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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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sonderlich angetan von ihr war, Mylady“, sagte Alice bedenklich. „Sie sollten sich nicht zu große Hoffnungen machen, ihn mit ihr zu vermählen. Falls Ihr Plan keinen Erfolg hat, wären Sie nur bitter enttäuscht.“
    „In den sechzehn Jahren, die ich ihn nun kenne, habe ich begriffen, dass man seinem Verhalten keinen allzu großen Wert beimessen darf“, entgegnete Henrietta selbstsicher. „Selbst wenn er sich plötzlich verliebte, würde er sich nie begeistert äußern, höchstens eine Augenbraue hochziehen und irgendetwas Belangloses von sich geben. Nein, ich bin entschlossen, ihn und Antonia zusammenzubringen. Sie müssen zugeben, Alice, dass sie die ideale Gemahlin für ihn wäre. Ich muss nur dafür sorgen, dass er das erkennt. Aber leicht wird das nicht werden. Schließlich ist er nicht auf den Kopf gefallen, nicht wahr?“
    „Ich habe keinen Anlass, Ihnen in irgendeinem Punkt zu widersprechen, Madam“, erwiderte Alice, kehrte zum Sessel zurück und nahm wieder Platz. „Ich befürchte jedoch, dass er Ihnen, sollte er merken, was Sie im Schilde führen, einen Strich durch die Rechnung macht.“
    „Warum?“, wunderte sich Henrietta.
    „Er wird wieder Anstoß daran nehmen, dass Sie ihn erneut mit einer von Ihnen ausgesuchten Dame vermählt sehen wollen. Seine Abneigung dürfte dann weniger auf Ihre Nichte zurückzuführen sein, sondern mehr auf den Umstand, dass er sich von Ihnen wie eine Schachfigur behandelt fühlt.“
    „Ihr Einwand ist nicht unbegründet, Alice“, räumte Henrietta seufzend ein. „Mir ist noch sehr gut in Erinnerung, dass er, als ich Miss Locksby und ihre Eltern eingeladen hatte, nach einem Blick auf Lady Worrall vorgab, er habe etwas Dringendes in Belvoir zu erledigen, und abgereist ist. Wie peinlich! Tagelang war ich genötigt, Ausflüchte zu erfinden, bis Worrall mit seinen Angehörigen endlich den Besuch beendet hat. Zum Schluss war ich sogar froh, dass Philip sich so unhöflich betragen hat. Die Vorstellung, Lady Worrall zu meiner Familie zählen zu müssen, war mir unerträglich geworden.“
    „Mit Verlaub, Madam, aber ich bin skeptisch, wie Ihre Nichte reagieren wird, falls sie herausfindet, was Sie mit ihr beabsichtigen“, sagte Alice warnend.
    „Natürlich darf sie nicht ahnen, was ich mit ihr vorhabe. Ich werde bei ihr ebenso vorsichtig zu Werk gehen müssen wie bei meinem Stiefsohn. Sonst könnte es sein, dass sie, milde ausgedrückt, sehr widerspenstig wird. Ich werde die Fäden diskret aus dem Hintergrund ziehen, sodass beide nicht merken, was ich bezwecke. Ich kann Philip natürlich keine Vorschriften machen, finde jedoch, dass er sich mit vierunddreißig Jahren endlich der Verpflichtung bewusst zu werden hat, einen Hausstand gründen zu müssen. Seine Gleichgültigkeit in dieser Hinsicht hält bereits schon viel zu lange an.“

2. KAPITEL
    B eim Betreten des Gesellschaftszimmers stellte Philip fest, dass er sich als Erster vor dem Dinner hier eingefunden hatte. Aus Erfahrung wusste er jedoch, dass die Stiefmutter zumeist im letzten Augenblick erschien, bevor der Butler verkündete, es sei angerichtet. Im Begriff, im Pilasterspiegel den Sitz des Cachenez zu überprüfen, sah er die Tür sich öffnen und einen blonden Burschen eintreten, der bei seinem Anblick verdutzt stehen blieb.
    „Pardon, Sir, wer sind Sie?“, erkundigte Geoffrey sich verblüfft.
    „Das könnte ich dich fragen“, erwiderte Philip und drehte sich zu ihm um. „Ich nehme jedoch an, du bist Miss Antonias Bruder, nicht wahr?“
    „Ja“, antwortete Geoffrey nickend.
    „Ich bin der Hausherr“, stellte Philip sich lächelnd vor und registrierte erstaunt, dass der Junge sehr hellhäutig war.
    „Meine Schwester hat mich mitgebracht, weil sie nicht wollte, dass ich in Mannering Park allein bin“, erklärte Geoffrey. „Dort hätte ich mich bestimmt zu Tode gelangweilt.“
    „Bist du vom College hergekommen?“
    „Noch habe ich mit dem Studium nicht angefangen.“
    „Aber du hast die Aufnahmeprüfung bestanden?“
    „Ja“, sagte Geoffrey stolz. „Ab dem nächsten Semester bin ich in Oxford. Das hat ziemliches Aufsehen erregt, denn ich bin erst sechzehn Jahre alt.“
    „Von einem Mannering habe nichts anderes erwartet“, äußerte Philip schmunzelnd.
    „Danke, Sir“, erwiderte Geoffrey beeindruckt. „Ich merke, dass Sie sich nicht mehr an mich erinnern. Ich war schon vor vielen Jahr hier. Damals haben meine Eltern Antonia und mich zurückgelassen, als sie ihre Reise fortsetzten.

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