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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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unverschämt.
    „Ich verfüge über viele Kunstfertigkeiten.“
    „Das bezweifle ich nicht.“
    Sie wandte das Gesicht ab, damit er ihr die Verlegenheitsröte nicht ansah, die ihr bei seinem vieldeutigen Ton in die Wangen gestiegen war. „Ich werde mir das Geld für unsere Überfahrt verdienen. Wie viel wird sie kosten?“
    „Wieso ‚unsere‘ Überfahrt?“
    „Nun, meine und die der Kinder.“
    „Die Kinder bleiben hier.“
    „Was?“ Entsetzt starrte sie ihn an.
    „Wir geben sie nur gegen ein Lösegeld heraus.“
    Trotzig hob Meradyce das Kinn. „Ohne die Kinder gehe ich hier nicht fort“, erklärte sie mit Bestimmtheit.
    Er runzelte die Stirn. „Es sind doch gar nicht deine Kinder.“
    „Sie befanden sich in meiner Obhut, und da befinden sie sich noch immer.“
    Einar schwieg lange. Er wandte sich ab und zog sich seine Tunika wieder an. Als er schließlich sprach, schaute er Meradyce dabei nicht an. „Ich bewundere deine Loyalität.“
    Schon oft hatte man Meradyce geschmeichelt, doch noch nie hatten die Worte eines Mannes eine solche Wirkung auf sie ausgeübt. Sie ahnte, dass der Wikinger dergleichen nicht nur so dahersagte, und sie spürte, dass Loyalität für ihn einen sehr hohen Wert hatte.
    Sie mahnte sich eindringlich, dass es völlig unwichtig war, was sie von ihm dachte; wichtig war allein, dass sie eine Möglichkeit fand, wie sie diesen Ort verlassen und die Kinder mit sich nehmen konnte.
    „Du kannst bei meiner Mutter wohnen, wie die Kinder auch.“ Er schaute sie wieder an und lächelte spöttisch. „Oder wolltest du in meinem Bett bleiben? Falls ja, würde ich dir mit Freuden dort Gesellschaft leisten.“
    Meradyce errötete heftig. Ohne die Felldecke loszulassen, kletterte sie rasch von der Bettstatt und warf einen Blick auf ihr zerrissenes Gewand.
    Einar ging zu einer der an der Wand aufgereihten Truhen. Er öffnete den Deckel und hob eines der schönsten Gewänder heraus, die sie je gesehen hatte. Es bestand aus dunkelrotem Wollstoff und war am Halsausschnitt mit feiner Stickerei verziert.
    „Hier.“ Er warf ihr das Kleidungsstück sowie den dazugehörenden gewebten Gürtel zu. Beides landete neben ihr auf dem Bett.
    Meradyce fühlte sich, als litte sie unter einem Anfall von Wechselfieber. Eben noch hatte sie sich fast zu Tode gefürchtet, weil sie nicht bezweifelte, dass der Mann sie gleich vergewaltigen würde, und dann erzählte er ihr, sie sei frei. Er verhehlte nicht seinen Unmut darüber, dass sein Begehren nicht befriedigt worden war, und trotzdem ließ er sie gehen. Erst hatte er ihr die Kleider vom Leib gefetzt, und jetzt schenkte er ihr das hübscheste Gewand, das sie je gesehen hatte.
    Wortlos nahm sie es auf. Unterdessen suchte er weiter in der Truhe herum und hielt Meradyce dann ein Hemd aus feinem weißem Leinen hin. „Wenn du es magst, nimm es dir.“
    Sie hätte lieber einen tollen Hund angefasst.
    Als er ihr das Hemd schließlich zuwarf, lachte er so laut und tief, dass es durch den ganzen Raum hallte. „Wenn du fertig bist, bringe ich dich zum Haus meiner Mutter.“ Er setzte sich auf einen der Hocker, und damit war klar, dass er nicht hinauszugehen beabsichtigte, während sie sich ankleidete. Sie mühte sich also damit ab, sich das Hemd überzuziehen, ohne die Felldecke loszulassen.
    Er betrachtete sie mit einem leisen Lächeln auf den Lippen.
    „Wie ich sehe, bist du eine Frau mit vielen Kunstfertigkeiten.“
    Meradyce sandte ihm einen finsteren Blick und zog sich so rasch wie möglich an. Als sie schließlich den Gürtel verknotete, erhob sich Einar langsam und mit ernster Miene.
    „Keinem Mann ist es erlaubt, dich ohne Erlaubnis zu berühren. Falls jemand dies trotzdem tut, sage es mir. Svend hat mir befohlen, dich zu beschützen, und das werde ich auch tun.“
    Etwas unsicher betrachtete sie den blonden Krieger, der vor ihr stand, und fragte sich, wie weit sie seinen Worten trauen durfte.
    Vollkommen und vorbehaltlos – das wusste sie sofort. Diesem Barbaren konnte sie mehr trauen als jedem anderen Mann, der ihr bisher begegnet war, denn er achtete sie auch mehr als irgendjemand zuvor.
    Er ging zur Tür voraus. Als Meradyce sich vorsichtig an den Hunden vorbeidrückte, grinste er, und sie würde nie gedacht haben, dass ein wilder Wikingerkrieger so jungenhaft wirken konnte, hätte sie es nicht jetzt selbst gesehen.
    „Nur keine Angst“, sagte er in väterlicher Tonlage. „Die beiden bewegen sich erst wieder, wenn ich es ihnen sage.“
    Seine eitle

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