Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Gold Band 251

Historical Gold Band 251

Titel: Historical Gold Band 251 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham , Courtney Milan
Vom Netzwerk:
hatte. Doch für einen letzten kurzen Augenblick konnte sie so tun, als gehörten sie zusammen. Als wäre seine Umarmung echt und real und ihr wahres Leben der flüchtige, unmögliche Traum.

17. KAPITEL
    F ür Ash war es schon peinlich genug gewesen, Richard Dalrymple an diesem Morgen zu empfangen, halb nackt und mit dessen Schwester im Arm, doch es war noch unangenehmer, als dieser Mann zum Frühstück erschien. Dalrymple blieb am Eingang stehen und sah sich mit höhnischem Grinsen im Raum um. Der abschätzige Ausdruck wurde allerdings von seinem lädierten Auge ruiniert, das sich dort, wo Ash zugeschlagen hatte, schon lila verfärbte.
    „Wie ich sehe“, sagte er mit einem so ausgesucht vornehmen Akzent, dass Ash ihn am liebsten noch einmal geschlagen hätte, „ist dieser Raum befallen.“ Er warf Ash einen naserümpfenden Blick zu, entdeckte Mark und versteifte sich.
    „Mit uns Ungeziefer“, sagte Ash. „Ihre Schwester – die einzig interessante Person unter uns – versorgt gerade Ihren Vater.“ Er nahm das Buttermesser, und Dalrymple erbleichte.
    „Lieber Himmel. Was dachten Sie denn, was ich mit dem Ding anstellen will? Ihnen die Innereien herausschneiden? Schauen Sie her. Es ist völlig stumpf.“ Ash schüttelte den Kopf, kratzte etwas Butter aus der Dose und strich sie auf sein Brot. „Und damit ist es anscheinend nicht allein. Essen Sie etwas, Dalrymple. Sie müssen bei Kräften bleiben, vor allem, wenn Sie tatsächlich vorhaben, das Parlament auf Ihre Seite zu bringen.“
    Mark fing Ashs Blick auf und biss sich auf die Lippen, als hielte er irgendetwas zurück. Ein Verdacht keimte in Ash auf – eine vage Erinnerung an irgendetwas, was sein Bruder einmal gesagt hatte.
    „Übrigens, Mark, wusstest du, dass Margaret in Wirklichkeit Margaret Dalrymple ist?“
    „Ah. Dann hat sie es dir also erzählt.“
    Ash trommelte auf den Tisch, einen harten Rhythmus, um nicht nachdenken zu müssen. Er starrte seinen Bruder an. „Du wusstest es.“ Seine Stimme klang leise.
    „Ich hatte einen gewissen Verdacht.“ Mark sah ihn an und fügte seufzend hinzu: „Und dann ist Smite gekommen und hat den Verdacht bestätigt. Er ist ihr vor ein paar Jahren einmal begegnet.“
    Dalrymple sah auf, als er das hörte, sagte aber nichts. Stattdessen schlich er sich an der Wand entlang, bis er die Anrichte erreicht hatte. Dort nahm er sich einen Teller. Ash ignorierte ihn.
    „Du wusstest es und hast es mir nicht erzählt.“
    Halbherzig zuckte Mark mit den Schultern. „Also ehrlich, Ash. Sie hat versprochen, dass sie es dir selbst sagen würde. Außerdem habe ich es gerade erst herausgefunden und dachte nicht, dass diese kleine Verzögerung bis zu ihrem Geständnis dir langfristig schaden könnte. Überdies war sie zu dem Zeitpunkt schon halb in dich verliebt und dass du genauso für sie empfindest, weiß ich.“
    In Ash begann es vor Zorn zu brodeln. „Vielleicht hättest du dir mal überlegen sollen, ob es ihr schaden könnte.“
    „Du würdest ihr doch nichts tun.“ Mark seufzte. „Auch wenn du sie nicht so … umwirbst, wie ich das gern sehen würde, tust du Frauen nichts zuleide. Jetzt komm schon, Ash. Ich kenne dich doch. Ehrlich gesagt finde ich es erfrischend, dass du dich auch mal täuschen kannst.“
    Dalrymple häufte sich Bückling auf den Teller. Seine Bewegungen waren ungelenk, weil er sich immer noch an die Wand drückte. Offenbar wollte er so viel Abstand wie möglich von den Brüdern halten. Doch damit erreichte er nur, dass er sich vollkommen lächerlich machte. Wie konnte eine Familie, aus der Margaret entstanden war, einen so erbärmlichen Feigling hervorbringen?
    „Ich habe mich nicht getäuscht“, sagte Ash ruhig.
    „Sie hat dich angelogen, Ash. Zugegeben, sie hat andere Qualitäten.“
    Ash war sich nicht bewusst gewesen, wie sehr er ihr schon wehgetan haben musste. Als er sie zum ersten Mal sah, spürte er, dass sie traurig war. An diesem Morgen war er zu benommen gewesen, um wirklich zu verstehen, was ihre Herkunft bedeutete . Doch nachdem er Zeit zum Nachdenken und Essen gehabt hatte, begriff er die Tragweite allmählich. Nun überraschte es ihn nicht länger, dass sie in jener lang vergangenen Nacht mit einem Erdklumpen nach ihm geworfen hatte. Dolche wären angemessener gewesen.
    „Ich bin in ihr Leben gestürmt, habe die Ehe ihrer Eltern zerstört und sie zu einem Bastard gemacht. Und da meinst du allen Ernstes, sie hätte mir gut gelaunt die Wahrheit erzählen sollen, als ich

Weitere Kostenlose Bücher