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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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sein wollte. Wiewohl der Stolz von ihr verlangte, dass sie ihren Feind in ihm sah, hatte sie ihn im Bewusstsein der erwachenden Liebe ins Herz geschlossen. Sie merkte, dass er wie sie das verzweifelte Bedürfnis hatte, nicht tun zu müssen, was getan werden musste, sondern einen Ausweg zu finden.
    Micheil ahnte, dass sie bereit war, ihm alles zu geben, und schwieg. Er umwarb sie, damit sie sich ergab, wohl wissend, dass nichts sich ändern würde. Ihre Minneglut entsprach der seinen. Er streifte ihr das Hemd ab, entledigte sich des Wamses und der Beinlinge und hob Seana auf die Arme. Dann trug er sie zum Lager und war sich gewahr, dass die starke Anziehungskraft zwischen ihnen beiden ihn dazu zwang, sich auch ihr vorbehaltlos zu schenken.
    Ein Schrei zerriss die Stille der Nacht. Alle, die ihn vernahmen, waren zufrieden, dass der Laird Rache genommen hatte.
    Morgens erfuhr Seana, dass Micheil mit einer Eskorte fortgeritten war. Niemand wollte ihr den Grund nennen. Die Hausmeierin hatte sie zum Dienst in der Hofstube geschickt, da Moibeal siech mit Krämpfen war. Das war von Peigis Seite her ein schwerer Fehler, da niemand sich von Seana bedienen lassen wollte. Sie bekam boshafte und anzügliche Bemerkungen zu hören, sodass die Meierin sie schließlich wieder in das Backhaus schickte. Später musste sie Wasser aus dem Brunnen holen. Noch während sie den Holzeimer mit dem Seil hinunterließ, wurde sie von spielenden Kindern mit Steinchen beworfen und unflätig beschimpft. Niemand trat für sie ein. Hastig drehte sie die Kurbel hoch, nahm den Zuber vom Haken und eilte in die Küche zurück. Sie ängstigte sich davor, von der Meierin nicht mehr gesehen zu werden. Peigi griff zwar nicht ein, wenn sie belästigt wurde, doch ihre Anwesenheit allein sorgte dafür, dass nicht zu grob mit ihr umgesprungen wurde. Jedes Mal, wenn sie Master Niall MacGlendon sie beobachten sah, bekam sie es mit der Angst.
    Bei Anbruch der Abenddämmerung nahm Peigi eine Fackel, um die Gefangene in ihre Kammer zurückzubringen.
    „Gibt es keinen anderen Ort, wo ich schlafen könnte?“, fragte Seana.
    „Niemand will Euch in seiner Nähe haben“, antwortete Peigi scharf. „So, und nun trollt Euch. Ich bin müde und will mich ausruhen.“
    Schweren Schrittes machte Seana sich auf den Weg. Sie konnte sich die Furcht nicht erklären, die im Verlauf des Tages immer stärker geworden war.
    Peigi blieb, den Schwefelring hoch erhoben, vor der Pforte im oberen Stockwerk des Turms stehen.
    Seana musste einen neuen Versuch unternehmen. „Erlaube mir, die Tür von innen zu versperren“, bat sie. „Ich schlafe nicht, da ich weiß, dass jeder den Raum betreten kann.“
    „Der Laird hat eine andere Order erteilt. Oisin MacBeath wird heute hier auf Wache sein. Er lässt niemanden in die Kammer.“ Peigi übergab Mistress Seana die Fackel. „Hier, damit Ihr Euch Feuer machen könnt“, fuhr sie fort. „Ich selbst werde hinter Euch die Pforte verriegeln.“
    Es hatte keinen Sinn, Einwände zu erheben. Seana betrat den Raum. Einen Moment später wurde der Kloben in die Halterung geschoben. Lauschend blieb Seana bei der Tür stehen, bis sie den Schildwart heraufstapfen hörte. Sie bemerkte das Brett auf dem Schemel, ging hin und stellte fest, dass die Kruke mit Wein gefüllt war. Sie blickte zur Pforte und schüttelte den Kopf. Selbst wenn sie Master Oisin aufforderte, die Hausmeierin zu holen, würde ihr Ansinnen erfolglos sein. Peigi würde sich nicht noch einmal heraufbemühen. Vermutlich hatte sie die Kanne aus Mitleid für Seana zu einem früheren Zeitpunkt herauftragen lassen. Begierig schenkte Seana sich den Becher voll, leerte ihn hastig und hoffte, der Genuss des Roten würde ihr helfen, schneller einzuschlafen.
    Nach einer Weile fühlte sie sich benommen und wankte zum Lager. Sie legte sich hin und empfand Übelkeit. Jäh hatte sie den Eindruck, ihr werde schwarz vor den Augen, und meinte, höhnisches Gelächter zu vernehmen. Jemand erkundigte sich, ob eine andere Person sie haben wolle. Der Angesprochene erwiderte, er wolle nur die Fragende haben, die daraufhin erwiderte, er könne ihr beiwohnen, sobald er Seana hingemetzelt habe. Einstweilen müsse er sich jedoch bezähmen. Noch sei ihre Vergeltung nicht vollendet. Die Stimmen hallten Seana im Kopf wider. Langsam wurde das Lachen leiser. Die Dunkelheit zerriss.
    Beim Erwachen hörte Seana sich laut schreien. Doch niemand kam zu ihr. Ächzend verließ sie den Alkoven, taumelte in die

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