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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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inzwischen etwas gegen deine Kopfschmerzen.“
    „Was Eure Mutter sagt, ist richtig“, sagte Bess, nachdem Lady Katherine die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Im Übrigen wollt Ihr doch bestimmt nicht bei Hofe eintreffen und dabei nicht so gut wie nur möglich aussehen, nicht wahr?“
    „Allerdings“, räumte Seraphina widerwillig ein und ließ sich in die Kissen zurücksinken. Sie wollte, dass der Earl verwirrt war vor Bewunderung, wenn er sie das nächste Mal sah, so verwirrt, wie sie selbst gewesen war, wenn er sie berührte.
    „Und“, fuhr Bess fort, während sie das Laken glattstrich, „es ist dann auch noch Zeit, um ein paar neue Gewänder anfertigen zu lassen. Ich wette, dass Eure Mutter diesmal nicht sagen wird, der grüne Samt sei zu teuer.“
    „Möglich wäre es schon …“ Ein leichtes Lächeln lag auf Seraphinas Lippen. Sie schloss die Augen und versank wieder in Schlaf.
    „So, Mylord, Eure Verlobte ist also endlich von ihrer … Krankheit genesen und geruht, sich heute noch zu uns zu gesellen.“
    Der Earl fuhr bei diesen überraschenden Worten der Königin hoch. Es war fast drei Uhr am Morgen, und er war in seinem Armstuhl eingenickt, während er darauf wartete, dass Elizabeth und Cecil mit dem Studium der Papiere fertig wurden, die über den ganzen Tisch verstreut waren.
    „Die Krankheit war echt …“, begann er hastig. „Ich habe meinen eigenen Medikus nach Mayfield geschickt, und er versicherte mir …“
    „Mich interessiert ihr Gesundheitszustand wenig. Ich will wissen, ob Ihr nun sicher seid, dass sie die Frau ist, nach der wir suchen“, erwiderte die Königin ungeduldig.
    „Ich weiß es nicht. Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger Sinn ergibt es.“ Heywood versuchte, seine fünf Sinne zusammenzunehmen. Er hatte oft an Seraphina gedacht, aber nicht als eine Verräterin.„Ich könnte schwören, dass sie weder eine Dirne ist noch eine Fanatikerin. Wenn ich ihr nicht selbst von der Hütte aus gefolgt wäre, würde ich jeden Eid darauf leisten, dass wir das falsche Wild verfolgen …“
    „Dann solltet Ihr Euch vielleicht dieses hier ansehen, Mylord. Es wurde irgendwann in der vergangenen Nacht unter meiner Tür durchgeschoben“, sagte Cecil kalt und hielt Heywood ein Blatt hin.
    Mit unwillkürlichem Widerstreben nahm der Earl es entgegen. Er konnte von Cecils Miene ablesen, dass ihn der Inhalt nicht sonderlich erfreuen würde.
    Der Brief war in einer ungeschickten Handschrift verfasst, voller Fehler, Kleckse und Ausstreichungen. Doch die Botschaft war hinreichend klar und außerordentlich belastend. Sie begann mit einer Wiederholung der Verleumdungen in Bezug auf Seraphinas Tugendhaftigkeit und stellte dann die Behauptung auf, Seraphina plane einen Anschlag auf das Leben der Königin und habe ihren Mann umgebracht, weil er sich geweigert hatte, an diesem Vorhaben teilzunehmen. Heywood biss sich beim Lesen auf die Lippen. Sollte sie ihn tatsächlich derartig hinters Licht geführt haben? Waren das ihre tödlichen Geheimnisse? Die Gründe für ihre unübersehbaren Ängste?
    „Nun, Mylord, was sagt Ihr dazu?“, fragte Cecil streng.
    „Sie verabscheute ihren verstorbenen Mann, das ist wahr.“ Der Earl verzog das Gesicht. „Doch sie machte daraus kein Geheimnis, und sie schien auch keine Anhängerin des alten Glaubens zu sein. Wenn überhaupt, neigte sie meines Erachtens mehr dem neuen zu …“ Er musterte das Pergament in seiner Hand. „Und was das hier anbelangt … der Schreiber wagt nicht einmal, seinen Namen darunterzusetzen. Und er hat sich viel Mühe gegeben, damit es so aussieht, als habe es ein Mensch von geringer Bildung geschrieben. Das Papier jedoch ist von bester Qualität, ebenso die Tinte. Die Feder war scharf, die Formulierungen sind treffend …“
    „Erspart Uns Einzelheiten, Mylord. All das können Wir auch selbst feststellen“, unterbrach Elizabeth gebieterisch. „Es ist nicht zu übersehen, dass Ihr nicht daran glauben mögt, dass das Mädchen eine Verräterin ist.“
    „Nein, in der Tat, Euer Majestät“, entgegnete der Earl resigniert und überlegte dabei, ob es wohl irgendetwas gäbe, das die scharfen Augen von Elizabeth Tudor nicht entdeckten. „Wenn sie in Verrat verstrickt ist, dann – und dafür würde ich mein Leben wagen – ist sie es nicht freiwillig.“
    „Es geht hier nicht um Euer Leben, Mylord“, versetzte die Königin scharf. „Und nun erklärt Uns, warum Ihr derartig an ihrer Schuld zweifelt.“
    „Es ist Ahnung

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