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Historical Saison Band 12

Historical Saison Band 12

Titel: Historical Saison Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss Sylvia Andrew Diane Gaston
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als ich es erfuhr, Lexi. Solch ein schrecklicher Unfall. Dein armer Vater.“
    „Ja“, sagte Lexi. „Es war ein schwerer Schlag für uns alle. Ich glaube, Papa ist nie darüber hinweggekommen.“
    Sie klang so bedrückt, dass Lady Wroxford sanft fragte: „Ziehst du es vor, nicht darüber zu sprechen?“
    Lexi schüttelte den Kopf. „Ich würde gern mehr über Johnnys Leben in London erfahren, besonders über die letzten Wochen vor seinem Tod. Ich weiß so wenig darüber, und ich denke, dadurch bleibt die Erinnerung an ihn lebendiger.“
    „Nun ja, wenn du meinst …“, sagte Lady Wroxford unsicher. „Aber sicher hat Lord Deverell dir bereits erzählt …“
    „Sie vergessen, Madam, dass ich den größten Teil des Jahres außerhalb von England verbracht habe“, erwiderte Richard. „Ich habe Johnny vermutlich viel weniger zu Gesicht bekommen als seine anderen Freunde. Können Sie uns helfen? Haben Sie Johnny des Öfteren gesehen?“
    Lady Wroxford runzelte die Stirn. „Nun, das würde ich nicht gerade sagen“, meinte sie bedächtig. „Gelegentlich kam er zu meinen Gesellschaften, aber zumeist zog er seinen eigenen Freundeskreis vor. Junggesellen wie er. Ich habe mich immer über sein Kommen gefreut. Er konnte sehr amüsant sein.“
    „Sicher waren seine Freunde entsetzt über seinen Tod.“
    „Oh ja! Der junge Stephen Hargreaves war mehrere Wochen tief betrübt. Ich habe ihn nie so still erlebt.“ Sie zögerte kurz. „Ich muss sagen, ich wünschte, Sie wären früher aus Wien zurückgekehrt, Lord Deverell. Auf Sie hätte Johnny gehört.“
    „In welcher Hinsicht?“
    „Ich hatte den Eindruck, dass er etwas zu leichtsinnig geworden war. Es gab Gerüchte, dass er hohe Schulden haben sollte …“ Sie sah Lexi bedrückt an. „Ich habe versucht, mit ihm zu reden, aber natürlich hat er sich von mir nichts sagen lassen. Ich glaube, er hielt mich für eine Wichtigtuerin. Er hat mich ausgelacht und mich geneckt, du weißt ja, wie er war.“
    „Verschuldet? Aber Papa hat ihm doch eine großzügige Apanage zur Verfügung gestellt.“
    „Ja. Gewiss hat man übertrieben.“
    „Schien er denn besorgt oder unglücklich?“
    „Nein, nein, Lexi. Vielleicht ein wenig gelangweilt, indes gewiss nicht unglücklich. Warum fragst du?“ Lexis Miene veranlasste sie, hastig fortzufahren: „Oh, mein liebes Mädchen, nein! Johnnys Situation war so schlimm nicht. Du darfst keinen Augenblick denken, dass sein Tod kein Unfall war. Es gab nie das leiseste Anzeichen, dass er sich selbst das Leben genommen haben könnte.“
    „Natürlich nicht“, sagte Richard rasch und schaute Lexi warnend an. „Johnny war ja immer knapp bei Kasse, er hat sich jedoch nie etwas daraus gemacht. Und am Tag des Unfalls war er gut aufgelegt und hat sich auf die Rennen in der darauffolgenden Woche gefreut. Aber um noch einmal auf seine Freunde zu sprechen zu kommen. Dieser Stephen Hargreaves … er war nicht beim Militär, oder doch?“
    „Nein, Stephen ist nicht für den Militärdienst gemacht, er frönt viel zu gern dem Luxusleben. Seine Mutter ist mit mir befreundet. Soll ich ihn vielleicht einmal zum Dinner einladen? Ich habe immer schmunzeln müssen, wenn ich die beiden zusammen gesehen habe. Stephens Haar ist ebenso rot wie Johnnys.“
    „Ach ja?“, fragte Lexi.
    „Ja. Man hat sie deswegen immer geneckt. Du weißt ja, wie das ist, mein Kind. Ich denke, du hast ebenfalls Neckereien über dein Haar erdulden müssen. Johnny hat immer darüber gelacht und sich nichts daraus gemacht, aber Stephen ist eine empfindsame Seele.“
    „Alexandra hat wunderschönes Haar“, sagte Richard.
    Lady Wroxford zwinkerte ihm zu. „Ja, gewiss. Ich habe mir schon gedacht, dass Sie dieser Auffassung sind.“ Beiden ein Lächeln schenkend stellte sie fest: „Also ist es abgemacht. Ich werde den jungen Hargreaves so bald wie möglich einladen, damit ihr ihn kennenlernt. Ich denke, er wird sich gern mit euch über Johnny unterhalten. Vielleicht kann ich auch noch einige der anderen Gentlemen einladen, sofern sie in London weilen. Dein Bruder hatte viele Freunde.“
    Sie plauderten noch eine Weile über andere Dinge. Natürlich wollte Lady Wroxford alles über die Hochzeit erfahren, und Lexi bewunderte Richard dafür, wie geschickt er ihre Fragen aufrichtig beantwortete und dennoch nichts über den skandalösen Vorfall in der Kirche verriet.
    Als er Lexis Zusammenbruch erwähnte, meinte Lady Wroxford: „Das wundert mich nicht. Was für ein Segen, dass Sie

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