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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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ist ein Prachtkerl. Er besitzt eine stattliche Karriole und ein wunderbar zusammenpassendes Gespann.“
    „Das meinte ich nicht“, erwiderte Henrietta, hob den Kopf und sah den Stiefsohn an. „Weißt du etwas, Philip, das gegen Mr Fortescue spräche?“
    Jäh aus den Gedanken gerissen, wiederholte er verständnislos: „Fortescue?“
    Henrietta warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. „Ich rede von Miss Dallings Verehrer“, antwortete sie streng. „Ich muss dir sagen, Philip, dass ich mit der Haltung, die Lady Ticehurst ihrer Nichte gegenüber einnimmt, nicht einverstanden bin. Und auch Hammersleys Verhalten billige ich nicht, wenngleich er, wie man annehmen sollte, jemand ist, der auf sich achtgeben kann.“
    Philip erinnerte sich an Hammersleys Mutter und war nicht überzeugt, dass die Stiefmutter mit der letzten Bemerkung recht hatte. „Ich weiß nichts Nachteiliges über Mr Fortescue“, erwiderte er. „Das, was mir über ihn bekannt ist, lässt den Schluss zu, dass er eine gute Partie ist.“
    Er griff nach dem Weinglas, trank einen Schluck und hörte der Unterhaltung zwischen der Stiefmutter und Geoffrey nur noch mit halbem Ohr zu. Beide schmiedeten offenbar Pläne, Lady Ticehursts Absicht, die Nichte mit Hammersley zu verheiraten, zu durchkreuzen.
    Sobald die Tafel aufgehoben war und man sich ins Vestibül begeben hatte, um zu Lady Arbuthnot zu fahren, sah er die Stiefmutter an und sagte mit ausdrucksloser Miene: „Bevor wir das Haus verlassen, wirst du sicher nachsehen wollen, wie es Antonia geht.“
    „Warum?“ Überrascht schaute Henrietta ihn an. „Sie ist doch nicht ernstlich erkrankt.“
    „Ich nahm an, du wolltest dich davon überzeugen, dass sie wirklich nur unpässlich ist. Schließlich ist sie dein Schützling.“
    „Pah!“, erwiderte Henrietta mit achtloser Geste. „Zweifellos ist Antonia nur etwas erschöpft, weil sie sich überanstrengt hat. Vergiss nicht, im Herzen ist sie ein Kind vom Land. Sie hat sich dem Stadtleben zwar gut angepasst, musste jedoch in den vergangenen Wochen an vielen gesellschaftlichen Anlässen teilnehmen. Sie hat es verdient, sich ein wenig ausruhen zu können.“ Henrietta tätschelte dem Stiefsohn den Arm, winkte den Neffen zu sich und verließ mit ihm das Haus.
    Mit steinerner Miene folgte Philip ihnen.
    Nach Mitternacht kehrte man heim. Philip war erleichtert, dass die Stiefmutter kein Interesse daran gehabt hatte, noch zu einem anderen Ball zu fahren. Sie und Geoffrey steckten die Köpfe zusammen, als sie die Ehrentreppe hinaufgingen. Stirnrunzelnd schritt Philip hinter ihnen her, wünschte ihnen eine gute Nacht und begab sich in die Bibliothek. Nach kurzem Zögern schenkte er sich einen Cognac ein, nahm vor dem Kamin in einem Fauteuil Platz und nippte, während er leeren Blicks vor sich hinstarrte, bedächtig am Glas.
    Am vergangenen Abend hatte er sich darüber geärgert, dass Antonia nicht mit ihm gekommen war. Er war noch immer ärgerlich auf sie, machte sich jedoch zunehmend Sorgen, weil sie ihn mied. Er starrte den Sessel an, in dem sie sonst gesessen hatte, und sagte sich, er müsse sich keine Vorwürfe machen. Sie hätte mehr Vertrauen zu ihm haben müssen. Von einer Frau, die seine Gemahlin werden sollte, konnte man verlangen, dass sie Vertrauen zu ihm hatte.
    Sie liebte ihn, dessen war er sicher. Seit Langem wusste er, dass sie ihn liebte. Er hatte das in ihren Augen gesehen, an dem warmen, sehnsüchtigen Ausdruck. Da sie ihn liebte, hätte sie ihm vertrauen müssen. Sie hätte mehr Vertrauen in ihn setzen müssen. Sie hätte mehr Courage beweisen müssen. Genügend Mut hatte sie. Sie hatte den Mut, furchtlos ein Paar rassiger Vollblüter zu kutschieren. Sie hatte den Mut, über acht lange Jahre der Abgeschiedenheit und Entbehrungen mit Gelassenheit hinwegzugehen. An ihrem Mut konnte man nicht zweifeln. Philip begriff nicht, warum sie ihn dann nicht mutig zur Rede stellte.
    Wieso glaubte sie dem Anschein und zog sich in sich zurück, statt sich mit ihm auseinanderzusetzen und ihm Gelegenheit zu geben, ihr die Situation zu erklären? Warum hatte sie zu ihm nicht das Vertrauen, das er in sie setzte?
    Er hatte ihr gesagt, dass er in sie verliebt war. Sie beide verband das tiefe Gefühl des Zueinanderhingezogenseins. Sie wusste, dass er sie begehrte. Es war nicht zu viel von einer intelligenten Frau wie ihr verlangt, daraus die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.
    Er hielt sich vor, so könne es nicht weitergehen. Der Kummer, den er morgens in

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