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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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sie sei entschlossen gewesen, den Conte aufzusuchen.“
    Im ersten Moment wollte James seinen Cousin der Lüge bezichtigen. Doch warum hätte Alfred eine Behauptung aufstellen sollen, die sich, wenn sie falsch war, leicht widerlegen ließ? Nein, Sophie hatte sich wohl wirklich mit Cariotti getroffen. Warum? Dass sie in eine Spionageaffäre verwickelt war, ließ sich wohl ausschließen. War sie womöglich in den Conte verliebt, obwohl sie das so vehement abstritt?
    „Ich hielt es für meine Pflicht, Sie zu informieren“, erklärte Carstairs.
    „Damit ich auf den Klatsch vorbereitet bin?“
    „Meine Gattin wird den Mund halten. Und Mrs Jessop scheint ebenfalls entschlossen, nichts zu sagen. Aber auf der Straße herrschte reger Betrieb. Gut möglich, dass jemand die junge Dame erkannt hat.“
    Nachdenklich nickte James.
    „Hatten Sie inzwischen Gelegenheit, das Buch von Miss Langford zu lesen, Belfont?“
    „Ja. Es enthält keine Passagen, die einem der Unsrigen gefährlich werden könnten.“
    „Und wie steht es um unsere Feinde?“
    „Außer dem Conte wird niemand erwähnt, den ich kenne. Sophie schreibt, dass er einige Mal zu Gast bei ihrem Vater war und bei diesen Gelegenheiten auch über seine Sympathie für Napoleon gesprochen hat. Es wird ihm nicht gefallen, wenn alle Welt davon erfährt. Aber er hat nichts gesagt, was ihm ernsthaft schaden könnte.“
    „Vielleicht weiß die junge Dame mehr, als sie zu Papier gebracht hat.“
    „Wohl kaum. Aber ich kann sie erst danach fragen, wenn ich sie gefunden habe.“
    Fragend hob Carstairs die Augenbrauen.
    „Ich muss sie suchen.“
    „Tun Sie das! Und bringen Sie sie eine Zeit lang aus London fort, damit sie nicht in ernsthafte Schwierigkeiten gerät.“
    James nickte und begleitete den Besucher zur Tür. Es behagte ihm nicht, dass Carstairs ihm Ratschläge erteilte. Aber seine Gedanken drehten sich in erster Linie um Sophie. Er war in großer Sorge um sie und sehnte sich heftig danach, sie in die Arme zu schließen, sie zu küssen und sie vor allem Bösen zu beschützen.
    Er hatte gerade einen der Hausburschen zu den Ställen geschickt, weil er den Phaeton brauchte, als es erneut klopfte.
    Diesmal war es Mrs Jessop, die ins Zimmer segelte. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters trug sie einen Strohhut, der an eine bunte Frühlingswiese erinnerte und gar nicht zu ihrem tristen schwarzen Kleid passen wollte. „James“, rief sie, „ich muss dringend mit dir und Harriet reden.“
    „Lass uns ins Frühstückszimmer gehen.“
    Sie nickte und begann sogleich mit einem langen Monolog über das wunderschöne Wetter und den anscheinend damit einhergehenden Verfall der Sitten. Zum Schluss verkündete sie triumphierend: „Das schreckliche Mädchen wurde beobachtet, wie es das Haus dieses italienischen Adligen verließ.“
    „Sophie soll bei Conte Cariotti gewesen sein?“ Harriet schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Nun“, Mrs Jessop funkelte sie herausfordernd an, „ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Und mein Alfred hatte ihr kurz zuvor noch angeboten, sie nach Hause zu bringen. Aber sie wollte unbedingt diesen Cariotti treffen. James, du musst sie umgehend loswerden. Sie bringt Schande über die Familie!“
    „Wir würden niemals eine junge Dame, die mit uns verwandt ist, vor die Tür setzen“, stellte Harriet fest. „Sophie braucht uns.“
    „Zweifellos“, gab Mrs Jessop spöttisch zurück. „Sie ist gänzlich mittellos und hofft, von euch eine ordentliche Mitgift zu bekommen. Schließlich habt ihr sie schon neu eingekleidet und sie in die besten Kreise eingeführt. Eine gierige kleine Glücksritterin habt ihr auch da ins Haus geholt. Wie konntet ihr nur so blind sein!“
    James erhob sich und verabschiedete sich mit einem kurzen Nicken. Wenn er sich nicht täuschte, war soeben sein Phaeton vorgefahren. Statt sich das unsinnige Jammern seiner Tante anzuhören, wollte er sich lieber auf die Suche nach Sophie machen.
    Als Erstes, dachte er, werde ich Cariotti befragen.
    Vor dessen Haus brachte er die Pferde zum Stehen, sprang auf den Gehsteig und rief einen Straßenjungen herbei, der auf die Kutsche aufpassen sollte. Dann ging er zum Haus und klopfte. Es war die Vermieterin selbst, die ihm öffnete. Sogleich drängte er sich an ihr vorbei und verlangte den Conte zu sprechen.
    „Ich werde nachsehen, ob er daheim ist“, erklärte die Frau würdevoll. „Wen darf ich melden? Und in welcher Angelegenheit?“
    Er wollte aufbrausen, erkannte aber noch

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