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Historical Lords & Ladies Band 39

Historical Lords & Ladies Band 39

Titel: Historical Lords & Ladies Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens , Nicola Cornick
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Dekan Ihr Ansinnen wohl nicht abschlägig bescheiden“, murmelte Antonia. „Gut, ich werde mit meinem Bruder über die Sache sprechen.“
    „Nein, überlassen Sie das bitte mir. Wenn ich ihm den Vorschlag unterbreite, wird er vermutlich empfänglicher dafür sein.“
    Antonia kannte Geoffrey und wusste, dass Seine Lordschaft bei ihm mehr Erfolg haben würde als sie. Schweigend lenkte sie das Pferd nach Ruthven Manor zurück und hielt vor dem Hauptportal an.
    Philip schwang sich vom Kutschbock, ging zur anderen Seite des Wagens und nahm Miss Mannering die Zügel ab. Er warf die Stränge dem herbeigeeilten Southey zu, fasste Miss Mannering dann um die Taille und hob sie behänd aus dem Buggy.
    „Sie haben Ihre Sache gut gemacht“, lobte er sie. „Insgesamt bin ich mit Ihren Fahrkünsten sehr zufrieden. Sie haben meinen Erwartungen entsprochen. Achten Sie in Zukunft jedoch darauf, die Zügel nicht ganz so straff zu halten.“
    „Soll das heißen, dass Sie mich auf die Probe gestellt haben?“, fragte Antonia irritiert.
    „Ich kenne Ihre Fähigkeiten“, erwiderte er mit herablassendem Lächeln. „Folglich erschien es mir ratsam, die Probe aufs Exempel zu machen. Nun weiß ich, dass ich in Ihnen eine aufgeweckte und gelehrige Schülerin habe.“
    „Dann hoffe ich, dass Sie mir morgen gestatten, das Pferd sich auslaufen zu lassen.“
    „Noch ist der Zeitpunkt nicht gekommen, Miss Antonia“, entgegnete er schmunzelnd.
    Henrietta hatte die Ankunft des Stiefsohnes mit ihrer Nichte vom Fenster des Boudoirs aus beobachtet, wartete, bis die beiden ins Haus gegangen waren, und sagte dann zufrieden: „Mir scheint, der Ausflug war erfolgreich.“
    „An Ihrer Stelle, Mylady, würde ich den Tag nicht vor dem Abend loben“, gab Alice ihr zu bedenken. „Noch ist es zu früh, aus einer Ausfahrt positive Schlussfolgerungen in Bezug auf die Beziehung zwischen Seiner Lordschaft und Miss Mannering zu ziehen.“
    „Natürlich kommt der Ausfahrt eine gewisse Bedeutung zu“, widersprach Henrietta. „Philip fährt selten mit einer Dame aus, und noch weniger würde er einer erlauben, ihn zu kutschieren. Ich bin sicher, dass meine Absichten von Erfolg gekrönt sein werden. Folglich werde ich dafür sorgen, dass meine Nichte und er ungestört so viel Zeit wie möglich zusammen verbringen.“
    „Sie wollen sie ermutigen, sich ohne Begleitung zu sehen?“, fragte Alice missbilligend.
    „Mit vierundzwanzig Jahren ist Antonia kein Backfisch mehr, und trotz seines Rufs als Lebemann wurde Philip meines Wissens nie bezichtigt, eine ahnungslose Frau verführt zu haben. Zudem würde er sich meiner Nichte, die obendrein unser Gast ist, nie ungebührlich nähern. Daher ist es nicht notwendig, sich strikt an die Anstandsregeln zu halten. Er muss begreifen, welch ein Juwel sie ist, und das setzt voraus, dass die beiden täglich einige Stunden zusammen sind.“
    Antonia überprüfte ihr Aussehen im Pilasterspiegel und bemerkte den amüsierten Blick der Zofe.
    „Sind Sie schon wieder mit Seiner Lordschaft verabredet, Madam?“, fragte Nell schmunzelnd. „Neuerdings sind Sie sehr viel ihm zusammen.“
    „Das stimmt nicht, abgesehen davon, dass wir, und immer in Geoffreys Begleitung, regelmäßig vormittags ausreiten“, widersprach Antonia und drehte sich um. Wohlweislich unterließ sie es zu erwähnen, dass Lord Ruthven ihren Bruder jedes Mal ermutigte, seinen Grauschimmel sich auslaufen zu lassen und sie daher während der Hälfte des Ausflugs mit dem Baron allein war. „Dazu hat er mir dreimal Unterricht im Kutschieren gegeben, kommt ansonsten aber nur zu mir, wenn es ein häusliches Anliegen zu besprechen gibt.“ Das geschah recht häufig, indes stets aus einem sachlichen Grund. „Schließlich ist Seine Lordschaft sehr beschäftigt. Er verbringt Stunden mit Mr Custer, weil er großen Wert auf eine ordentliche Verwaltung des Besitzes legt.“
    „Das hätte ich nicht gedacht“, warf Nell spöttisch ein. „In dieser Hinsicht macht er auf mich eher einen … nun, sagen wir, ziemlich desinteressierten Eindruck.“
    „Sie täuschen sich, Nell. Das ist nur eine Attitüde, wie bei den meisten Herren von Stand. Er nimmt seine Pflichten sehr genau. Gleichgültigkeit kann man ihm wirklich nicht vorwerfen.“
    „Nun, Sie kennen ihn besser als ich“, erwiderte Nell achselzuckend.
    „Ganz recht“, sagte Antonia ein wenig gereizt, verließ das Ankleidekabinett und begab sich zu ihrem nachmittäglichen Rundgang in den Park. Sie war noch

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