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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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mich, seine Mutter! Diese Erkenntnis half Caroline, ihre lähmenden Selbstzweifel zu überwinden. Schließlich konnte es nicht so schwierig sein, ihm die Stirn zu benetzen.
    „Du hast Fieber, mein Liebling.“ Sie nahm Parker, die in diesem Moment hereineilte, die Schüssel aus der Hand und tauchte das Tuch ins kalte Wasser. „Papa ist losgelaufen, um jemanden zu finden, der dich wieder gesund machen wird.“
    „Ich wünschte, Greggy wäre hier“, beklagte er sich.
    „Ich auch, mein Kleiner, ich auch.“ Sosehr es sie auch schmerzte, dass ihr Sohn sich nach seiner Kinderfrau sehnte, konnte sie es ihm wirklich nicht verdenken. Bis jetzt war es immer Mrs McGregor gewesen, die sich um ihn gekümmert hatte. Und jedes Mal hatte sie ganz strikt darauf bestanden, die Mutter aus dem Kinderzimmer fernzuhalten, wenn Wyn krank war.
    Jetzt bereute Caroline es bitter, dass sie nicht bei ihm gewesen war, wann immer ihr Kind sie am dringendsten gebraucht hatte. „Soll ich dir eine Geschichte über Mrs McGregor erzählen?“
    Der Kleine nickte. „Du kannst gut erzählen. Papa auch. Ich hoffe, er wird mich zu all den Plätzen auf der Insel bringen, die er uns gestern Nacht beschrieben hat.“
    Caroline bezweifelte es sehr. Jetzt mehr denn je. Gewiss würde Bennett seinen Sohn zurück in die Sicherheit und Bequemlichkeit von Sterling House bringen wollen, sobald Wyn gesund genug war, um reisen zu können.
    „Es war einmal“, fing sie leise an und fuhr mit dem feuchten Tuch über seine feuerroten Wangen, „ein Tag, da Mrs McGregor sich aufmachte, von Sterling House nach Schottland zu reisen.“
    Caroline zog die Geschichte, so gut sie konnte, in die Länge in der Hoffnung, Wyn abzulenken. Als sie endlich hörte, wie die Haustür geöffnet und zugeschlagen wurde, und gleich darauf Bennetts schnelle, energische Schritte auf der Treppe erklangen, atmete sie unendlich erleichtert auf.
    Einen Moment darauf kam er herein, den Blick sorgenvoll auf seinen Sohn geheftet. „Wie geht es ihm? Etwas besser?“
    „Ich glaube nicht. Er sagt, dass er friert und ihm alles wehtut, aber eine ganze Weile schon ist er ganz ruhig.“
    Eine kleine, stämmige Frau kam hinter Bennett ins Zimmer gehumpelt. „Wie es aussieht, haben Sie ihn zum Schlafen gebracht, Ma’am. Was immer Ihrem kleinen Jungen zu schaffen macht, das ist eins der besten Heilmittel.“
    Die Frau hatte tief liegende Augen und ein eher unscheinbares Gesicht. Graue Strähnen lugten unter ihrem Häubchen hervor. Sie strahlte so viel ruhige Tüchtigkeit aus, dass Caroline sich sofort besser fühlte.
    Bennett senkte die Stimme. „Meine Liebe, ich darf dir Mrs Hicks vorstellen. Man hat mir gesagt, dass sie die erfahrenste Heilerin der Insel ist.“
    „Ich danke Ihnen, dass Sie zu so früher Stunde gekommen sind, Mrs Hicks.“ Caroline erhob sich vom Bett. „Ich hoffe, Sie werden unserem Sohn helfen können.“
    Die Frau lachte leise. „Ich werde zu jeder Tages- und Nachtzeit gerufen, Ma’am. Und keiner auf Tresco nennt mich Mrs Hicks. Immer nur Tante Sadie.“
    Sie trat ans Bett und musterte Wyn eingehend. „Ihr Gatte sagte mir, der Junge ist gestern in den Regen geraten.“
    „Das stimmt. Wir haben ihn, so schnell es nur ging, in trockene Kleider gesteckt, aber es schien ihm da schon kalt zu sein, und er hatte beim Abendessen keinen Appetit.“
    Die Heilerin stellte ihr noch mehrere Fragen. Als Wyn aufwachte, untersuchte sie ihn, sah ihm in den Mund, überprüfte, ob er Ausschlag hatte, befühlte seinen Bauch und die Ohren. Und während der ganzen Zeit sprach sie mit ruhiger, sanfter Stimme auf ihn ein. Mrs Hicks war vielleicht nicht in einer feinen medizinischen Akademie ausgebildet worden, aber Caroline vertraute ihr sofort.
    „Können Sie etwas tun?“, fragte sie die Heilerin ängstlich.
    Mrs Hicks nickte. „Ich werde ihm einen Schafgarbentee machen. Das senkt meistens das Fieber. Fahren Sie ruhig fort, ihm weiterhin die Stirn zu kühlen, geben Sie ihm viel zu trinken und lassen Sie ihn schlafen, soviel er möchte.“
    Als Caroline ihr schon danken wollte, fügte sie ernst hinzu: „Eine Sache noch. Tun Sie alles, um den Jungen nicht aufzuregen. Sonst könnte das Ganze sich zu einem Gehirnfieber auswachsen. Und das wäre sehr schlecht.“
    Eisige Angst durchfuhr Caroline. Sie blickte nach unten und erkannte erst jetzt, dass sie sich an Bennetts Hand klammerte. Verlegen wollte sie ihn freigeben, aber auch er hielt sie fest und wollte nicht loslassen.
    Am

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