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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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nicht, Mama“, kam Ravensdene ihr zuvor.
    „Stimmt das?“, fragte Lady Ravensdene strahlend. „Ausgezeichnet. Und Schach spielen Sie auch. Das ist perfekt.“
    Sarah gab es auf, den Gedankensprüngen ihrer Gastgeberin zu folgen. Sie hatte das untrügliche Gefühl, dass Lady Ravensdene bewusst in Rätseln sprach, denn sie wirkte keineswegs zerstreut.
    Plötzlich drang ein merkwürdiger Lärm zu ihnen herüber. Ein lautes Kläffen, das immer näherkam, und schrille Schreie.
    „Was zum Teufel …“ Devenham erhob sich.
    Ein kleiner Hund jagte um das Haus und drei Damen hinter ihm her. Aufgeregt jaulend lief er über die Lichtung, schoss durch die Beine des Holztisches und verschwand im Gebüsch am See. Zurück blieb eine Spur der Verwüstung.
    Lady Wribbonhall stieß einen leisen Schrei aus. Tee hatte sich über ihren Schoß ergossen. Als Julia aufsprang, um einem ähnlichen Schicksal zu entgehen, prallte die erste der drei Damen mit ihr zusammen. Beide fielen gerade in dem Augenblick ins Gras, als die beiden anderen Eindringlinge sie erreichten. Die eine konnte noch rechtzeitig stoppen, die andere wich aus und stürzte, immer noch schreiend und wild mit den Armen rudernd, mit lautem Platschen in den See.
    Sarah, die hastig zurückgewichen war, fand sich plötzlich in Ravensdenes Armen wieder. Er ließ sie los, als er ihren erschreckten Blick bemerkte.
    „Nun“, sagte er nur für ihre Ohren bestimmt, „jetzt wissen wir zumindest, dass es das Hündchen gibt. Wenn nun noch die geheimnisvollen Stimmen …“
    Ihr blieb keine Zeit, etwas zu entgegnen, denn alle fingen gleichzeitig an zu sprechen.
    „Mein bestes Kleid!“, jammerte Lady Wribbonhall.
    „Miss Wribbonhall! Sind sie verletzt?“ Devenham half Julia auf. Von den beiden anderen jungen Damen, die entsetzt zum See hinüberblickten, nahm er keine Notiz.
    „Gütiger Himmel!“ Lady Ravensdene saß noch immer mit der Tasse in der Hand inmitten des Chaos. Sie stellte ihre Tasse vorsichtig ab und starrte auf die junge Dame, die gerade ans Ufer kletterte.
    Averilla Smisby stand in einem tropfnassen Musselinkleid vor ihnen, das auf ihrer Haut klebte. „Oh nein!“ Erfolglos versuchte sie, den dünnen Stoff vom Körper fernzuhalten. „Du meine Güte! Oh …“, und mit einem Seitenblick auf Ravensdene, „… sehen Sie sich das an!“
    Die Damen folgten der Aufforderung. Ravensdene drehte ihr den Rücken zu, während Devenham auf einen Stuhl sank und das Gesicht in seinen Händen verbarg.
    „Himmel!“ Lady Wribbonhall stürzte wie eine aufgescheuchte Henne zu ihr. „Miss Smisby! Kommen Sie da raus! Haben Sie kein Schamgefühl?“
    Die anderen Smisby-Mädchen erwachten aus ihrer Erstarrung und eilten ihrer Schwester zu Hilfe. Anweisungen und Vorwürfe wurden laut. Das Ganze erinnerte an einen Aufruhr im Hühnerstall. Sarah wagte es nicht, Julia anzuschauen. Sie konnte nur mit Mühe ein Kichern unterdrücken.
    Lady Ravensdene erhob sich majestätisch – ihr eisiger Blick war missbilligend auf die triefende Gestalt gerichtet – und streckte gebieterisch die Hand aus: „Deinen Rock bitte, Ravensdene.“
    Er zog ihn aus und reichte ihn ihr wortlos.
    Während Sarah um Fassung rang, betrachtete sie verstohlen seinen wohlproportionierten Oberkörper. Er schaute zu ihr hinüber und zwinkerte ihr zu. Ihr stockte beinahe der Atem. Und er wusste es, der Schuft.
    Lady Ravensdene und Lady Wribbonhall führten die drei niedergeschlagenen Misses Smisby zum Haus.
    Euphemia wandte sich kurz um. „Mein Hündchen …“
    „Keine Angst, Miss Smisby“, unterbrach Lady Ravensdene sie energisch, „Sie werden ihn wiederbekommen.“
    „Kann man sich jetzt gefahrlos umdrehen?“, stieß Devenham mit erstickter Stimme hervor, nachdem die Gruppe im Haus verschwunden war. Als sie sein Gesicht sah, wusste Sarah, warum er es verborgen hatte. Der Viscount konnte das Lachen kaum noch zurückhalten.
    Sie blickte erst Julia an, dann Ravensdene. Fast gleichzeitig brachen sie in Gelächter aus und sanken zurück auf ihre Stühle.
    „Schlimm, über so etwas zu lachen, aber was soll man tun?“, meinte Julia endlich. „Und dann Mamas Gesicht, als Averilla aus dem Wasser stieg …“
    Sarah betrachtete ihre Freundin mit gespieltem Ernst. „Du wärst erstaunt, wozu manche Frauen fähig sind.“
    Ravensdene zog spöttisch die Brauen hoch. „Wie wahr, Miss Lynley.“
    „Den jungen Damen sollte man mal gehörig die Leviten lesen“, beschwerte Devenham sich. „Ist alles in Ordnung,

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