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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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Dominic, denn er hatte Arabellas Familie gut gekannt und gemocht. „Und Mrs Tatton?“
    „Die Krankheit hat meine Mutter sehr geschwächt. Aber sie ist am Leben geblieben.“
    „Weiß sie, wo du bist?“
    Nur für einen kurzen Moment verriet ihr Gesicht gewisse Schuldgefühle. „Nein …“ Dann hob sie wieder einmal herausfordernd ihr Kinn. „Nicht, dass es dich etwas anginge!“
    In dem Schweigen, das nun folgte, hörte er ein Bett im Nebenraum knarren, achtete aber nicht weiter darauf.
    Dominic musterte Arabella nachdenklich. Noch eine Frage musste er ihr stellen, obwohl er die Antwort bereits zu kennen glaubte, weil sie sich in Mrs Silvers „Haus der bunten Freuden“ aufhielt.
    „Gab es nach Marlbrooks Tod einen anderen Mann? Einen Gemahl oder Beschützer?“
    „Nein“, erwiderte sie mit gepresster Stimme. In ihren Augen las er unmissverständliche Abneigung. „Wäre es anders, würde dich aber auch das nichts angehen.“
    Eine Zeit lang starrten sie einander wütend an, bevor Arabella aufstand und zu den langen schwarzen Vorhängen schritt, die das Fenster verdeckten.
    Sie konnte einfach nicht still sitzen und sich von Fragen bestürmen lassen, denn sie fürchtete, wohin sie führen mochten. Außerdem hatte Dominic kein Recht, sie zu verhören. Mit seinem Entschluss vor all den Jahren hatte er das Recht verwirkt, irgendetwas über ihr Leben zu erfahren.
    Sollte er doch das Schlimmste von ihr denken, wenn es ihn an weiteren Fragen hinderte und aus diesem Zimmer trieb … Ja, sollte er sie für die Hure halten, zu der er sie gemacht hatte. Das fand sie besser als die andere Möglichkeit.
    Würde er die Wahrheit über meine Situation kennen – das könnte ich nicht ertragen. Besser seine Verachtung spüren als sein Mitleid …
    Durch den schmalen Spalt zwischen den Vorhängen sah sie eine schwarze Nacht ohne Sterne.
    Nach einer Weile warf Arabella einen Blick über ihre Schulter. Reglos starrte Dominic in den Kamin, auf die kleinen flackernden Flammen über den glühenden Kohlen. Seine Miene wirkte so düster wie die Nacht da draußen.
    „Dass ich dich hier angetroffen habe, in einem verdammten Bordell, kann ich einfach nicht glauben!“ Noch immer beschleunigte das quälende Entsetzen seinen Puls.
    Fast sechs Jahre lang hatte Dominic sich vorgestellt, wie er sie eines Tages finden würde. Verschiedene Situationen waren ihm durch den Sinn gegangen – und natürlich kam keine einzige auch nur annähernd an die schreckliche Realität heran. Seine geliebte Arabella war nun eine Dirne in einem luxuriösen Freudenhaus! Miss Noir, verfügbar für alle Gäste, die genug bezahlten … Bei diesem Gedanken wurde ihm übel.
    „Dann geh doch und rede dir ein, wir hätten uns nie wiedergesehen“, schlug sie leise vor, ohne ihn anzuschauen.
    Minutenlang durchbrach nur das schwache Knistern des beinahe heruntergebrannten Feuers die Stille, bis Dominic entgegnete: „Das kann ich nicht, Arabella.“ Trotz seines Zorns – ein solches Leben verdiente sie nicht.
    In einem hauchdünnen schwarzen Seidenkleid, das mehr enthüllte, als es verbarg, stand sie da. Der Anblick ihres fast nackten Rückens weckte neue Lust in ihm.
    Warum begehrte er sie immer noch, nachdem sie die Treue gebrochen und Marlbrook geheiratet hatte? Nach allem, was er ihr in dieser Nacht unter so würdelosen Umständen schon abverlangt hatte? Es erfüllte ihn keineswegs mit Stolz oder Genugtuung, dass er sie wie eine Hure behandelt hatte – obwohl sie nichts anderes war. Niemals hätte er sie angerührt, wäre ihm ihre Identität schon vorher bewusst geworden.
    „Warum kannst du es nicht?“, fragte sie. „Genau das will ich. Geh – und komm nicht wieder!“
    „Um früherer Zeiten willen, Arabella …“
    „Erspar mir dein Mitleid!“ Erbost fuhr sie zu ihm herum und stemmte die Hände in die Hüften. „Was uns einmal verbunden hat, ist längst entschwunden!“
    „Oh, das weiß ich sehr gut.“
    In ihren Augen funkelte ein wildes Temperament, das Dominic damals nie gesehen hatte. Ihre Lippen waren von seinen Küssen gerötet und geschwollen, unter heftigen Atemzügen hoben und senkten sich ihre Brüste, und er sah, wie der lockere schwarze Stoff hinunterglitt und rosige Knospen entblößte.
    Sobald sie seinen Blick bemerkte, zerrte sie die Seide hastig nach oben und hielt sie fest.
    „Dafür ist es jetzt zu spät, Arabella.“
    Im Gegensatz zu ihm war ihr bewusst gewesen, mit wem sie vorhin geschlafen hatte. Von ihren Lippen kam ein

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