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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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Verantwortung, wenn Ihr auf diesem Biest sitzt.“
    „Wir haben auch noch Dickons Wallach …“
    „Der würde mit den Lastkarren nicht Schritt halten können und wäre schon nach einer Meile am Ende seiner Kräfte …“
    Der missmutige Klang seiner Stimme brachte Seraphina zu der Erkenntnis, dass Heywood ihre Teilnahme ganz einfach nicht wünschte. In ihrer Torheit hatte sie die Hoffnung genährt, die Gelegenheit, einmal mit ihr fernab von den Formalitäten des Hofes zu sein, würde ihm willkommen sein.
    „Nun, dann möchte ich Euch nicht länger aufhalten.“ Seraphina setzte ihr strahlendstes Lächeln auf, denn sie wollte sich auf keinen Fall noch mehr erniedrigen, als sie bereits getan hatte. „Guten Tag, Mylord.“
    Sie wandte sich unvermittelt um und ging auf die Wendeltreppe zu.
    Der Earl beobachtete sie mit kaltem Blick und hasste sich selbst dabei. Ihre aufrechte, schwarz gekleidete Gestalt wirkte sehr jung und sehr einsam. Als sie die Arme um sich schlang mit einer Geste, die ihm mittlerweile vertraut geworden war, biss er sich auf die Lippen.
    „Wartet!“ Seine Stimme hallte über den kleinen Hof, und in einem oder zwei Fenstern erschienen neugierige Gesichter.
    Seraphina blieb stehen und wandte sich würdevoll mit hocherhobenem Haupt zu ihm um. Ihre Augen waren trocken und glänzten sehr hell in dem bleichen Gesicht.
    „Es tut mir leid“, sagte Heywood einfach und ging auf sie zu. „Ich wollte nicht unfreundlich sein, aber mir geht im Moment so viel durch den Kopf. Wenn Ihr immer noch mitkommen möchtet, dann hätte ich ein Pferd für Euch.“
    „Ich habe mich anders …“
    „Eure Gesellschaft würde mir wirklich Freude machen …“, unterbrach sie der Earl, ehe sie ihre Absage vollenden konnte. „Kommt mit. Mir zuliebe … bitte …“
    Es war das letzte kaum noch hörbare Wort, das Seraphinas Stolz restlos zum Schmelzen brachte. Einen Herzschlag lang hatte sie in Heywoods Gesicht so etwas wie Verletzbarkeit erkannt, und das war ihr zu Herzen gegangen. Er sah müde aus, beinahe abgehetzt. Ein plötzlicher Groll gegen die neue Königin stieg in ihr auf, die die halbe Nacht tanzte und die andere Hälfte mit Arbeit verbrachte und von ihren Günstlingen dasselbe erwartete.
    „Nun gut.“ Sie lächelte zaghaft. „Euch zuliebe.“
    Der Earl lächelte ebenfalls, vermied es aber, sie anzublicken.„Dann kommt. Wir haben uns ohnehin schon verspätet.“ Er nahm ihren Arm und zog sie hinter sich her durch das Gewirr der Korridore und Höfe, bis sie endlich den Stallhof erreichten.
    Einer der Stallburschen eilte auf ihn zu. „Die anderen sind bereits am Westtor, Mylord. Lord Dudley sagte …“
    „Ich kann mir denken, was er sagte“, unterbrach ihn der Earl. „Sattle Madrigal für die Lady, und beeile dich damit, Jem.“
    „Ja, Mylord.“ Der Bursche sah überrascht aus, sputete sich jedoch, den Wünschen seines Herrn nachzukommen.
    „Nun sieh zu, Jem“, sagte Heywood einige Minuten später, als er von dem Reitknecht die Zügel einer milchweißen Stute entgegennahm, „dass Pavanne fertig wird.“
    „Ist das das Pferd, das Ihr mir ausleihen wollt?“, fragte Seraphina atemlos vor Überraschung.
    Der Earl lachte. „Ihr seht aus wie ein Kind bei der Weihnachtsbescherung.“
    „So fühle ich mich auch“, erwiderte Seraphina abwesend und betrachtete hingerissen das schöne Tier, seinen schlanken Kopf mit den lebhaften Augen und dem weichen Maul, seine kräftigen Schultern, die schlanken Beine mit den zierlichen Hufen. „Ich kann kaum glauben, dass ich sie reiten darf! Sie ist so schön …“
    „Ja, sie hat Intelligenz, Kraft und Mut, die perfekte Vereinigung von Eigenschaften für ein gutes Pferd“, stimmte Heywood zu.
    Und auch für einen Mann. Dieser Gedanke schoss Seraphina durch den Kopf, als sie Heywood anblickte.
    „Sie ist aber auch feurig. Wenn Ihr nicht sicher seid, ob ihr mit ihr fertig werdet, kann Jem noch ein anderes Pferd holen.“
    „Wehe, wenn Ihr …“ Seraphina hielt inne, denn sie erkannte an dem Gesichtsausdruck des Earls, dass er sie nur necken wollte. Langsam ging sie auf das Tier zu und verharrte regungslos, als die Stute sie vorsichtig anschnaubte. Und erst als Madrigal Seraphina leicht mit ihrer samtweichen Nase anstieß, hob diese die Hand und streichelte den seidig glänzenden Hals. „Wo habt Ihr sie her? Ich habe noch nie ihresgleichen gesehen, mit Ausnahme von Pavanne.“
    „Die beiden sind Halbschwestern. Sie stammen von demselben Hengst ab, den mein

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