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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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Vernarrtheit für Liebe gehalten und geglaubt, er könnte ihr die Zuneigung und Anerkennung schenken, die Sir Wyndham ihr immer versagt hatte. Kein Wunder also, dass sie ihre Ehe als Tortur beschrieben hatte.
    Bennett steckte die Hand in die Tasche und berührte den Ring, den Caroline ihm an jenem verhängnisvollen Abend entgegengeschleudert hatte. Sein tief verwurzelter Selbsterhaltungstrieb warnte ihn davor, die selbstzerstörerische Dummheit zu begehen, sich in seine eigene Frau zu verlieben – noch dazu fünf Jahre zu spät.
    Einen Moment lang, als sie sich zu Bennett umdrehte, hatte Caroline geglaubt, er würde ihr ins Schlafzimmer folgen. Wie sehr sie wünschte, er hätte es getan!
    Im Lauf der folgenden Tage verließ sie diese schwelende Begierde nie, wenn sie in Bennetts Nähe war. Obwohl ihr die Vernunft sagte, dass es dumm wäre, diesem Gefühl nachzugeben. Seine körperlichen Gelüste mochte Bennett für eine letzte leidenschaftliche Nacht zu ihr führen, aber danach würde es alles nur schwieriger machen. Es war ein zu großes Risiko und würde das zerbrechliche Bild einer glücklichen Familie, das sie ihrem Sohn vorspielten, nur gefährden. Ganz zu schweigen von dem Risiko, das es für ihr Herz bedeuten würde.
    Doch als sie zu ihrem nächsten Ausflug aufbrachen, war es so einfach zu vergessen, dass sie nicht wirklich die glückliche Familie waren, die sie zu sein vorgaben.
    „Wohin bringst du uns dieses Mal, Papa?“, fragte Wyn neugierig, als sie zum Blockhaus schlenderten und dort in einen schmalen Weg abbogen, der ins Innere der Insel führte.
    „Es ist ein Teil der Insel, den ich euch gern zeigen möchte.“ Bennetts Schritte waren ausgesprochen schwungvoll heute, obwohl er den Picknickkorb tragen musste. „Es war mein Lieblingsort damals, und schon immer hätte ich ihn gern im Frühling erlebt.“
    „Dein Lieblingsort?“ Wyn hüpfte seinen Eltern voraus. „Sogar besser als die Schlösser?“
    Caroline sah sich voller Staunen in einer Landschaft um, die völlig unterschiedlich war von allem, was sie bisher auf Tresco gesehen hatte. Im Gegensatz zum steinigen Heideland im Norden der Insel befanden sich hier nur sanfte grüne Hügel, soweit das Auge reichte. Prächtiger Farbenreichtum bot sich ihren Blicken dar. Einige Bäume trugen violette Blüten zur Schau, die selbst das Leuchten eines Amethysten übertrafen, andere wieder erstrahlten in Kaskaden blassrosafarbener Weidenkätzchen. Selbst die Steinmauern, die den Weg säumten, waren von Moos und Efeu bedeckt und wirkten weniger hart und kalt. Wildblumen schienen überall hervorzusprießen, wohin Caroline auch blickte. Die Blüten zarter Veilchen schauten schüchtern hinter ihren Blättern hervor. Goldgelbe Ringelblumen strahlten mit der Sonne um die Wette. Caroline wäre die Sensation des Abends gewesen, wenn sie ein Seidenballkleid in diesem Farbton zu einer der Gesellschaften in London getragen hätte.
    Aber jene Tage waren ein für alle Mal für sie vorbei. Und seit Caroline auf der Insel war, hatte sie zu ihrer eigenen Überraschung festgestellt, wie wenig ihr das glitzernde gesellschaftliche Leben fehlte, das ihr früher so viel bedeutet hatte. Jetzt fand sie viel größere, wahre Freude in diesen schlichten Familienausflügen.
    „Es ist wie ein riesengroßer Garten!“, rief Wyn. „Ich hoffe, wir können jedes Jahr herkommen, so wie du früher, Papa. Wir haben es hier so schön, dass ich Greggy kaum mehr vermisse.“
    Wann immer ihr Sohn seine Kinderfrau erwähnte, versetzte es Caroline einen Stich der Eifersucht, weil ihm mehr an einer Dienstbotin lag als an seiner Mutter. Aber in letzter Zeit hatte sie begonnen, die Situation in einem anderen Licht zu sehen.
    Es war schließlich nur natürlich für Wyn, den Menschen zu lieben, der sich so aufopfernd um ihn gekümmert hatte und beinahe jeden wachen Moment in seiner Nähe gewesen war. Inzwischen tat es ihr leid, dass sie ihn von Mrs McGregor fortgezerrt hatte, ohne an seine Gefühle zu denken. Und sie war unendlich dankbar dafür, dass es eine liebevolle, ihm vertraute Person gab, die auf ihn aufpassen würde, wenn er mit seinem Vater nach London zurückkehrte.
    „Sorge dich nicht um die Zukunft“, sagte Bennett, ganz offensichtlich nicht bereit, ein Versprechen zu geben, das er nicht halten konnte. „Konzentriere dich darauf, die Gegenwart zu genießen.“
    Sein Rat brachte eine Saite in Caroline zum Klingen. Die Sorge um die Zukunft konnte einem die Gegenwart verderben. So wie

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