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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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dass sie bereits verheiratet gewesen war. Eigentlich war es ihre Absicht gewesen, ihn zu entspannen, indem sie ihn erinnerte, dass sie keine nervöse Jungfrau war, aber vielleicht hatte sie stattdessen ein Gespenst der Vergangenheit heraufbeschworen? War Adam, wie so viele Männer, verärgert, weil er nicht der Erste sein konnte?
    Sie spürte die kalte Nachtluft am Rücken, als ihr Seidengewand, ein Relikt aus ihren Tagen als Chevalier Aimeris Gemahlin, über ihre Hüfte zu Boden glitt, und sie im Unterhemd dastand. Jetzt würde er sie an sich ziehen und sie küssen, bevor er ihr den Rest auszog …
    „So, ich denke, das Übrige könnt Ihr allein bewerkstelligen, nicht wahr?“ Er trat zwei Schritte zurück, nahm seinen Umhang von einem Stuhl und breitete ihn neben dem Kamin auf dem Boden aus. Dann nahm er eine zusammengefaltete Wolldecke vom Bett.
    Vor Elises erstauntem Blick setzte er sich auf den Umhang nieder und zog seine weichen Lederschuhe aus.
    „Ich wünsche Euch eine gute Nacht, Elise.“
    „Gute Nacht? Ihr wünscht mir eine gute Nacht?“, wiederholte sie ungläubig. „Ihr … Ihr werdet nicht … nicht unsere Ehe vollziehen?“
    Adam hielt mitten im Ausziehen inne. „Nein. Zumindest nicht heute.“
    „Aber … Ich verstehe nicht …“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Wir sind verheiratet! Warum habt Ihr mich geheiratet, wenn Ihr mich nicht begehrt?“
    „Das ist es nicht.“ Wenn ich Euch nur zeigen könnte, wie sehr ich Euch begehre, meine kupferhaarige Schönheit. Ich begehre Euch so sehr, dass der Schmerz mich umzubringen droht . Er wandte der auf dem Bett hockenden Gestalt den Rücken zu, sodass sie den Beweis für seine Erregung nicht sehen konnte – und damit er durch den Anblick ihrer reizvollen Figur in dem dünnen Hemd nicht noch mehr entflammt wurde.
    Adam wünschte, er könnte sich selbst überzeugen, dass Elise nur auf königlichen Befehl seine Frau geworden war, aber er wusste, dass es nicht der Wahrheit entsprach. Tatsache war, dass er gar nichts anderes hätte tun können.
    Sie zu heiraten, um sie auf legale Weise dem Zugriff anderer Männer zu entziehen, war jedoch eine Sache, ihr zu vertrauen und ihr seine Liebe einzugestehen, eine ganz andere. Er fühlte die Anziehungskraft, die von ihr ausging, die sie wie eine schimmernde Silberschnur miteinander verband, aber wer konnte wissen, dass er nicht hintergangen werden würde, wenn er ihrer Verbindung traute? Er wagte nicht, sich ihr gegenüber eine Blöße zu geben, solange er nicht wusste, ob er ihr vertrauen konnte.
    „Dann ist es Anne, ist sie der Grund? Ihr liebt immer noch die Lady Anne …“ Elise schlug sich die Hand vor den Mund. Erst vor einigen Minuten hatte sie sich selbst beglückwünscht, eben dieses Wissen nicht enthüllt zu haben, und jetzt war sie so enttäuscht gewesen, dass sie es ihm ins Gesicht geschleudert hatte.
    „Rothaarige Füchsin! Wer hat Euch das erzählt?“ Er war aufgesprungen und stand da in seinem Wams und Strumpfhose. Die Adern an seinem Hals waren geschwollen, und seine Augen funkelten vor Zorn.
    Füchsin. Ihr Herz begann heftig zu pochen. „Warum … warum nennt Ihr mich so?“ Wusste er etwas? Hatte er den Brief aufgefangen, den sie im Schreibzimmer der Äbtissin zurückgelassen hatte? O Heilige Jungfrau, weshalb hatte sie nur jemals zugestimmt, für den Herzog von Burgund zu spionieren?
    Im Bruchteil einer Sekunde hatte er den Abstand zwischen ihnen überwunden. „Deswegen, du rothaariges Fischweib“, antwortete er, packte eine dicke Strähne ihres lockigen kastanienroten Haares und wickelte sie um seine Faust. Sein wütendes Gesicht war nur Zentimeter von ihrem entfernt. „In meinem Land ist eine Füchsin eine Frau mit zänkischem, boshaften Wesen – so wie Eures. Es ist offenkundig, dass Harry mit Euch geplappert hat.“
    Er sprach von ihrer Haarfarbe und nicht von ihrem Codenamen als Burgunds Spionin. Ihr wurde vor Erleichterung ganz schwindlig – oder war es seine Nähe, die diese Wirkung auf sie hatte? Sie fühlte seinen heißen, nach Wein duftenden Atem auf ihrem Gesicht.
    „Dann meint Ihr eine mégère , ein Wort, das Eurer Beschreibung eher entspricht, denke ich und nicht une renarde “, erklärte sie und ließ ihn dabei nicht aus den Augen. „Und ja, Harry hat mir davon erzählt, aber nur, um zu erklären, weshalb er sich so darüber freute, dass wir heiraten würden. Mir kam es so vor, als hättet Ihr endlich gelernt aufzugeben, was Ihr nicht haben könnt“, fuhr

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