Historical Lords & Ladies Band 39
mochte.
„Diese alten Sachen sind sehr faszinierend, nicht wahr?“, äußerte Catriona, schaute sich entzückt um und begann mit den Gentlemen zu plaudern.
Ursprünglich hatte Antonia sich vorgestellt, mit dem Bruder gemächlich einen Rundgang durch das Museum zu machen, während Miss Dalling und der Marquess den Brief an Mr Fortescue verfassten. Sie hatte das Gebäude jedoch kaum betreten gehabt, als ein Herr nach dem anderen sich bei ihr einfand und sich ihr anschloss. Nun wusste sie nicht, wie sie die verbliebenen Kavaliere loswerden solle. „Ich glaube, es ist besser, wir sehen uns auch die anderen Räume an“, schlug sie vor und bedachte Miss Dalling mit einem bedeutungsvollen Blick.
„Ja“, stimmte Catriona zu. „Dann kann ich mir Notizen über einige der ausgestellten Kunstwerke machen.“ Sie zwinkerte Miss Mannering zu und nahm Lord Hammersleys Arm.
Antonia vermutete, dass Miss Dalling den Brief an Mr Fortescue bereits verfasst und dem Marquess anvertraut hatte. Sie hängte sich bei Philip ein und sagte höflich: „Meine Herren, ich danke Ihnen für Ihre Gesellschaft. Vielleicht treffen wir uns heute Abend wieder.“
„Ja“, erwiderte Frederick. „Aber deswegen müssen mir uns doch jetzt nicht trennen.“
„Er hat recht“, pflichtete Dexter bei. „Ich war seit Jahren nicht mehr im Museum und möchte die Gelegenheit nutzen, mir alles ausgiebig anzusehen.“
„Ich schließe mich an“, warf Paul ein.
Antonia lächelte matt und verließ langsam an Philips Seite den Raum. Prompt folgten ihnen die anderen Herren. Man bestaunte die in den verschiedenen Glaskästen ausgestellten Altertümer, und hin und wieder warf Antonia Philip einen fragenden Blick zu. Seine Miene wirkte hochmütig, und ein spöttisches Lächeln lag um seinen Mund.
In der Mitte des nächsten Saales zog er die Uhr aus der Westentasche, klappte den Deckel auf und sagte nach einem Blick auf das Zifferblatt: „Wir haben keine Zeit mehr, meine liebe Miss Mannering. Wenn Sie Ihre Überraschung sehen wollen, müssen wir nun gehen.“
Verdutzt schaute Antonia ihn an.
„Eine Überraschung?“, fragte Geoffrey neugierig.
„Die, welche ich Ihnen versprochen habe“, antwortete Philip ausweichend. „Erinnern Sie sich nicht?“
„Oh, diese Überraschung“, sagte Geoffrey geistesgegenwärtig.
„Ja.“ Philip drehte sich zu Antonias Gefolge um, hob eine Braue und äußerte kühl: „Sie werden uns jetzt entschuldigen müssen, meine Herren.“
„Oh, ja. Natürlich.“
„Bis zum nächsten Mal. Auf Wiedersehen, Miss Mannering, Miss Dalling.“
Die Gentlemen entfernten sich. Antonia bemerkte einen harten Zug um Philips Lippen.
„Gehen wir!“, sagte er in bestimmendem Ton und geleitete sie und ihren Bruder aus dem Gebäude, gefolgt von Miss Dalling und Hammersley. Vor der Freitreppe standen Droschken. Er wies den Kutscher des ersten Wagens an, in das Eiscafé „Gunther“ zu fahren, half Miss Dalling in den Wagen und wartete, bis Hammersley sich zu ihr gesetzt hatte. „Du steigst ebenfalls ein“, wandte er sich dann an Geoffrey.
Gehorsam nahm Geoffrey in der Kutsche Platz, die gleich darauf abfuhr.
Verwirrt schaute Antonia Philip an und sagte: „Wir müssen ihnen folgen!“
„Wirklich?“, fragte er gedehnt.
„Ja!“
Seufzend half er ihr in die nächste Droschke, stieg ein und zog den Wagenschlag hinter sich zu. Er setzte sich und sagte, als die Kutsche anfuhr: „So, und nun erkläre mir bitte, warum du auf Miss Dalling und Hammersley gewartet hast.“
Antonia erzählte es ihm.
Als die Droschke vor dem Café hielt, überlegte er, ob er sich diskret aus dem Staub machen solle. Leider bewog ihn das Bild, das sich ihm durchs Fenster bot, die Absicht fallen zu lassen. „Du lieber Himmel!“, äußerte er bestürzt. „Warum ist Miss Dalling mit ihren Begleitern vor der Tür stehen geblieben?“
Antonia sah, dass Miss Dalling von etlichen Leuten umgeben war.
Hastig stieg er aus, half Antonia aus dem Wagen und entlohnte den Kutscher. Dann befreite er Miss Dalling aus der Schar der Umstehenden, drängte die Damen in das Café und bekam von der Saaltochter einen Tisch in einer ruhigen Ecke zugewiesen. Die Bedienung nahm die Bestellungen entgegen und brachte kurze Zeit später die gewünschten Erfrischungen.
„Lord Hammersley wird den Brief morgen aufgeben“, verkündete Catriona. „Mr Fortescue wird nach dem Erhalt des Schreibens sofort in die Stadt kommen. Er weiß am besten, was in unserer Situation zu
Weitere Kostenlose Bücher