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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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Gewinn aus dem Unterhalt der unwillkommenen Gäste nach Sandwich wandern!"
    Nick blickte sie an. "Ich gebe ja zu, dass es Schwierigkeiten gegeben haben mag, aber ich bin es müde, immer wieder zu hören, 'die Tudors', 'der König'. Kein König hat dich zur Schmugglerin gemacht, Rosalind! Das ist gegen Recht und Gesetz. Und du hast mich vom ersten Augenblick an belogen, über alles, nicht wahr? Selbst als du gesagt hast, dass du mich liebst, und mich diesen herrlichen Körper kosten ließest, nur um mich zu betrügen …"
    "Ich habe dich betrogen?" unterbrach Rosalind. Sie konnte die Worte nicht mehr zurückhalten, auch wenn sie nicht alles so meinte, wie es sich anhörte. "Am besten, Ihr gebt erst Euern Betrug zu, Mylord. Wer hat mich denn nach Frankreich entführt? Und wer hat mich dort gezwungen, ein Zimmer mit ihm zu teilen? Du warst es, der mich bar jeden Gefühls in sein Bett holte, nur um ein Geständnis aus mir herauszupressen, das ich nicht freiwillig ablegen wollte, weil ich dir misstraute. In unseren Beziehungen hast du ebenso viel Schuld auf dich geladen wie ich! Und wenn du wagst, mich vor deinen hoch geschätzten König zu schleppen, werde ich ihm das alles sagen! Und nun werde ich mich von dir lieber foltern lassen als verführen. Geht zum Teufel, du und dein König! Was zwischen uns auch immer gewesen sein mag, jetzt verabscheue ich dich!"
    Nick ballte seine Hände. An seinen Fäusten traten die Knöchel weiß hervor. Zum ersten Male in dieser letzten Stunde ließ er sich auf einen Stuhl fallen.
    Er konnte es nicht fassen, dass es so weit gekommen war. Nichts war jemals lieblos zwischen ihnen gewesen, zumindest nicht, soweit es ihn betraf. Keine Frau, überhaupt niemand, hatte ihm jemals ein solches Gefühl gegeben wie Rosalind. Aber diese Frau hatte ihn übertölpelt! Ihn, den königlichen Lord Lieutenant Nicholas Spencer! Diese Ernennung war die Chance seines Lebens gewesen, voranzukommen und sich noch mehr von des Königs Wohlwollen zu verdienen. Aber ein kleines, hübsches, bezauberndes Landmädchen hatte ihn total zum Narren gemacht!
    Wochenlang hatte er sich eingeredet, keine Frau sei schlau oder stark genug, um Mitglied einer Schmugglerbande zu sein, geschweige denn ihr Anführer. Aber es hatte dennoch zahllose Hinweise darauf gegeben: der Gasthof, ihre Verbindungen, der Geheimgang, der Franzose, mit dem er sie auf der Straße nach Sandwich überrascht hatte, der Mann in Boulogne, der sie kannte … Indes er war so verliebt in sie gewesen, so verzweifelt bemüht zu glauben, er habe seine Gefühle unter Kontrolle, dass er die Augen vor alldem verschlossen hatte. Nun musste er wohl der Tatsache ins Auge sehen, dass er weder Rosalind noch seine Gefühle für sie beherrschte.
    Nach wie vor war er entbrannt für sie, und er bewunderte sie, da er zum ersten Male das wirkliche Ausmaß ihrer Klugheit erkannt hatte und die Stärke ihres Charakters und ihre Treue. Obwohl nur eine Frau, hatte sie ihre eigenen Entscheidungen getroffen und dazu gestanden. Sie war dem, was sie als ihre Aufgabe ansah, mehr ergeben als er selbst, hatte es gewagt, sich ihn zum Feind zu machen! Nie zuvor hatte er eine Frau wie Rosalind Barlow getroffen.
    Auch heute, als er Delancey erklärte, dass er die Vernehmung allein fortsetzen wolle und nicht in der Wachstube, wie es üblich war, hatte er Rosalind geschützt und sich sogar in Gefahr gebracht. Ja, zum Teufel mit ihr, in welche Lage hatte er sich gebracht, indem er sie so lange einer Strafe entzog, obwohl der Verdacht greifbar genug gewesen war. Er sollte eigentlich triumphieren, dass er sie und ihre verdammten Schmuggler endlich entlarvt hatte, doch die Wahl, vor der Nick jetzt stand, erfüllte ihn mit Schrecken.
    Wenn er Rosalind half, stellte er sich gegen die ausdrücklichen Anordnungen des Königs; wenn er ins Gericht ging mit ihr, bestrafte er sich selbst am meisten. Schlimmer noch, alles erschien ihm irgendwie ungerecht. Er hatte anfangs die Augen davor verschließen wollen, dass der König offensichtlich nicht immer im Recht gewesen war. Doch nun würde er ihm irgendwie klarmachen müssen, dass die Einwohner von Deal von der Krone grundlos geschädigt wurden. Wenn er, wie er verpflichtet war, Rosalind und Deal dem königlichen Gerichtshof auslieferte, würde er sich das nie verzeihen.
    Nick war sich darüber im Klaren, dass er die Finger von Rosalind lassen sollte. Das Beste wäre, sie in den Kerker neben der Zelle von Wat zu stecken. In all ihrer Besessenheit hatte

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