Historical Saison Band 16 (German Edition)
nichts, was Sie sagen könnten, um ungeschehen zu machen, was Sie mir angetan haben.“
„Ich würde es gern versuchen.“
„Ich nehme an, Sie haben dafür gesorgt, dass Ihr Freund mich hier herausbrachte?“
„Daran ist nichts Ungehöriges, Belle. Ich wollte nur ein paar Augenblicke ungestört mit Ihnen reden. Nach allem, was geschehen ist, halte ich das für unbedingt nötig.“
„Warum ausgerechnet heute Abend?“
Lance überlegte, wie er das Thema am besten ansprechen sollte. „Mir persönlich ist es vollkommen egal, was die Leute von mir denken. Aber ich will auf keinen Fall, dass noch länger Klatsch herumerzählt wird, der Sie verletzt.“
Widerstrebend sah sie ihn an. Seine Worte, die er in ernstem, bedeutungsvollem Ton gesprochen hatte, machten sie misstrauisch. „Dafür ist es ein bisschen zu spät. Sie müssen doch bemerkt haben, wie man mich hier behandelt hat.“
Lance nickte. „Sie sind grausam behandelt worden. Das haben Sie nicht verdient. Es tut mir sehr leid, und ich würde gern versuchen, es wieder in Ordnung zu bringen.“
„Ha“, spottete sie. „Was sind Sie plötzlich – so etwas wie ein Zauberer? All diese Männer. Sie haben sie dazu gebracht, mit mir zu tanzen, nicht wahr?“
„Sie waren alle sehr leicht zu überreden.“
Seine Antwort verletzte Belle so sehr, dass sie eine Weile brauchte, bis sie antworten konnte. „Haben Sie eine Ahnung, wie demütigend es für mich ist, das zu erfahren?“
Er zuckte lässig mit den Schultern. „Das sollte es nicht sein. Diese Männer wollten mit Ihnen tanzen. Sie waren nicht annähernd so bösartig wie die Damen der Gesellschaft und suchten nur nach einer Entschuldigung, um Sie auf die Tanzfläche führen zu können. Ich habe sie ihnen geliefert.“
In sarkastischem Ton bemerkte Belle: „Sie sind nicht nur auf dem Schlachtfeld ein vollendeter Stratege, Mylord. Offenbar haben Sie auch ein Talent für die Politik und die Raffinessen des Ballsaals, wie mir scheint.“
„Ich tue mein Bestes“, erwiderte er und ignorierte ihren Sarkasmus. „Inzwischen macht das Gerücht die Runde, dass ich hinter Ihnen her war und Sie mit einem Trick in mein Schlafzimmer gelockt habe, wo Sie meine Avancen abgewehrt haben.“
„Und wer hat dieses Gerücht in die Welt gesetzt?“
„Ich. Inzwischen glauben die meisten Leute hier, dass Sie aufs Übelste verleumdet wurden.“
„Dem kann ich nicht widersprechen.“
Er schaute sie eine kleine Ewigkeit unablässig an, bis Belle die Anspannung fast nicht mehr ertragen konnte. „Ich glaube, ich sollte wieder hineingehen. Großmutter wird sich schon wundern, wo ich bin.“
„Kommen Sie mit und tanzen Sie mit mir. Zweifellos werden die Klatschmäuler ihre Zungen wetzen, aber lassen Sie sie ruhig. Dieses Mal werden sie nach einer anderen Melodie singen.“
„Man erwartet von mir, dass ich Ihnen aus dem Weg gehe. Haben Sie das schon vergessen?“, erwiderte Belle in scharfem Ton. „Was wird man sagen, wenn wir gemeinsam übers Parkett schweben?“
„Man wird sehen, dass Sie meinem männlichen Charme nicht mehr widerstehen können“, erklärte er grinsend.
Sie musterte ihn kühl. „Bilden Sie sich nur nichts ein. Meinen Sie nicht, dass Sie vorher versuchen sollten, meine Großmutter auf Ihre Seite zu bringen?“
„Aus irgendeinem Grund glaube ich, dass Ihre Großmutter keine Einwände haben wird. Sie wird froh sein, wenn die Kräfte gegen den vielleicht noch anhaltenden Klatsch gebündelt werden.“
„Wollen Sie damit sagen, dass mein Ruf möglicherweise doch noch nicht vollständig ruiniert ist?“
„Nicht, wenn Sie mich heiraten.“
Belle erblasste. Sie konnte nicht glauben, was er da eben gesagt hatte. Sofort kochte die Wut wieder in ihr hoch. „Heiraten? Ich glaube, Sie haben den Verstand verloren! Ich erinnere mich, dass Sie mir in unmissverständlichen Worten gesagt haben, Sie wollten mich nicht heiraten“, bemerkte sie mit kühler, ruhiger Würde. „Sie haben keinen Zweifel daran gelassen, dass Sie mich nicht zur Frau wollen.“
„Das war damals. Heute ist heute. Ich habe es mir anders überlegt“, erklärte er schlicht.
Sie warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Sie haben es sich anders überlegt? Einfach so? Warum? Geschieht es aus Mitleid oder wegen Ihres schlechten Gewissens, dass Sie mich jetzt fragen. Was hat Sie dazu gebracht, zu tun, was die Ehre verlangt?“
Er schüttelte den Kopf, wohl wissend, sie würde ihm nicht glauben. Ihm war klar, wie stolz sie war und
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