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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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Da ich noch klein war, befand ich mich viel im Kinderzimmer oder bei meiner Tante, die sich oft mit mir befasst hat.“
    „Ihre mütterliche Art ist mir noch gut in Erinnerung“, warf Philip belustigt ein. „Du hast keine Ahnung, Geoffrey, wie froh ich war, dass sie deine Schwester und dich mit ihrer Fürsorge überhäuft hat. Ich mag sie gern, bin jedoch sicher, dass meine Beziehung zu ihr weniger herzlich wäre, hätte sie mir zu viel Aufmerksamkeit geschenkt.“
    „Sie müssen doch schon ziemlich erwachsen gewesen sein, als sie Ihren Vater heiratete“, wandte Geoffrey stirnrunzelnd ein.
    „Oh, so alt war ich noch nicht“, entgegnete Philip amüsiert. „Ich war damals erst achtzehn. Und solltest du glauben, dass du in deinem Alter ihrer Bemutterung schon entwachsen bist, wirst du von ihr bestimmt eines anderen belehrt werden.“
    „Das habe ich längst festgestellt“, sagte Geoffrey missmutig. „Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich in ihren und Antonias Augen immer noch ein Kind bin.“
    „Nimm es nicht so schwer“, erwiderte Philip beschwichtigend. „Sie werden dich bald nicht mehr bevormunden können.“
    „Ich befürchte, dass ich immer unter ihrer Fuchtel stehen werde“, murrte Geoffrey. „Bisher durfte ich nie vom Haus fort, nicht einmal zur Schule. Meine Mutter bestand darauf, dass ein Hauslehrer mich unterrichtete.“
    Die Tür ging auf, und Miss Mannering betrat in einem ihrer Figur schmeichelnden gelben Chemisenkleid den Salon. „Guten Abend, Miss Antonia“, begrüßte Philip sie und bewunderte ihr entzückendes Aussehen.
    „Guten Abend, Sir“, erwiderte sie lächelnd. „Oh, mein Bruder hat sich Ihnen offensichtlich schon vorgestellt“, setzte sie hinzu und hoffte, Geoffrey möge keine Abneigung gegen Seine Lordschaft gefasst haben.
    „Ja, wir haben uns über seinen bevorstehenden Eintritt ins College unterhalten“, sagte Philip schmunzelnd. „Dort wird er dann auch die Erfahrungen sammeln, die man braucht, um sich in jeder Situation wie ein Weltmann zu benehmen. Das Leben mit meinen Studiengenossen hat mir sehr geholfen, so aufzutreten, wie ich es heute tue.“
    Antonia lag eine süffisante Bemerkung auf der Zunge, doch angesichts des verschmitzten Lächelns in Lord Ruthvens grauen Augen erschien es ihr ratsamer, die Boshaftigkeit nicht auszusprechen. „Ich bin überzeugt“, erwiderte sie trocken, „dass mein Bruder sich mit größter Hingabe allen Abwechslungen widmen wird, die sich ihm im College bieten.“
    Im gleichen Moment wurde die Tür geöffnet, und Ihre Ladyschaft betrat, gefolgt von Lord Satterley, das Gesellschaftszimmer. Gleich darauf erschien der Butler und bat die Herrschaften zu Tisch.
    „Gestatten Sie?“, fragte Philip und reichte Miss Mannering den Arm.
    Da der Viscount sich mit Lady Ruthven unterhielt, nickte Antonia, legte dem Baron die Hand in die Armbeuge und ging mit ihm ins Speisezimmer voran.
    „Wie angenehm, der Hausherr zu sein“, bemerkte Philip amüsiert, half ihr, sich neben seinem Stuhl an der Stirnseite der Tafel zu setzen, und wartete, bis die Stiefmutter sich ihm gegenüber, der Freund an der linken Seite und Geoffrey sich neben seiner Schwester niedergelassen hatten. Dann nahm er Platz und gab Fenton einen Wink, mit dem Servieren zu beginnen.
    Zunächst drehte die Unterhaltung sich um den neuesten Londoner Klatsch. Schließlich fand Philip es angebracht, dem Gespräch eine Wende zu geben, und warf in einem günstigen Moment ein: „Wie ich höre, Miss Antonia, haben Sie in den verflossenen acht Jahren sehr zurückgezogen gelebt.“
    „Meiner Mutter ging es nicht gut“, erwiderte sie und zuckte leicht mit den Schultern. „Folglich hatten wir keinen Anlass, uns zu amüsieren. Nachdem ich volljährig geworden war, wurde ich jedoch von den Damen der Nachbarschaft eingeladen oder zu Veranstaltungen in Harrogate mitgenommen.“
    „Hat Ihre Mutter denn nie ein Fest gegeben?“, wunderte er sich.
    „Nicht mehr nach dem Tode meines Vaters“, antwortete Antonia ernst. „Hin und wieder bekamen wir Besuch, doch meistens war meine Mutter zu schwach, um sich in den Empfangssalon zu begeben. Sie sollten jetzt jedoch nicht denken, Sir, dass ich mich nach Vergnügungen verzehrt habe. Die mir von ihr übertragene Führung des Haushaltes und Leitung des Gutes haben mich sehr beschäftigt gehalten, und natürlich auch die Aufsicht über Geoffrey. Meine Mutter war immer in Angst, er könne ihre schlechte Konstitution geerbt haben, was zum Glück

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