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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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kein freier Mann, und ich möchte nicht, dass Sie meinetwegen noch mehr Gefahren auf sich nehmen.“
    Amy starrte ihn an, entschlossen ihm nicht die Zusicherung zu geben, die er von ihr verlangte.
    Er schaute ihr in die Augen. Die Versuchung, die von ihr ausging, war gewaltig. Marcus wünschte sich nichts sehnlicher, als sie an sich zu ziehen, sie spüren zu lassen, wie sehr er sie begehrte, und sie zu küssen, bis sie vor Leidenschaft die Besinnung verlor. Aber sie war eine unschuldige junge Dame. Sein hitziges Verlangen würde sie abstoßen.
    Ein schrecklicher Gedanke kühlte ihn wie eine unerwartete eiskalte Dusche ab. Er hatte sie schon küssen wollen, als sie ihm in diesem Haus zum ersten Mal begegnet war. Und bei dieser Gelegenheit war er vollkommen nackt gewesen. Zwar hatte er sich irgendwann umgedreht, doch von ihrem Gesicht hatte er weder ein Anzeichen für Überraschung noch für Furcht ablesen können. Gehörte es etwa zu Amy Devereaux’ fragwürdigen Angewohnheiten, Gentlemen in ihren Schlafzimmern aufzusuchen? Vielleicht war sie alles andere als unschuldig.
    Marcus trat einen weiteren Schritt zurück, um eine sichere Entfernung zwischen seinem nach wie vor erhitzten Körper und der Versuchung zu schaffen. Allein der Gedanke, sie zu küssen, erregte ihn maßlos. Es war für ihn eine qualvolle Situation.
    „Sie haben mich vor Mr Lyndhurst-Flint gerettet. Ich bin mir sicher, dass er mir Gewalt antun wollte.“
    „Natürlich lag das in seiner Absicht“, erwiderte Marcus ärgerlich. „Es war dumm von Ihnen, mit ihm allein in ein Zimmer zu gehen.“
    Amy blickte ihn empört an. „Sie haben eine sehr schlechte Meinung von mir, Sir. Er hat mich mit einem Trick in dieses Zimmer gelockt. Ich dachte, ich würde Sarah dort antreffen.“
    Marcus holte tief Luft und fluchte leise. „Verzeihen Sie mir, Madam. Ich muss Sie erneut um Entschuldigung bitten.“
    Sie schaute zu ihm auf und nickte zaghaft.
    „Allerdings bezieht sich die Entschuldigung nicht darauf, dass ich erneut gesagt habe, dass Sie Ihre Maskerade aufgeben und sich nicht um mein weiteres Schicksal scheren sollten. Ich habe bereits einen Verdacht, wieso Frobisher mich beschuldigt. Und wenn ich richtig liege, werde ich es leicht beweisen können.“
    Amy blickte ihn zweifelnd an. Sie wollte ihm zeigen, dass sie ihm kein Wort davon glaubte.
    „Ich danke Ihnen für Ihr Angebot, Miss Devereaux, aber ich lehne Ihre Hilfe ab. Und jetzt sollten Sie besser gehen.“
    Ihre entschlossene Körperhaltung demonstrierte, dass sie seiner Aufforderung nicht Folge leisten würde. Unbeirrt zog sie ihre eigenen Schlüsse aus dem Gesagten. „Sie denken, dass William Lyndhurst-Flint die Schuld daran trägt, nicht wahr?“
    Beim Jupiter, sie ist mehr als scharfsinnig!
    „Wie wir inzwischen wissen, versucht er, sich Geld zu leihen, indem er seine Aussichten auf das Erbe des Majors als Sicherheit anführt. Wenn Sie allerdings der Erbe des Majors werden, wäre das alles hinfällig. Falls man Sie jedoch eines Verbrechens für schuldig befindet und rechtskräftig verurteilt …“ Sie blickte ihn fragend an und verstummte. Als er nicht sofort antwortete, flüsterte sie: „Wie ich sehe, liege ich mit meiner Annahme richtig.“
    „Amy …“
    „Wenn es also irgendeinen Beweis geben sollte, befindet er sich in Mr Lyndhurst-Flints Zimmer. Er wird den ganzen Tag mit den anderen auf der Jagd verbringen. Dann kann ich sein Zimmer viel gründlicher durchsuchen, als ich es beim letzten Mal getan habe.“
    „Nein!“, entfuhr es ihm viel zu laut. Hatte Anthony es gehört? Er senkte die Stimme und flüsterte eindringlich: „Nein, Amy! Ich bitte Sie. Das ist viel zu gefährlich.“
    Sie legte den Kopf zur Seite und lächelte ihn an. Dann knickste sie keck. „Ich werde Ihnen berichten, ob ich etwas finde. Es ist gänzlich ungefährlich. Selbst Timms wird den Major auf die Jagd begleiten.“
    „Amy …“
    „Und nun muss ich gehen. Sie haben mich viel zu lange aufgehalten, Sir.“
    „Aber …“
    Sie strahlte ihn an und hielt einen Finger vor die Lippen. Marcus wollte lachen, aber er schüttelte nur ungläubig den Kopf. „Sie sind eine erstaunliche Person, Amy Devereaux. Und wenn Sie noch eine Sekunde länger bleiben, kann ich für nichts mehr garantieren.“ Er machte einen Schritt auf sie zu. Zu seiner Überraschung blieb sie ganz ruhig stehen und lächelte ihn an.
    „Amy …“, flüsterte er drohend.
    „Hm?“
    Er durfte es nicht tun. Er zwang sich, um sie herumzugehen,

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