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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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Finger, und die Berührung war so beruhigend und gleichzeitig verwirrend, dass ihr ganz schwindelig wurde. Sie versuchte, sich den schlechten Ruf des Viscounts in Erinnerung zu rufen. Dies waren vermutlich die üblichen Komplimente eines erfahrenen Verführers. Sie durfte auf keinen Fall unvorsichtig werden. Sie fasste sich mit einer Hand an die Stirn. Vom Likör und von der Hitze im Raum bekam sie Kopfschmerzen.
    „Es ist bedauerlich, dass wir uns zu einem Zeitpunkt begegnen, in dem ich nicht ganz ich selbst bin“, sagte sie ein wenig vorwurfsvoll. „Ich hätte mich gewiss unter anderen Umständen Ihnen gegenüber zivilisierter verhalten, Sir.“
    Peter lächelte erneut. „Ich glaube, es ist wichtig, dass wir beide ehrlich sind. Machen Sie sich also bitte keine Gedanken, dass ich Ihr Verhalten missbilligt haben könnte. Was wollten Sie mir wirklich sagen, Cassandra?“
    Wieder sprach er ihren Namen wie eine Liebkosung aus. Bei keinem anderen hatte es je so geklungen. Cassie atmete tief durch und versuchte sich zu erinnern, was sie eigentlich hatte sagen wollen. Sie fühlte sich ein wenig verunsichert.
    „Ich habe beschlossen, nicht zu heiraten, Mylord“, erklärte sie. „Daher fürchte ich, dass Ihre Reise umsonst war. Sobald ich fünfundzwanzig bin, kann ich über mein Vermögen frei verfügen. Das erscheint mir in jeder Hinsicht vorteilhafter, als es jemand anderem zu übertragen.“
    Sehr zu ihrem Erstaunen bemühte sich Peter nicht, sie zu überreden. Er blickte sie lediglich mit seinen klugen blauen Augen an, bis Cassie überhaupt nicht mehr wusste, wo ihr der Kopf stand.
    „Ich respektiere Ihren Standpunkt“, sagte er schließlich. „Wenn Sie allerdings doch eine Heirat in Betracht zögen, würden Sie mich dann als einen akzeptablen Kandidaten betrachten?“
    Ja, oh ja natürlich. Cassie vermied es gerade noch, den Gedanken laut auszusprechen. Lord Peter Townend, Viscount und Erbe eines Marquis, erschien ihr unter vielen Gesichtspunkten mehr als akzeptabel, und genau das brachte sie völlig durcheinander.
    „Das ist eine theoretische Frage, Mylord“, gab sie zu Bedenken, nachdem sie sich wieder zusammengerissen hatte.
    „Das gebe ich zu. Aber wäre ich denn zumindest rein theoretisch akzeptabel?“
    Ganz sanft umschloss Peter ihre Finger. Cassie versuchte, die Ruhe zu bewahren.
    „Ich bin mir nicht sicher, ob Sie akzeptabel sind, Sir“, erwiderte sie streng und versuchte vergeblich, ihre Hand aus seiner Umklammerung zu befreien. „Zum Beispiel gibt es ernsthafte Bedenken, die Ihren Charakter betreffen. Ich habe zufällig ein Gespräch meiner Cousins John und Anthony mitbekommen, in dem von Ihnen die Rede war. John meinte, Sie hätten eine verwegene Art, und er äußerte Zweifel, ob er eine Verbindung zwischen uns gutheißen sollte. Was sagen Sie dazu?“
    „Offen gestanden finde ich es gut, dass Ihre Cousins sich um Ihr Wohlergehen sorgen“, antwortete Peter.
    „Sie haben meine Frage nicht beantwortet.“
    Peter lächelte. „Das haben Sie also bemerkt.“
    „Natürlich habe ich es bemerkt. Also, was meinen Sie dazu?“
    Auf Peters Gesicht zeigte sich eine Spur von Resignation. „Gut, ich gebe es zu. Sie haben mich ja bereits dazu gebracht, mich verwegen zu verhalten, Miss Ward.“
    „Das ist kein guter Ausgangspunkt“, erwiderte Cassie tadelnd. „Ich habe es also mit einem verwegenen Mitgiftjäger zu tun. Haben Sie irgendwelche positiven Eigenschaften, die das wieder ausgleichen könnten?“
    „Viele. Zum Beispiel bin ich ein sehr ehrlicher Mensch, wie sie vielleicht schon bemerkt haben.“
    Gegen ihren Willen musste Cassie lächeln. Sein offenes Eingeständnis von Fehlern hatte etwas seltsam Entwaffnendes.
    „Es überrascht mich, dass Anthony und John Sie dennoch für den am meisten geeigneten Kandidaten hielten.“
    „Vielleicht haben Ihre Cousins sich meine außergewöhnlichen Qualitäten vor Augen geführt, die Ihnen hoffentlich auch noch auffallen werden.“
    Cassie warf ihm einen unwilligen Blick zu. „Ich finde es ausgesprochen ärgerlich, dass meine Cousins mich unbedingt verheiraten wollen. Anthony hat die Ehe kein Glück gebracht. Natürlich spricht er nie darüber, aber ich weiß, dass er unglücklich ist, seit Georgiana verschwunden ist, und außerdem erklärt er ständig, nie wieder heiraten zu wollen.“ Sie machte eine abfällige Handbewegung. „Und was John angeht, er und seine erste Frau haben sich in der Öffentlichkeit gut zusammengerissen, aber jeder in der

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