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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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er am liebsten nach Ashdowne Manor zurückgekehrt, um dort sein Leben wieder aufzunehmen und sie für immer zu vergessen. Aber er war niemand, der einer Herausforderung aus dem Weg ging. Er hatte Dinge getan, die andere bewunderten, indem er einfach ein Problem von allen Seiten beleuchtete und es dann geschickt anging.
    Konnte er Georgiana zurückgewinnen? Wollte er sie überhaupt noch? Seine innere Stimme warnte ihn wie schon zuvor und redete ihm ein, dass er froh sein sollte, einer Ehe mit einer so verrückten jungen Frau noch einmal entgangen zu sein. Sein Herz sprach eine andere Sprache. Er liebte sie. Noch nie zuvor war er in Versuchung geraten zu heiraten, doch nun sehnte sich alles in ihm danach, sie zu der Seinen zu machen.
    Blieb lediglich die Frage, ob sie überhaupt wollte. Er hatte sie belogen, sie benutzt und mit ihr gespielt. Dann war er immer besitzergreifender geworden, um schließlich ganz in Liebe zu ihr zu entbrennen. Aber er wusste, dass das für Georgiana nicht zählte. Für sie war er nur noch ein Dieb.
    Während er den Abend damit verbrachte, denjenigen, die mit ihm sprechen wollten, aus dem Weg zu gehen, dachte Ashdowne eingehend darüber nach, wie er sein früheres Verhalten rechtfertigen konnte. Aber er fand keine Erklärung, die Georgiana zufriedengestellt hätte. Er konnte sich immer wieder einreden, dass sie ein unbedarftes Mädchen war, das völlig nutzlose Moralvorstellungen besaß; aber ihre Unschuld und ihr fester Charakter imponierten ihm dennoch.
    Nachdem er mit seiner Schwägerin schweigend nach Hause zurückgefahren war und Finn zu Bett geschickt hatte, dachte Ashdowne, mit einer Flasche Portwein neben sich, über sein vergangenes und sein zukünftiges Leben nach. Es mochte am Wein oder an seiner Stimmung liegen: Er wurde jedenfalls immer verzweifelter. Zum ersten Mal in seinem Leben wollte er etwas, das er nicht haben konnte, wenn er auch noch so sehr seinen Verstand und seinen Charme einsetzte.
    Er fühlte sich zutiefst niedergeschlagen. Bisher war ihm alles in den Schoß gefallen. Im Gegensatz zu anderen jüngeren Söhnen hatte er sich nie etwas erarbeiten müssen, sondern stets auf seine Anziehungskraft und seinen Geist zurückgreifen können. Er mochte das, was er getan hatte, zwar Arbeit genannt haben, aber es war letztlich nur ein Spiel gewesen.
    Seine Zeit als die Katze war ein großes Abenteuer gewesen, aber auch ein Versuch, sich selbst zu beweisen, dass er Talent besaß. Er hatte Erfolg – auch ohne Titel und ohne eine Erbschaft. Seine Verwandten erfuhren davon natürlich nie etwas, sodass es ihm doch nicht gelungen war, ihren Respekt zu gewinnen.
    Auch wenn er nun den Titel, die Güter und das Erbe besaß, wusste er nicht, was ihm all das letztlich brachte. Sein Leben erschien ihm leer, ziellos und einsam. Natürlich hatte er Freunde und Bekannte, aber außer Finn kannte ihn niemand wirklich. Wie sollte das auch möglich sein, wenn er sich stets als ein anderer ausgegeben hatte? Plötzlich verspürte er ein großes Verlangen, eine Familie zu haben, eine Frau, die wusste, wer er wirklich war, und die seine Abenteuerlust, seine Lebensfreude erneut entfachen könnte.
    Georgiana.
    Als er in Bath eingetroffen war, hätte er nie vermutet, dass die zierliche junge Frau, die er anfangs als Hohlkopf angesehen hatte, einmal zu seinem Lebensinhalt werden würde. Hatte er genug getan, um sie für sich zu gewinnen? Er wusste, dass dies nicht der Fall war, und stöhnte verzweifelt. Er hatte sie mit der gleichen Arroganz behandelt, wie er es mit vielen Bereichen seines Lebens tat.
    Ashdowne schätzte sich eigentlich nicht als selbstsüchtig ein, doch nun musste er zugeben, dass sein ganzes Leben davon geprägt war. Er hatte immer das getan, was er wollte, wann er es wollte und wie er es wollte, egal, was die anderen dazu sagten. Diese Erkenntnis quälte ihn nun.
    Nur jemand, der von sich sehr eingenommen war, würde sich als ein Richter der Reichen aufspielen. Seine Rechtfertigung, dass seine Opfer sowieso zu wohlhabend und zu abstoßend waren, schien ihm nun ein Ausdruck seiner Überheblichkeit zu sein. Er hatte behauptet, Ehrgefühl zu besitzen; doch nun zweifelte er daran. Lady Culpepper mochte es verdient haben, dass man ihre Kette stahl, nachdem sie Anne so hereingelegt hatte. Aber wer war er, ein solches Urteil zu fällen und Rache zu nehmen?
    Ashdowne stellte sein Glas ab und wusste auf einmal, was er zu tun hatte. Es war nichts Großartiges, aber ein Schritt in die richtige

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