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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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ihren Augen gesehen hatte, belastete ihn. Ihr Elend drückte ihm auf die Seele. Wenn sie Wert auf eine eindrucksvollere Liebeserklärung legte, sollte sie diese bekommen.
    Philip leerte das Glas, stand auf und beschloss, mit ihr unter vier Augen zu reden und die Angelegenheit zu bereinigen.

12. KAPITEL
    P hilip hatte vergessen, wie schnell Antonia etwas begriff. Ungeachtet seiner Anstrengungen, ungestört mit ihr zu reden, ergab sich erst einen Tag später am Abend die nächste Gelegenheit, als er in Lord und Lady Harris’ Residenz mit ihr tanzte. Er zog sie näher zu sich und spürte, dass sie sich unwillkürlich verkrampfte. „Antonia“, raunte er ihr zu.
    „Finden Sie nicht auch, dass die Ausgestaltung des Raumes sehr beeindruckend ist, Sir?“, unterbrach sie ihn.
    „Ja“, antwortete er irritiert. „Ich möchte mich mit dir über …“ Sie stolperte, und sogleich stützte er sie. „Das hat niemand bemerkt“, beruhigte er sie und nahm wieder die vorgeschriebene Tanzhaltung ein.
    „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Sir, möchte ich mich jetzt auf die Schritte konzentrieren.“
    Im Stillen fluchte er. Das Zittern ihrer Stimme war nicht gekünstelt gewesen. Die Ungeduld bezähmend, führte er Antonia über das gut gefüllte Parkett und äußerte nach einer Weile gefasst: „Ich möchte endlich unter vier Augen mit dir reden, Antonia.“
    Sie schaute ihn an und wandte rasch den Blick wieder ab. Dann erwiderte sie so gelassen wie möglich: „Ich glaube, Sir, dass es für uns beide in Zukunft besser ist, die konventionellen Spielregeln zu beachten. In Anbetracht unserer noch nicht offiziell verkündeten Verlobung schlage ich mit allem Respekt vor, dass wir uns erst dann ohne Dritte treffen, wenn solche Zusammenkünfte nicht mehr zu beanstanden sind.“
    Philip musste sich zwingen, nicht die Beherrschung zu verlieren. „Falls du dir vorstellst, Antonia …“, begann er betont ruhig.
    „Haben Sie schon Lady Hatchcocks neues Lorgnon gesehen?“, unterbrach sie ihn. „Ihr Freund Hugo hat geäußert, ihr Auge werde dadurch unglaublich vergrößert.“
    „Lady Hatchcocks Lorgnon interessiert mich nicht!“
    „Nein?“ Antonia riss die Augen auf. „Haben Sie schon das neueste Gerücht gehört?“
    Sie plapperte unaufhörlich und schien kaum Atem zu holen. Seine Verstimmung wuchs, während er sich genötigt sah, ihrem Wortschwall zuzuhören. Schließlich verneigte er sich nach dem Tanz und brachte sie zu ihren Bewunderern zurück.
    Atemlos bedankte sie sich.
    Nach einem durchbohrenden Blick verneigte er sich erneut, wandte sich ab und suchte das Spielzimmer auf.
    Am folgenden Nachmittag traf Philip Antonia mit ihrer Zofe im Grünen Salon an. Bei seinem Eintreten schaute sie hoch. Sie saß an einem Tisch, der mit Papieren, Kartons, Brokatstücken, Längen von Seide und Spitzen übersät war. Mit einer großen Nadel heftete sie ein Stück Brokat über einen Karton.
    Sie zwinkerte überrascht, widerstand der Versuchung nicht, sein elegantes Aussehen zu bewundern, und erkundigte sich, da er Handschuhe in einer Hand hielt: „Wollen Sie ausfahren, Sir?“
    „Ja“, antwortete er und stellte sich neben den runden Tisch. „Ich wüsste gern, ob Sie mich begleiten möchten. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass Sie sich neuerdings vor mir zu verstecken scheinen. Etwas frische Luft wird Ihnen guttun.“
    Antonia senkte den Blick und erwiderte: „Ihre Einladung kommt mir im Moment sehr ungelegen. Gestern ist eines meiner Réticules zerrissen. Ich muss es reparieren, da es gut zu dem Kleid passt, das ich heute zu Lady Hemminghursts Ball tragen will.“
    „Wie schade, dass Sie keine Zeit haben, besonders im Hinblick auf das bemerkenswert schöne Wetter“, sagte Philip und lächelte höflich. „Ich hatte die Absicht, Ihnen bei der Ausfahrt für eine Weile die Zügel des Gespanns zu überlassen.“
    Langsam hob Antonia den Kopf, schaute Philip an und fragte missbilligend: „Wollen Sie im Phaeton ausfahren?“
    „Ja.“
    Antonia seufzte, senkte die Lider und äußerte leichthin: „Leider fühle ich mich nicht sehr wohl. Ich habe eine leichte Magenverstimmung, die vermutlich daran liegt, dass die Lachshäppchen, die ich gestern bei Lady Harris gegessen habe, nicht ganz einwandfrei waren. Deshalb bin ich bedauerlicherweise genötigt, Ihre wirklich verlockende Einladung abzulehnen. Das Geschaukel im Phaeton würde mir bestimmt nicht bekommen. Aber vielleicht entscheiden Sie sich für die Kalesche?“, setzte sie hinzu,

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