Historical Saison Band 16 (German Edition)

Beispiel an dem Tag, als sie von dir gefordert hat, dich ehrenhaft zu verhalten und mich zu heiraten. Ich denke, sie bedauert sehr, was geschehen ist, und auch den Anteil, den sie daran hatte. Und ich kann auch verstehen, wie verärgert du warst, als du mich in Carlton House mit den Diamanten sahst.“
    „Ich gebe zu, dass ich verärgert war, und auch wütend. Mir war aber klar, dass mein Zorn nichts mit dir zu tun hatte.“
    „Ich muss dich das fragen, Lance: Was ist mit deiner Familie? Wie werden deine Verwandten reagieren, wenn sie erfahren, dass du vorhast, eine Frau aus einer Familie zu heiraten, die sie verabscheuen?“
    „Meine Mutter verabscheut niemanden. Was zwischen unseren Großeltern geschehen ist, hat nichts mit ihr zu tun. Sie wird dich als meine Frau akzeptieren und froh sein, dass die Fehde beendet ist.“
    Belle blieb stehen und wandte sich ihm zu. „Und du, Lance? Wirst du auch froh darüber sein, die Vergangenheit hinter dir zu lassen und neu anzufangen?“
    Er runzelte die Stirn, und sein Gesichtsausdruck wurde so angespannt, dass Belle bereute, ihm die Frage gestellt zu haben.
    Es kam Lance vor, als würde Delphines Geist zwischen ihnen stehen. Das Bild der Mutter seines Kindes verfolgte ihn noch immer.
    „Ich akzeptiere es, dass mein Leben sich ändern wird, wenn wir heiraten, aber ob das ein Neuanfang ist … nun … wir werden sehen.“

7. KAPITEL
    L ance wechselte das Thema. „Weißt du, welchen Erwartungen du als meine Ehefrau zu entsprechen haben wirst?“
    „Natürlich. Aber ich hoffe, dass du nicht zu schnell zu viel erwartest.“
    Er musterte sie und sprach schließlich seine Gedanken aus. „Ich schließe aus deinen Worten, dass es dir nicht gefallen hat, was im Garten der Schofields zwischen uns geschehen ist.“
    Belle errötete und wandte verlegen den Blick ab. Erst nachdem sie über seine Frage nachgedacht hatte, erwiderte sie zögernd: „Es … es war nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Aber ich fand es sehr … erleuchtend.“
    „Erleuchtend? Ich hatte mir mehr erhofft. Bist du denn vorher jemals auch nur geküsst worden, Belle?“
    „Das ist ein Geheimnis, das ich lieber nicht verraten möchte …“
    „Es gibt nur wenige Dinge, die zwischen Eheleuten ungesagt bleiben dürfen. Paare teilen höchst intime Geheimnisse – ebenso wie vieles andere.“ Er warf ihr einen scharfen, wissenden Blick zu. „Du weißt genau, was ich meine. Spiel also nicht die Unschuldige.“
    Da sie es immer schwieriger fand, ihm ins Gesicht zu sehen, ging Belle weiter. „Intim? Werden wir denn bald wieder intim miteinander sein, Lance?“
    Mit sanftem Griff nahm Lance ihren Arm und zog sie herum, sodass sie ihn anschauen musste. „Wir waren im Garten intim miteinander. Würdest du gern wieder intim mit mir sein?“
    Unter seinem prüfenden Blick errötete Belle. Sie wusste, wie rasch seine Leidenschaft entflammte und wie sehr er wahrscheinlich darauf aus war, wieder mit ihr zu tun, was er bei jener Gelegenheit gemacht hatte. Ihr war aber auch klar, dass sie auf der Hut sein musste. In beherrschtem Ton erklärte sie: „Ich bin sicher, deine Charakterstärke wird während der zwei Monate unserer Verlobung noch genügend gefordert werden. Dies ist die Zeit, die wir haben, uns zu versichern, wie gut wir trotz minimalem Körperkontakt miteinander auskommen. Falls du also vorhast, deinen männlichen Charme einzusetzen, um mich wieder schwach zu machen, Lance Bingham, sollst du wissen, dass ich dir nicht erneut erliegen werde. Nicht ohne zuvor dein Jawort gehört zu haben.“
    „Du wirst dich daran gewöhnen, wenn du meine Frau bist“, warnte er sie und stellte sich gefährlich dicht hinter sie. „Dann wirst du mir zur Verfügung stehen müssen, wann immer ich dich will.“
    Belle war sich überdeutlich seiner gefährlichen Nähe bewusst, und eine Welle der Erregung und Anspannung durchlief sie.
    Mit flammendem Blick sah Lance ihr in die Augen. „Denk daran. Als meine Frau wirst du mir Tag und Nacht zur Verfügung stehen. Wann immer es mir gerade passt, werde ich mir durch dich Lust verschaffen.“
    Seine Worte und seine heisere Stimme ließen sie erbeben. „Gefällt es dir, mich zu provozieren – und zu necken?“, erkundigte sie sich. „Versuchst du, mich dazu zu bringen, meinen Entschluss, dich zu heiraten, zurückzunehmen? Geht es darum?“
    Er presste die Lippen zusammen, während er ihren sich sanft hebenden Busen betrachtete. Belle Ainsley mochte äußerlich zerbrechlich