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Historical Lords & Ladies Band 40

Historical Lords & Ladies Band 40

Titel: Historical Lords & Ladies Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Nichols , Anne Ashley
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weiblicher Gesellschaft, dass ich warten muss, bis eine junge Dame das Bewusstsein verliert, um mich ihr aufzuzwingen. Sie sind eingeschlafen, und wenn ich Sie nicht festgehalten hätte, wären Sie nach vorn gefallen und mit dem Gesicht im Schoß des jungen Dandies gelandet. Und er hätte das vermutlich mehr zu seinem Vorteil ausgenutzt als ich.“
    Das Bild, das er malte, bewirkte, dass sich ihre Lippen zu einem kleinen Lächeln verzogen.
    Dass sie Sinn für Humor besaß und über sich lachen konnte, gefiel ihm. „Sie sollten öfter lächeln, Miss Sadler“, sagte er.
    „Ich hatte in letzter Zeit wenig Grund dazu, Captain.“
    „Möchten Sie darüber reden?“
    „Nein.“ Helen trank einen Schluck Wein und stellte zu ihrem Erstaunen fest, dass ihr Glas leer war. Er füllte es erneut.
    „Worüber sollen wir sonst sprechen? Was interessiert Sie? Die Gepflogenheiten unseres genusssüchtigen Regenten?“
    „Nicht besonders. Sie sind vom wirklichen Leben so weit entfernt wie der Mann im Mond.“
    „Da haben Sie natürlich recht. Diese Farce ist kaum das richtige Thema für ein intelligentes Gespräch.“
    Ein Lächeln erhellte ihr hübsches Gesicht, und ihre Augen funkelten. „Sie sind also kein Anhänger der These, dass junge Damen außerstande sind, ein intelligentes Gespräch zu führen.“
    „Den meisten, die ich bis jetzt in der Gesellschaft kennengelernt habe, fiele es allerdings schwer, auch nur vorzugeben, so etwas wie Verstand zu besitzen. Lauter kleine Hohlköpfe!“
    „Oh je, Sie haben aber wirklich eine schlechte Meinung vom schwachen Geschlecht.“
    „Ich habe nur gesagt ‚die meisten‘, nicht alle. Natürlich gibt es Ausnahmen.“
    „Meinen Sie, dass ich eine Ausnahme bin?“
    „Sind Sie es?“
    „Hohlköpfig bin ich nicht, Captain, aber auch nicht so eitel, um mich überdurchschnittlicher Intelligenz zu rühmen. Ich hatte lediglich das Glück, eine ausgezeichnete Erziehung zu genießen.“
    „Gut genug für eine Lehrerin?“
    „Wie kommen Sie darauf?“, beantwortete sie seine Frage mit einer Gegenfrage.
    „Ich habe lediglich beobachtet, wie hervorragend sie mit dem Jungen umgehen konnten. Was interessiert Sie besonders, Miss Sadler? Sprachen, Poesie, Altertümer …“
    „Das alles. Ich kann ein bisschen Lateinisch und Griechisch lesen und verstehe genügend Französisch, um mich unterhalten zu können …“
    „Auch Gälisch?“
    „Nein. Warum fragen Sie?“
    „Sie erwähnten doch, dass Sie nach Schottland fahren, und Gälisch ist die Muttersprache der Schotten.“
    „Ist es auch die Ihre, Captain?“, erkundigte sich Helen.
    „Die meines Vaters, Miss Sadler. Da ich so lange von zu Hause weg war, habe ich mir nur wenige Worte angeeignet.“
    „Ich nehme an, dass Sie lange Zeit bei Ihrem Regiment zugebracht haben.“
    „Ja.“
    „Der Krieg dürfte keine angenehme Erfahrung gewesen sein, nicht einmal für den Sieger. Der Anblick all dieser armen Männer, die nach Waterloo zurückkamen, war herzzerreißend. Es fiel mir schwer, in den allgemeinen Jubel einzustimmen.“
    „Kannten Sie jemanden, der im Krieg war?“
    „Einige junge Männer meiner Bekanntschaft haben in dieser Schlacht gekämpft“, erwiderte sie ausweichend. „Bitte erzählen Sie mir davon.“
    Sie hatte es tatsächlich fertiggebracht, das Gespräch von sich abzulenken. Nun, wenn sie nicht über sich selbst reden wollte, würde er sich eine Stunde ihrer Gesellschaft erfreuen, sich verabschieden und sie nie wiedersehen.
    Während der Captain ihr von seinen Erlebnissen berichtete, verzehrte Helen etwas von seinem Essen, das er ihr angeboten hatte, trank noch mehr Wein und entspannte sich schließlich. Er war ein guter Gesellschafter mit weitreichenden Kenntnissen und fesselte Helen so sehr, dass sie gar nicht bemerkte, dass die anderen Passagiere den Raum verließen, um wieder in die Kutsche zu steigen.
    Der Captain schilderte den triumphalen Einmarsch in Paris, beschrieb Wien und berichtete von den Verhandlungen beim dortigen Kongress, die darauf hinzielten, Europa neu aufzuteilen. Außerdem erzählte er vom gesellschaftlichen Leben, das in Wien genauso hektisch war wie in Paris.
    Hin und wieder antwortete sie oder sprach einen eigenen Gedanken aus, aber meistens hörte sie nur zu. Das Gespräch verlief so angeregt und interessant, dass sie es nicht abbrechen und zu Bett gehen wollte, obwohl sie Mühe hatte, die Augen offen zu halten.
    Er glaubte nicht, dass sie zu den Mädchen gehörte, die ohnmächtig wurden,

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