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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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leise, und seine Stimme klang eiskalt. „Berühre mich nie wieder.“
    Erschrocken wich Meradyce zurück, und der Schmerz in ihren Augen brach Einar das Herz. „Adelar! Ich habe es versucht. Ich habe wirklich alles getan, was ich tun konnte.“
    „Ich weiß“, erwiderte er, ohne sie anzusehen. „Und jetzt geht und lasst uns allein.“
    Olva, der die Tränen übers Gesicht strömten, verließ still das Haus.
    Einar legte Meradyce einen Arm um die Schultern und führte sie ebenfalls hinaus. „Komm, wir gehen heim“, sagte er leise.
    Er brachte sie zu seinem Langhaus und drängte sie, sich aufs Bett zu legen. Während sie nicht aufhörte zu weinen, setzte er sich schweigend neben sie.
    Endlich ließ ihr Schluchzen nach. Einar erhob sich und beugte sich über sie. „Ich werde dir etwas zu essen holen“, sagte er leise. Zwei Tage lang hatte sie fast nichts gegessen, und er befürchtete ernsthaft, dass sie womöglich auch noch krank werden würde.
    Sie blickte ihn gequält an. „Ich habe mich doch so sehr bemüht …“
    Er streichelte ihre Wange. „Ich weiß, Liebste, ich weiß.“
    „Wie soll ich das nur ihrer Mutter sagen?“
    „Gar nicht. Ich werde es ihr sagen.“
    Meradyce schüttelte den Kopf. „Nein.“
    „Darüber sprechen wir später.“ Einar trug etwas Brot und einen Weinkelch herbei.
    „Ich habe keinen Hunger.“
    „Du musst etwas essen, oder du wirst auch krank.“
    „Adelar …?“
    „Olva wird jetzt bei ihm sein.“ Er stellte Brot und Wein ab und setzte sich zu ihr aufs Bett. „Mein Platz ist hier bei dir.“ Er wollte ihre Hand streicheln.
    Meradyce zog ihren Arm fort. „Und mein Platz war bei Betha.“
    „Ihre Zeit war abgelaufen“, sagte er, weil er sie auf irgendeine Art trösten wollte.
    Unvermittelt setzte sie sich auf und starrte ihn zornig an. „Es war meine Schuld, Einar! Ich hätte mich mehr um die Kinder kümmern müssen. Ich hätte wissen müssen, was Adelar dachte. Ich hätte sie bei mir behalten müssen. Wenn ich sie nicht …“ Sie unterbrach sich und blickte zu Boden.
    „Und wenn ich euch nicht aus eurem Dorf entführt hätte, würde Betha jetzt noch leben.“
    Aufs Neue traten die heißen Tränen in Meradyce’ Augen, und sie vermochte sie nicht zurückzuhalten. Sie wollte es auch gar nicht versuchen. Betha war gestorben, und das war ihre und Einars Schuld.
    „Meinst du, ich hätte noch nicht darüber nachgedacht?“, fragte er leise. „Glaubst du, ich hätte mir nicht schon hundertmal Vorwürfe gemacht, weil ich sie aus ihrer Heimat gerissen habe? Der Than hatte die feste Zusage verlangt, dass seinen Kindern kein Schaden zugefügt wurde, doch ich habe mich sowohl darüber wie auch über Svends Befehl hinweggesetzt, weil ich dich für die Mutter der beiden hielt. Ich dachte, du würdest sie bei dir haben wollen.“
    „Ich hätte dir gleich sagen sollen, dass es nicht meine Kinder waren. Ich habe versucht, sie zu beschützen, doch ich habe versagt.“ Sie seufzte schwer. „Bitte, Einar, geh fort. Ich kann jetzt nicht mit dir zusammen sein. Ich muss allein sein.“
    „Nein!“ Er zog sie hoch, hielt sie an den Schultern fest und blickte in ihre rot geränderten Augen. „Schließe mich nicht aus! Ich wollte keine Ehefrau haben, weil ich mich nicht belasten wollte. Doch nun bist du meine Ehefrau, und mir liegt sehr viel an dir, Meradyce!“ Er senkte die Stimme und lockerte seinen Griff. „Dass Betha gestorben ist, tut mir aufrichtig leid. Ich kann sie jedoch nicht wieder ins Leben zurückholen.“ Seine Stimme wurde immer leiser. „Ich habe auch Kinder verloren Meradyce.“
    Sie blickte ihn an und erkannte seine Aufrichtigkeit und seine Trauer.
    „Endredi war mein erstes Kind und das einzige, das ich jemals anerkannt habe, doch es hat noch weitere Frauen und weitere Kinder gegeben. Eines kam zu früh, eines wurde tot geboren, und das andere, ein Sohn, ist nur ein halbes Jahr alt geworden.“
    Sie hörte seiner Stimme den Schmerz an und nahm seine Hand in ihre. „Und die Mütter dieser Kinder?“
    „Sie stammten nicht aus diesem Dorf. An keiner von ihnen lag mir etwas, das über mein Vergnügen an ihnen hinausgegangen wäre; ich gestehe es zu meiner Schande.“ Er seufzte tief auf. „Wer weiß schon, weshalb solche Dinge geschehen? Ich wünsche mir von ganzem Herzen, ich wäre Betha und Adelar niemals begegnet.“ Er strich ihr die Locken aus dem tränenfeuchten Gesicht. „Andererseits wäre ich dir dann auch nicht begegnet.“
    „Ach Einar …“

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