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Historical Lords & Ladies Band 40

Historical Lords & Ladies Band 40

Titel: Historical Lords & Ladies Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Nichols , Anne Ashley
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KAPITEL
    I m Gasthof herrschte reger Betrieb. Die Schankdiener liefen mit voll beladenen Tabletts herum, sodass es eine Weile dauerte, bis Helen die Aufmerksamkeit eines Mannes erregen und nach einem Privatzimmer für die Nacht fragen konnte. Nachdem er ihr versichert hatte, dass ein Zimmer für Sie vorbereitet würde, bestellte sie Suppe, Brot und Apfelkuchen, bevor sie sich nach einem freien Stuhl umschaute.
    „Dort drüben in der Ecke ist noch Platz, Miss“, informierte sie ein Kellner und deutete mit dem Kopf in Richtung auf eine kleine Sitzgruppe, die durch eine riesige Topfpflanze fast verdeckt wurde. Helen dankte ihm und setzte sich, bevor jemand anderes den Platz beanspruchen konnte.
    Sie hatte das Gefühl, sich immer noch in der Kutsche zu befinden. Der Boden schien sich zu bewegen und ihr Stuhl zu schwanken. Erst nach ein paar Minuten erholte sie sich einigermaßen. Der Schankdiener, der ihr das Essen brachte, fragte, was sie zu trinken wünsche.
    „Ein Glas Limonade, bitte.“
    „So etwas haben wir nicht, Miss. Es gibt aber Wein.“
    „Bringen Sie uns Wein, und zwar vom Besten, den Sie haben“, erklang eine vertraute Stimme. „Außerdem eine Karaffe Wasser.“
    Helen ärgerte sich, weil er offenbar glaubte, dass sie Wein nicht ohne Wasser trinken konnte.
    „Miss Sadler, ich habe mir erlaubt, Ihr Gepäck in Ihr Zimmer schaffen zu lassen“, sagte der Captain. „Anscheinend haben Sie es vergessen.“
    „Vielen Dank, Sir. Ich wollte mir so schnell wie möglich ein Zimmer reservieren lassen und habe es nicht vergessen“, erwiderte sie. Lügnerin, schalt sie sich selbst. Vor lauter Eile, von ihm wegzukommen, hatte sie an nichts anderes gedacht.
    „Darf ich mich zu Ihnen setzen?“
    Helen blickte zu ihm hoch. „Ich dachte, Sie wären entschlossen, keine Pause zu machen, Captain.“
    „Ich brauche etwas zu essen, und die Kutsche fährt erst in einer Stunde weiter. Darf ich mich also setzen? Wenn Sie ablehnen, bekommen Sie möglicherweise eine noch weniger wünschenswerte Gesellschaft.“
    Helen wollte schon antworten, dass sie sich keine weniger wünschenswerte Gesellschaft vorstellen könnte, änderte aber dann bei dem Gedanken an den Farmer, den Studenten und Neds halb nackten Bruder ihre Meinung. Diesen Leuten war er entschieden vorzuziehen. Wenn sie sich selbst gegenüber ehrlich war, hatte sie sich in seinen Armen sicher und geborgen gefühlt – ein Gefühl, das sie in letzter Zeit nicht gekannt hatte. Sie brachte ein kleines Lächeln zustande. „Bitte setzen Sie sich, Captain. Wenn ich noch länger zu Ihnen hochblicken muss, bekomme ich einen steifen Hals.“
    Ein Schankkellner erschien, kaum dass er sich gesetzt hatte. Helen ärgerte sich, dass sie als unbegleitete Frau auf die Bedienung lange hatte warten müssen. „Kapaun“, bestellte er, „Fisch, Kartoffeln, Gemüse und ein Stück Ihrer ausgezeichneten Wildpastete.“ Er deutete auf Helens Suppe. „Ist das alles, was Sie zu sich nehmen wollen?“
    „Ich bin nicht hungrig.“
    „Aber Sie haben den ganzen Tag nichts gegessen.“
    „Wahrscheinlich hat mir das Rütteln der Kutsche den Appetit verdorben.“
    Gleich darauf wurde das Essen des Captain serviert. Er bediente sich und lächelte sie an. Helen stellte fest, dass beim Lächeln sein wettergegerbtes Gesicht äußerst attraktiv wirkte und seine Narbe auf der Stirn fast verschwand. „Kann ich Sie nicht zu ein paar Bissen verführen?“, fragte er. „Es ist mehr, als ich verzehren kann.“
    „Nein, vielen Dank“, erwiderte sie steif.
    „Sie sind böse auf mich.“ Er schenkte für sich und Helen Wein ein und schob ihr das Glas hinüber.
    „Keineswegs.“ Sie beugte sich über ihre Suppe.
    „Oh, doch, das sind Sie. Warum?“
    „Captain, ich bin es nicht gewohnt, mit solcher Vertraulichkeit behandelt zu werden. Auch nicht von Menschen, die mich gut kennen, und wir sind einander nicht einmal vorgestellt worden.“
    Duncan lachte. „Ausgerechnet Sie haben keinen Grund, mir gegenüber hochnäsig zu sein. Noch vor einer halben Stunde …“
    „Dass ich dummerweise eingeschlafen bin, gibt Ihnen nicht das Recht, sich Freiheiten herauszunehmen“, fuhr Helen ihn an. Sie war froh, dass das Licht nicht genügte, um ihn erkennen zu lassen, dass sie bis unter die Haarwurzeln errötete. Um sich abzulenken, trank sie einen Schluck Wein.
    „Gütiger Himmel! Halten Sie mich für einen Blaubart?“
    „Natürlich nicht.“
    „Freut mich, das zu hören. Mir fehlt es nicht so völlig an

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