen ihm andere Dinge durch den Kopf. Jamie Trenoweth kam morgen in den Ort. Varina wollte den beeindruckenden Waliser unbedingt zum Essen einladen. Hinterher würde er mit ihm die Grenzen von ihrem Claim abschreiten und Erzproben einsammeln, die Jamie zum Gesteinsprüfer in Central City mitnehmen wollte.
    Donovan hatte seiner Schwester nichts über diesen eigentlichen Zweck von Jamies Besuch gesagt. Wenn das Erz wertvoll war und sich die Bearbeitung des Claims lohnte, hätten Varina und ihre Familie ausgesorgt. Aber dieser Goldtraum könnte sich wie der von Charlie Sutton als Seifenblase erweisen. Varina Hoffnungen zu machen, damit sich diese wie so viele vorher zerschlugen, wäre ein grausamer Schlag für sie, die schon mehr Enttäuschungen erlebt hatte, als sie verdiente.
    Donovan beschleunigte den Schritt, als er an der Kirche vorbeikam, dem baufälligen Sheriffbüro und dem Eisenwarengeschäft mit den Löchern anstelle der Fenster, die wegen der Glasscheiben geplündert worden waren. Während des Goldrausches war Miner’s Gulch eine blühende Stadt gewesen. Sie könnte wieder zu Wohlstand kommen, wenn das im Fels vorhandene Erz die Verarbeitung in einem Schmelzofen rechtfertigte. Die Leute, die seit Jahren auf den kräfteraubenden Claims ausharrten, könnten an die Hartfels-Verarbeiter verkaufen und sich bequem zur Ruhe setzen. Es gäbe neue Geschäfte, mehr Menschen, es wäre Geld für die Instandsetzung der Straßen da, für Gesetzeshüter, ein Telegraphenamt – vielleicht sogar ein Schulgebäude mit einer bezahlten Lehrkraft.
    Aber er verlor sich da in Träumereien. Da dachte er schon wie der Büffelkopf Charlie, der über jedem Hügel Regenbogen gesehen hatte. Das glitzernde Erz von Miner’s Gulch konnte völlig wertlos sein. Zur Hölle, mit Sicherheit war es völlig wertlos, so wie die meisten Einwohner in dieser gottverlassenen, untergehenden Stadt. Hätte er nur ein wenig Verstand, würde er Varinas Hütte niederreißen und sie und ihre Familie mit nach Kansas nehmen, wo sie ein sicheres, bequemes Leben haben könnten.
    Donovan hatte den höchsten Punkt der Straße erreicht, an dem der Pfad den Berg hinauf begann. Um Atem zu schöpfen, hielt er inne und blickte über die schlummernde Stadt – schlummernd bis auf das Crimson Belle mit seiner grellen Beleuchtung. Die würde der habgierige Smitty wahrscheinlich brennen lassen, bis der letzte Kunde zur Tür hinaus war.
    Sogar auf diese Entfernung war das Haus ein kitschiger Leuchtturm in der Frühlingsnacht, der ihm anzeigte, wohin er nicht gehen konnte. Wenn er schwach wurde und Sarah wiedersah, würde das so sein, als ob man in ein Hornissennest stach und damit einen Schwarm an Schmerzen freisetzte, für die es keine Linderung gab.
    Das falsche Pianogeklimpere – irgendwie kam ihm die

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