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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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„Ich glaube, dieses Waldstück kenne ich gar nicht.“
    „Das ist der Forst von Wychwood“, erklärte Letty. „Er ist ein bisschen unheimlich, nicht wahr? Es heißt, dass die drei Straßenräuber Tom, Dick und Harry hier erwischt und gehängt worden sind.“
    „Unheimlich?“ Lady Marguerite warf ihrer Enkelin einen spöttischen Blick zu. „Unsinn! Warum müssen junge Mädchen nur immer so übertreiben?“
    In diesem Moment rief der Kutscher irgendetwas Unverständliches, und die Kutsche begann gefährlich zu schwanken. Gleich darauf kam sie zum Stehen. Der Schlag wurde aufgerissen, und ein Mann, der sein Gesicht hinter einem schwarzen Tuch verborgen hatte, befahl in herrischem Ton: „Her mit dem Geld und dem Schmuck!“
    Letty sah aus, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen. Lady Marguerite stieß einen sehr undamenhaften Fluch aus. Jemima brachte kein Wort über die Lippen, war aber geistesgegenwärtig genug, den Räuber eingehend zu mustern.
    Er trug eine abgestoßene dunkle Hose, über seinen Schultern lag ein Umhang, der so alt war, dass seine Farbe nicht mehr eindeutig zu erkennen war – oder handelte es sich womöglich um einen aufgeschnittenen Kohlensack? –, und sein Haar wurde von einem schäbigen Hut bedeckt, den er tief in die Stirn gezogen hatte. Von seinem Gesicht sah man kaum mehr als die Augen. Sie waren schwarz und kamen Jemima bekannt vor.
    Sie öffnete den Mund, und bemerkte plötzlich die auf sie gerichtete Pistole.
    „Hinaus! Alle drei!“
    „Junger Mann“, protestierte Lady Marguerite, „ich werde doch nicht meine eigene Chaise verlassen, nur weil irgendein Heißsporn das von mir verlangt!“
    „Großmama, bitte tu, was er sagt“, bat Letty, die vor Angst zitterte.
    „Nein. Ich hasse es, wenn man mir derartige Unbequemlichkeiten zumutet!“
    Die Augen des Straßenräubers blitzten amüsiert auf. „Also gut, Madam. Lassen Sie sich nicht stören. Sie aber“, er wandte sich Jemima und Letty zu, „steigen jetzt aus. Rasch!“
    Jemima sprang als Erste aus der Kutsche, während Letty die Hand nahm, die der Räuber ihr entgegenstreckte und sich von ihm hinaushelfen ließ. Sie hatte aufgehört zu zittern. „Ich nehme an, Sie wollen meine Ohrringe und meine Halskette haben?“, fragte sie.
    „Letty!“ Jemima schaute ihre neue Freundin entsetzt an. „Es ist nicht üblich, Räubern etwas anzubieten .“
    „Seien Sie still!“ Der Vermummte warf Jemima einen kurzen Blick zu, ehe er Letty beim Abnehmen der Ohrringe behilflich war. Als er alle Juwelen in der Hand hatte, reichte er der jungen Dame den Arm und sagte: „Darf ich Sie bitten, wieder einzusteigen. Ich habe noch etwas mit Ihrer Begleiterin zu regeln.“
    Sobald Letty neben ihrer Großmutter Platz genommen hatte, griff der Räuber nach Jemimas Handgelenk und zog sie ein paar Yards mit sich fort.
    „Jack“, zischte sie, sobald sie außer Hörweite waren. „Was soll dieser Unsinn?“
    „Du musst mir helfen! Und ich wusste nicht, wie ich Kontakt zu dir aufnehmen sollte, ohne alle Welt auf mich aufmerksam zu machen.“
    „Ach? Glaubst du, als Straßenräuber würdest du kein Aufsehen erregen?“
    „Nun lass mich doch erst einmal erklären, worum es geht! In der letzten Nacht ist im Dorfgasthaus ein Mord geschehen. Und nun versucht man, ihn mir anzuhängen.“
    „Oh verdammt!“, entfuhr es Jemima. „Und was zum Teufel hast du dort getan?“
    „Das zu erzählen habe ich jetzt wirklich keine Zeit. Vertrau mir einfach! Und lass dir etwas einfallen, um mir zu helfen!“
    „Ich will erst wissen, wie du an die Pistolen gekommen bist!“
    „Ach, die habe ich schon vor Jahren von einem Kerl gekauft, den ich im Gefängnis kennengelernt hatte. Du weißt schon, damals, als ich wegen Beths Tod …“
    Sie nickte. „Und das Pferd?“ Sie hatte das Tier, das an einem Baum angebunden war und friedlich graste, eben erst bemerkt. „Hast du es gestohlen?“
    „Das habe ich in Aylesbury gekauft. Schließlich wollte ich nicht von London bis nach Oxfordshire laufen.“
    „Aber …“, begann Jemima.
    „Himmel, wir haben jetzt keine Zeit für eine ausführliche Unterhaltung!“, unterbrach ihr Bruder sie.

9. KAPITEL
    T atsächlich gab es nicht mehr viel zu berichten. Jack hatte in einem der Gästezimmer im Dorfgasthof übernachtet und war von den Konstablern geweckt worden. Man hatte ihn, ohne auf seine Unschuldsbeteuerungen zu achten, ins Gefängnis gebracht, einen finsteren Raum mit einem weit oben angebrachten Fenster. Anders

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