Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition)

Titel: Historical My Lady Spezial Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
Vom Netzwerk:
offenbar nicht mehr trug als einen Seidenmorgenrock über ihrem Nachthemd. Ihr schwarzes Haar fiel in verführerischen Locken bis zu ihrer Taille, genau wie Lucian es sich vorgestellt hatte.
    „Was zum Henker tun Sie in meinem Schlafzimmer?“, fragte er wütend.
    Und noch wichtiger, hatte er in ihrer Gegenwart einen seiner Albträume gehabt? Jene finsteren, unbarmherzigen Träume, in denen er den französischen Soldaten, der Simon Wynter getötet hatte, wieder und wieder mit seinem Säbel erstach – wie im Blutrausch und mit einer Wildheit, die ihn bis ins Innerste erschüttert hatte …
    Da Grace jedoch weder schreiend aus dem Raum gelaufen war noch ihn jetzt voller Grauen anstarrte, schien das nicht der Fall zu sein.
    „Sie werden feststellen, Mylord“, sagte sie nur pikiert, „dass vielmehr ich fragen sollte, was Sie in meinem Schlafzimmer tun.“
    Verständnislos sah Lucian sie an. Erst dann ließ er den Blick durch das Zimmer gleiten. Ein Zimmer, das seinem sehr glich und doch nicht seins war …
    Seine Reisekleidung lag nicht über dem Stuhl, wo er sie am Abend zuvor abgelegt hatte, und sein Rasierzeug lag auch nicht auf der Kommode. Stattdessen bemerkte er das Spitzenkleid aus cremefarbenem Satin, das Miss Hetherington gestern Abend getragen hatte, auf dem Stuhl. Auf der Kommode lagen ein silbernes Frisierset, ganz offensichtlich das einer Frau, und die Perlenstecker, die diese junge Dame ebenfalls gestern Abend getragen hatte.
    Scharf fasste er sie ins Auge. „Und was genau tue ich in Ihrem Schlafzimmer?“
    Die verführerischen Lippen verzogen sich zu einem erstaunten Lächeln. „Ich hatte gehofft, dass Sie in der Lage sein würden, mir das zu erklären.“
    Lucians Miene wurde noch finsterer. Er erinnerte sich, die Treppe hinaufgestolpert zu sein, unvorstellbar erleichtert, Francis Wynters bedrückender Gesellschaft endlich zu entkommen. Nur die Freude auf eine lange, friedliche Nacht hatte seine Gedanken beherrscht. Er hatte die Tür zu seinem Zimmer geöffnet …
    Die Kerze war erloschen, als er es betreten hatte – Grace Hetheringtons Zimmer und nicht seins, wie sich herausstellte. Jetzt erinnerte er sich wieder. Plötzlich hatte er sich in völliger Finsternis wiedergefunden, und sein Ärger über Francis Wynter hatte Lucian noch so beschäftigt, dass er sich nicht die Mühe gemacht hatte, die Kerze wieder anzuzünden, sondern sich einfach im Dunkeln entkleidet hatte …
    Er hatte sich im Dunkeln entkleidet!
    Grace sah ruhig zu, wie Lucian St Claire mit einer Hand die Decke anhob und seine Nacktheit entdeckte. Seine Nacktheit war es auch gewesen, die Grace völlig überrumpelt hatte, als er bewusstlos vor ihr auf dem Boden gelegen hatte. Einige Momente lang hatte sie nichts anderes tun können, als einfach nur dazustehen und ihn anzustarren.
    Wie sie sich ausgemalt hatte, waren seine Schultern wirklich sehr breit, seine Arme muskulös und sein Bauch flach. Und jetzt wusste sie schließlich auch, was die cremefarbene Hose zuvor bedeckt hatte.
    Er war umwerfend, von einer harten, männlichen Schönheit, die Grace sich nie so hätte vorstellen können. Seine Beine waren lang und kräftig; dunkle, krause Härchen umgaben seine Männlichkeit.
    Er war wirklich ausgesprochen, auf wundervoll männliche Art schön. Grace wusste nicht, wie sie sonst Lucian St Claires harten, nackten Körper hätte beschreiben sollen.
    Den Mund missbilligend zusammengepresst, ließ Lucian die Decke wieder über seine Blöße fallen. „Habe ich Sie berührt?“
    „Mich berührt?“, wiederholte sie leise.
    Er schloss kurz die Augen, bevor er sie anfuhr: „Ja! Habe ich Ihnen in meinem angetrunkenen Zustand die Unschuld geraubt?“
    „Sie erinnern sich nicht mehr, was geschah, nachdem Sie das Zimmer betreten hatten?“, fragte sie ungläubig.
    „Nein, ich …“ Er seufzte gereizt. „Ich weiß nur noch, dass meine Kerze ausging, kaum dass ich hereingekommen war.“
    Sie nickte. „Ich hatte das Fenster geöffnet, um frische Luft hereinzulassen.“
    Daraufhin warf er ihr einen vorwurfsvollen Blick zu, als hätte sie nicht das Recht, das Fenster in ihrem Zimmer zu öffnen, wenn sie es wünschte. „Miss Hetherington, habe ich Sie nun verführt gestern Nacht oder nicht?“
    Abrupt erhob sie sich und entfernte sich ein wenig vom Bett. Lord St Claire würde ihr wohl kaum folgen, nun, da er sich seiner Nacktheit bewusst war. Er erinnerte sich also gar nicht daran, ihr Zimmer betreten zu haben. Er hatte auch nicht

Weitere Kostenlose Bücher