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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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an die Riesensumme, die er verloren hatte. Irgendwie musste er den Verlust wieder hereinbringen.
    „Meinst du nicht die notwendigen Dinge, welche das Leben für alle etwas leichter machen würden – für Schwarze und Weiße?“, fuhr Shanna ihn an.
    „Sei vorsichtig! Wenn jemand dich so reden hört, könnte er glauben, dass du die Ansichten der Leute teilst, welche die Sklaven freilassen wollen. Vater würde darüber auch nicht sehr erfreut sein. Ohne die Neger wäre Wildwood in sechs Monaten eine Ruine.“
    „Du musst sehr stolz auf dich sein.“
    Ihre Verachtung berührte ihn nicht. „Bin ich, Shanna. Und ich weiß, dass ich diesen Verlust verschmerzen und immer ganz oben bleiben werde. Es wird Zeit, dass du akzeptierst, dass ich Herr auf Wildwood bin und du nichts dagegen tun kannst. Solltest du dich mir aber weiterhin in den Weg stellen, dann …“ Er trat vor und schlug ihr mit der flachen Hand so heftig ins Gesicht, dass sie auf den Divan fiel. „Das ist noch gar nichts verglichen zu dem, was ich dann mit dir anstellen werde. Ich hoffe, meine Botschaft ist deutlich genug?“
    „Für mich ist sie es. War ich denn die ganzen Jahre lang blind oder nur blöde?“, donnerte eine Stimme von der Tür her.
    Wenn Alexander wütend war, brüllte er wie ein wilder Stier. Der Anblick, wie Shanna sich die geschlagene Wange hielt, war für ihn wie ein rotes Tuch. Unter den buschigen Brauen funkelten seine Augen drohend den Sohn an. Dann glitten seine Blicke zu den verkohlten Journalen im Kamin. Wenn er nach der Inspektion der Plantage noch mehr Beweise für Waynes Verrat gebraucht hätte – was nicht der Fall war –, hatte er diese hier. Obwohl das der Tropfen war, der den Krug zum Überlaufen brachte, gelang es ihm, die tiefe Enttäuschung über seinen Zweitgeborenen so zu meistern, dass er nicht zusammenbrach. Auf seinem Gesicht war davon nichts zu lesen. In diesem Augenblick hatte er den zweiten Sohn verloren, das war ihm klar. Den einen, weil er ihn zu viel liebte, den anderen, weil er ihm zu wenig Liebe geschenkt hatte. Aber er liebte Rafe, das war ihm inzwischen klar.
    „Vater …“ Eine Sekunde lang verlor Wayne seine Selbstsicherheit, doch dann hatte ihm sein schneller Verstand, der ihm schon so oft aus der Klemme geholfen hatte, eine brillante Lüge eingegeben. „Du hast es gehört? Gut so! Ich brauche einen Zeugen für die Schurkerei dieser Frau! Und das, nachdem wir – du – so viel für sie getan haben! Schau her!“ Dramatisch zeigte er auf die verkohlten Bücher. „Hanson hat gerochen, dass etwas brennt, und mich gerufen. Wir kamen dazu, als sie die Journale verbrannte! Ich versuchte noch etwas zu retten, als ich sah, dass es sich um eine Zweitschrift unserer Geschäftsbücher handelte. Ich hatte schon längere Zeit Rafe im Verdacht, uns zu betrügen, und ich habe recht. Im Geheimversteck – schicke Leon hin. Er soll sich dort umsehen. Vorräte! Unmengen! Gott weiß, wie lange sie dort schon sind. Rafe muss Abraham benutzt haben, um seine dunklen Geschäfte weiterzuführen, während er weg war. Wenn du den Alten verhörst, wird er es bestimmt zugeben.“
    „Und wie wurde für diese Vorräte unterschrieben?“, fragte Alexander. Shanna war entsetzt, dass er sich diese Lügen anhörte. Sie wollte sich einmischen; aber Alexander gebot ihr mit einer Handbewegung zu schweigen. Waynes Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, da er die Geste als Zustimmung seiner Geschichte auslegte. „Abraham kann nicht schreiben. Niemand von den Haussklaven kann es.“
    „Leon kann schreiben. Rafe hat es ihm vor Jahren beigebracht“, erklärte Wayne mit neu gewonnener Selbstsicherheit.
    „Das wusste ich nicht.“ Alexander wurde klar, dass er viele Dinge über seine Söhne oder die Plantage, die er besaß, nicht wusste. Bis zu Rafes Rückkehr konnte er niemandem außer Shanna vertrauen. „Willst du etwa behaupten, dass Leon die Sachen bestellt und quittiert hat?“
    „Genau! Schau dir doch sein Gesicht an. Da steht die Schuld deutlich geschrieben. Er und Rafe waren immer dicke Freunde.“
    „Rafe ist jetzt ein Mann. Ein Mann, dem ich bitter Unrecht getan habe. Und du, Wayne, bist ein Lügner und ein Betrüger. Wenn du nicht mein Sohn wärst, würde ich dich für deine Unverschämtheit auspeitschen lassen. Als Nächstes wirst du noch behaupten, dass Shanna und Rafe gemeinsam dieses Komplott geschmiedet haben.“
    Wayne war durch diesen für ihn völlig unerwarteten Ausbruch überrascht, aber er fasste sich

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