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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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so anhörte, fand Betha immer einen Grund, sie ganz fest in den Arm zu nehmen.
    Doch Betha glaubte nicht, dass jemals irgendjemand Einar ganz fest in den Arm genommen hatte.
    Mit gerunzelter Stirn drehte sich Ull zu Siurt um. „Sag mal, was hältst du davon?“
    Siurt betrachtete den jungen Sachsen, der neben Einar stand. „Er kann gut schießen.“
    Ull schnaubte verächtlich. „Ein Bogen ist ja auch eine Waffe für Kinder. Kein echter Wikinger würde so ein Ding jemals benutzen. Man kann seinem Gegner dabei ja nicht in die Augen sehen.“
    „Stimmt.“ Siurt zuckte die Schultern.
    Ull warf einen Blick zu Einar hinüber. „Er mag den Jungen.“
    „Wahrscheinlich weil er selbst keine Söhne hat.“ Ull nickte und strich sich nachdenklich den Bart. „Umso besser.“ Er beugte sich dichter an seinen jüngeren Bruder heran. „Mit Svends vielen anderen Söhnen wird es schon schwierig genug.“
    „Will denn Einar noch immer nicht Häuptling werden?“
    „Nein“, sagte Ull verächtlich. „Dabei würden die Männer sich liebend gern um ihn scharen. Jeder weiß, dass Hamar zu schwach und Svend zu alt ist. Und Svends andere Söhne sind zu jung. Einar dagegen … selbst ich würde ihm freiwillig folgen.“
    „Doch er will nun einmal kein Häuptling werden.“ Ull warf seinem Bruder einen Seitenblick zu. „Dann muss es eben ein anderer Mann werden.“
    Nachdem Meradyce einen großen Korb mit Arzneien vollgepackt hatte, verließ sie mit Endredi Helsas Haus. Der rothaarige Mann war nicht mehr da, und das erleichterte sie sehr.
    Als sie Olvas langes, flaches Haus betraten, erschrak sie, denn unzählige Frauen drängten sich darin. Sie entdeckte Betha, die zufrieden auf einem niedrigen Hocker saß und ein braunes Kätzchen streichelte. Adelar war nirgends zu sehen.
    Olva begrüßte Meradyce von Weitem und drängte sich dann zu ihr durch. „Meradyce! Wie du siehst, haben alle schon von dir gehört.“
    „Wo ist Adelar?“
    „Bei Einar.“
    Was will denn der Wikinger von Adelar?, fragte sich Meradyce. Der Knabe war doch noch so jung. Nun ja, mit seinen zwölf Jahren wurde er nun langsam ein Mann – dachte er jedenfalls.
    Ein schrecklicher Gedanke durchflutete sie, denn sie erinnerte sich plötzlich an eine Unterhaltung zwischen Kendric und seinen Leuten. Die Männer hatten über die Wikinger geredet und sich zugeflüstert, wie diese sich ohne Frauen während der langen Tage auf See vermutlich amüsierten.
    Meradyce’ Gesicht musste wohl etwas von ihren Befürchtungen verraten haben, denn Olva sagte rasch: „Der Junge ist bei Einar gut aufgehoben.“
    Meradyce nickte und ging zu Betha. Sie hatte seit Langem gemerkt, dass Bethas Einsicht über den Charakter einer Person unfehlbar war. Zu ihrer Erleichterung lächelte das kleine Mädchen und erklärte nur: „Adelar hat Einar gern. Er wollte bei ihm bleiben.“ Jetzt lächelte Meradyce ebenfalls.
    Sie blickte sich um und sah Gunnhild auf einer der Schlafstätten sitzen und ihren kleinen Sohn stillen. Gunnhild strahlte, als sie bemerkte, dass Meradyce zu ihr schaute. Sie war eine sehr hübsche junge Frau, was während der anstrengenden Geburt nicht so offensichtlich gewesen war. Jetzt sagte sie etwas.
    „Sie dankt dir für deine Hilfe, und sie hat dir dieses gebracht.“ Olva nahm einen sehr hübschen Stoff auf, der neben Gunnhild gelegen hatte, und breitete ihn auseinander. Es handelte sich um ein gefälteltes Kleidungsstück, das am Hals mit einem Zugband zusammengehalten wurde und bis auf den Boden reichte. Die Ärmel waren ebenfalls gefältelt. Es war ein wunderschönes Gewand.
    „Sage ihr, dass ich mich dafür bedanke.“
    Das tat Olva und wandte sich dann wieder an Meradyce. „Die Frauen sind sehr erleichtert, dass du gekommen bist. Seit Helsas Tod hatten alle große Angst vor einer Schwangerschaft.“
    „Ich werde ihnen mit der größten Freude beistehen, so gut ich kann.“
    Sie ging zu einer sehr jungen Frau, die etwas abseits stand und ängstlich die Hände rang. Viel älter als Endredi konnte sie nicht sein, doch ihre Niederkunft stand offenbar kurz bevor. Die Frau rührte sich nicht, während Meradyce ihren Bauch befühlte. Plötzlich bewegte sich das Kind im Mutterleib.
    Meradyce lächelte. „Olva, sage dem Mädchen, das Baby hat mich getreten. Was für ein starkes Kind!“
    Olva übersetzte. Das Mädchen lächelte verschämt und sagte etwas.
    „Asa möchte wissen, ob es ein Sohn wird“, übersetzte Olva.
    „Sage ihr, dass ich ihr das nicht genau

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