Historical Saison Band 16 (German Edition)
Küsse und seine Zärtlichkeiten hatten ihren Widerstand im Nu gebrochen. Er hatte die Sehnsucht in ihr geweckt, ihn wieder so zu fühlen wie auf dem Rasen, und sie spürte den glühenden Wunsch, die Wochen bis zu ihrer Hochzeit mögen in Windeseile vergehen.
Ein leichtes Lächeln voll Hochmut und Selbstsicherheit lag um seine Lippen, als er auf sie zukam.
„Guten Morgen“, begrüßte Lance sie und genoss den Anblick ihrer schlanken Gestalt. Er musste daran denken, was auf dem Ball zwischen ihnen geschehen war. Bereute sie ihren Entschluss? Hätte sie ihn rückgängig gemacht, wenn er ihr nicht die Jungfräulichkeit genommen hätte?
„Guten Morgen, Lance“, erwiderte Belle, die sich nicht sicher war, wie verlobte Paare sich begrüßten. Sein Blick war fast unfreundlich. „Es tut mir leid, dass ich nicht hier war, als du eingetroffen bist. Ich habe einen Ausritt in der Heide gemacht.“
„Ich denke, wir sollten eine Erfrischung zu uns nehmen“, mischte sich die Countess ein. „Würdest du bitte läuten, Isabelle?“
Nachdem Belle die Glocke betätigt hatte, erschien einer der Diener und verschwand wieder, um einen Imbiss und Getränke zu holen.
Lance legte eine Hand um Isabelles Ellenbogen, führte sie zu einem Sofa und setzte sich neben sie. „Deine Großmutter und ich haben gerade die Bedingungen unserer Verlobung besprochen.“
„Tatsächlich?“ Belle fand es erstaunlich, dass er immer noch beabsichtigte, sie zu heiraten. Wenigstens hatte er nicht von einer Liebe gesprochen, die er nicht empfand. Und er hatte ihr den Antrag gemacht, ohne irgendwelche Gefühle zu zeigen. Also hatte sie seinen Heiratsantrag auf dieselbe kühle Weise angenommen, mit der er gemacht worden war.
„Wird es eine große Hochzeitsfeier?“, erkundigte sie sich. Wenn sie an Lances Titel, seine Familie und ihre eigene dachte, konnte sie sich nicht vorstellen, dass es anders sein würde.
„Du bist die Braut“, erklärte Lance. „Was würde dir am besten gefallen?“
„Dass es kein zu großes Fest wird – falls das in Ordnung ist. Ich fürchte, ich werde das alles sehr einschüchternd finden und würde eine kleinere Veranstaltung vorziehen.“
„Dann wird es so sein.“ Er schaute ihre Großmutter an. „Sind Sie damit einverstanden, Lady Harworth?“
Die verwitwete Countess stimmte mit einem hoheitsvollen Nicken zu. „Wie Sie schon sagten, Isabelle ist die Braut. Allerdings würde ich es vorziehen, wenn die Hochzeit in Harworth Hall stattfinden würde und nicht hier in der Stadt. Die Trauung wäre dann in der örtlichen Kirche.“
„Wie lange müssen wir verlobt sein?“, erkundigte sich Belle. „Ein Jahr? Sechs Monate?“
„Auf keinen Fall“, widersprach Lance energisch. Trotz seiner Abneigung gegen die Ehe an sich hatte er beschlossen, dass die Verlobungszeit nur von kurzer Dauer sein sollte, denn er begehrte Belle leidenschaftlich. „Was meinst du, Belle – hast du irgendetwas dagegen, dass wir den heutigen Tag als unseren Verlobungstag festlegen?“
„Ich habe nichts dagegen – das wäre perfekt.“
„Ihr müsst euch vor der Hochzeit besser kennenlernen“, wandte die Countess ein.
„Und an welchen Zeitraum denken Sie?“, erkundigte Lance.
„Die Verlobungszeit ist niemals kürzer als ein Jahr, aber ich werde ein Zugeständnis machen und mit sechs Monaten einverstanden sein.“
„Zwei Monate“, erklärte Lance knapp.
Sein herrischer Ton schüchterte die Countess nicht im Mindesten ein. „Ich denke, wenn es keine große Hochzeit werden soll, könnte sie in zwei Monaten vorbereitet werden“, gab sie nach. „Nachdem nun die Verlobung beschlossen ist“, erklärte sie munter, „möchte ich so bald wie möglich nach Harworth zurückkehren, um dort die Vorbereitungen zu treffen.“
„Ich würde mich geehrt fühlen, wenn Sie beide heute Abend mit mir speisen würden“, lud Lance sie freundlich ein. „Hinterher werde ich Ihr Begleiter zum Fest in Sidmouth House beim Earl und der Countess of Sidmouth sein.“ Sein Blick wanderte zu Belle. „Schließlich ist es der Abend unserer Verlobung, und man wird erwarten, uns zusammen zu sehen. Wir können die Gelegenheit nutzen, ein Zeichen für unsere Zukunft zu setzen – und uns an der allgemeinen Überraschung erfreuen, wenn den Leuten klar wird, dass du tatsächlich die zukünftige Countess of Ryhill bist.“
Nach dem Tee führte Lance mit der Erlaubnis der Countess seine Verlobte zu einem Spaziergang in den Garten.
Dort erklärte Belle:
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