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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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werden! Kein Wunder, dass Mrs Tatton ihn für einen Schurken hielt!
    Die letzten Wochen hatte er damit verbracht, die ganze Verantwortung für Arabellas schweres Schicksal seinem Vater anzulasten. Dabei hatte er sich genauso schändlich verhalten wie der verstorbene Duke.
    Statt ihr zu helfen, hatte Dominic seine eigenen selbstsüchtigen Gelüste befriedigt. Er hätte sie aus dem Bordell holen und ihr genug Geld für ein neues Leben geben müssen, ohne sie zu seiner Kurtisane zu erniedrigen. Ob sie bereits eine Hure gewesen war, hätte keine Rolle spielen dürfen. Er hatte sie begehrt – und sich seine Wünsche skrupellos erfüllt. Mit dieser schrecklichen Schuld würde er bis zu seinem letzten Atemzug leben müssen.
    Und er war wütend gewesen, weil sie ihm Archies Existenz verheimlicht hatte!
    Mrs Silver starrte ihn an, und er wusste, er musste sich zusammenreißen und seine Gedanken ordnen. „Wieso kam Arabella hierher?“
    „Als sie in der Werkstatt einer Schneiderin Arbeit suchte, sah ich sie. Wir leben in schweren Zeiten. Deshalb gibt es nur sehr wenige freie Stellen. Und Arabella sah so müde und bedrückt aus.“
    Sie ist verzweifelt gewesen …
    „Aber ihre Schönheit fiel mir auf“, fuhr Mrs Silver fort, „und ich dachte, sie wäre ein Gewinn für mein Haus. Ich erklärte ihr, wie gut sie bei mir verdienen könnte, und gab ihr meine Visitenkarte. Noch am selben Tag suchte sie mich auf. Ebenso wie Sie, Euer Gnaden.“
    Verdammt! Um sich einen lauten Fluch zu verkneifen, biss Dominic die Zähne zusammen und sprach erst weiter, nachdem er sich etwas beruhigt hatte. „Wie heißt die Schneiderin, bei der Sie Arabella entdeckt haben?“
    „Madame Boisseron.“
    Sekundenlang schloss er die Augen. Ausgerechnet die Französin, die er beauftragt hatte, Arabella – seine Mätresse – mit einer neuen Garderobe auszustatten …
    „Madames Adresse …“, begann Mrs Silver.
    Doch er stürmte bereits aus ihrem Salon.
    In Amersham litt Archie erneut an Bauchschmerzen.
    „Schon zum dritten Mal in dieser Woche ist er krank, Arabella“, seufzte Mrs Tatton besorgt.
    Der kleine Junge warf sich stöhnend in seinem Bett umher. Auf seinem bleichen Gesicht standen Schweißtropfen. Arabella befühlte seine Stirn, um festzustellen, ob er Fieber hatte.
    Aber seine Haut war erstaunlich kühl. Angstvoll neigte sie sich zu ihm.
    „Mama, mein Bauch tut so weh“, jammerte er.
    „Wir haben schon nach dem Doktor geschickt. Gleich kommt er und untersucht dich.“
    „Nein, ich will keinen Doktor!“ Archie fing an zu schluchzen.
    „Was für ein Unsinn! Das ist ein sehr netter alter Mann, und er wird dir sicher helfen.“
    Als es an der Vordertür des Cottages klopfte, eilte Arabella nach unten und wollte Dr. Phipps hereinlassen, den sie ihr Leben lang gekannt und der ihr vor vierundzwanzig Jahren ans Licht der Welt geholfen hatte.
    Doch es war nicht Dr. Phipps, der auf der Schwelle stand.
    „Mrs Marlbrook?“ Der junge Mann hatte blaugrüne Augen, dunkelblondes Haar und ein gewinnendes Lächeln. „Ich bin Dr. Roxby. Letztes Jahr ist Dr. Phipps in den Ruhestand getreten. Sie haben eine Nachricht in die Praxis geschickt, Madam? Ihrem Sohn geht es nicht gut?“
    „Sogar sehr schlecht.“ Arabella bat den jungen Arzt ins Haus und führte ihn die Wendeltreppe zu den Schlafräumen hinauf. „Vorige Woche hatte er zweimal Bauchschmerzen, und in dieser schon zum dritten Mal. Anscheinend wird es immer schlimmer.“
    Um durch die niedrige Tür das Zimmer zu betreten, das Arabella mit ihrem Sohn teilte, musste Dr. Roxby den Kopf einziehen. „Beruhigen Sie sich, Madam, ich werde mein Bestes für ihn tun.“
    Sorgfältig untersuchte er Archie, während Arabella und ihre Mutter ihn beobachteten.
    In sanftem Ton erklärte er dem kleinen Jungen, was er machte, und stellte ihm Fragen. „Tut es weh, wenn ich hier auf deinen Bauch drücke? Ist es da besonders arg? Oder besser?“ Dann wandte er sich zu Arabella. „Benutzt er regelmäßig den Nachttopf?“
    „Ja.“
    „Isst er normal?“
    „In letzter Zeit ohne rechten Appetit.“
    „Das werden wir in Ordnung bringen, junger Mann“, versicherte er, lächelte Archie an und bat die beiden Frauen, ihn eine Zeit lang mit dem Patienten allein zu lassen.
    Arabella und Mrs Tatton gingen nach unten ins Wohnzimmer.
    Eine Viertelstunde später folgte ihnen der Doktor. „An einer ernsthaften körperlichen Krankheit leidet er nicht, eher an seelischen Problemen. Er hat mir erzählt, er

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